Lagebericht des Oberkommandos der Wehrmacht
zu Stalingrad
Lagebericht OKW vom 02.01.43
In Stalingrad keine größeren
Kampfhandlungen.
Kommentar meinerseits: nur das
normale verrecken, nichts Neues
Lagebericht OKW vom 03.01.43
In Stalingrad keine größeren
Kampfhandlungen.
Lagebericht OKW vom 04.01.43
In Stalingrad örtliche Einbrüche
Lagebericht OKW vom 05.01.43
Um Stalingrad wurden Angriffe
abgewiesen. Durch Zurücknahme der beiden Flügel des VIII.AK (389. ID.)
gelang es den Feind vorübergehend zum Stehen zu bringen
Lagebericht OKW vom 06.01.43
In Stalingrad sind Verpflegungslage
und Kräftezustand schlechter, die Betriebsstoff- und Munitionslage kritisch
geworden.
Lagebericht OKW vom 07.01.43
Die 6. Armee [wohl eher die Reste]
konnte Einbruchsstellen bei der 16 Pz.-Div. und der 29. Inf.Div. (mot.)
abriegeln, aber nicht beseitigen. Neue Angriffe wurden abgewiesen.
Lagebericht OKW vom 08.01.43
- keine Erwähnung -
Lagebericht OKW vom 09.01.43
Bei der 6. Armee Abwehrkämpfe, bei der
ein feindlicher Einbruch abgeriegelt werden konnte.
Lagebericht OKW vom 10.01.43
Gegen Stalingrad verstärkte der Feind
das Artilleriefeuer
Lagebericht OKW vom 11.01.43
Vor Stalingrad nahm der Feind seine
Angriffe an der Nordost- West- und Südfront wieder auf und erzielte einen 8
Km langen und 5 Km tiefen Einbruch.
Lagebericht OKW vom 12.01.43
Die konzentrischen Angriffe gegen
Stalingrad wurden zum Stehen gebracht oder, wo der Feind einbrach,
abgeriegelt. Die Einbruchsstelle des Vortages wurde wieder verengt.
Lagebericht OKW vom 13.01.43
Die 6. Armee, deren Versorgung durch
Schneesturm behindert ist, verteidigte sich gegen schwere, von panzern
geführte Angriffe, bei denen der Gegner neue Einbrüche erzielte.
Lagebericht OKW vom 14.01.43
Um Stalingrad abermals konzentrische
Angriffe.
Lagebericht OKW vom 15.01.43
In Stalingrad, wo dir Truppe mangels
Munition zum Teil mit der blanken Waffe kämpfen muss, wurde in der Nacht vom
14. zum 15.01. die Front in die Linie Bolschaja Rassoschka – 5 Km südostw.
Nowo Rogatschnik zurückverlegt.
Lagebericht OKW vom 16.01.43
Die Massenangriffe in Stalingrad
nahmen ihren Fortgang. An der Südwestfront wurde die HKL zurückgenommen.
Lagebericht OKW vom 17.01.43
In Stalingrad wurden vor der neuen
Widerstandslinie feindliche Angriffe abgeschlagen. Die Verpflegungslage der
6. Armee ist nicht mehr zu meistern. Ständig feindliche Stukka- Angriffe
können nicht mehr durch Luftabwehr unterbunden werden.
Lagebericht OKW vom 18.01.43
In Stalingrad mussten die Nordost- die
West- und die Südwestfront zurückgenommen werden.
Lagebericht OKW vom 19.01.43
In Stalingrad ist infolge
unzureichender Versorgung die Verpflegungsausgabe lahm gelegt. Trotzdem
gelang noch die Abwehr von Angriffen und Einbrüchen. An der Nordostfront
wurde die HKL zurückverlegt.
Lagebericht OKW vom 20.01.43
Um Stalingrad wurden Angriffe
abgewiesen
Lagebericht OKW vom 21.01.43
Die 6. Armee leitete an der
Nordwestfront eine durch Einbruch erzwungene Frontverkürzung trotz der damit
verbundenen Verluste an Menschen und Material.
Lagebericht OKW vom 22.01.43
Um Stalingrad wurde vor allem an der
Westfront gekämpft. Der Feind nahm Gontschara.
Bei der Lagebesprechung behandelt der
Führer die Frage des Wiederaufbaues der 6. Armee. Ein entsprechender Befehl
ging des GenStdH/Org.Abt. ergeht am 26.01.1943
Lagebericht OKW vom 23.01.43
In Stalingrad geht die Munition zu
Ende. Trotzdem gelang es noch, feindliche Angriffe abzuwehren oder durch
Frontverkürzungen aufzufangen.
Lagebericht OKW vom 24.01.43
In Stalingrad konnte Angriffe an der
Nordfront abgewiesen werden; an der nur noch schwach besetzten
Widerstandslinie im Westen erzielte der Feind weitere Einbrüche. Die Lücke
zwischen Nord- und Südkorps kann aus Mangel an Kräften nicht mehr
geschlossen werden, der letzte Flugplatz nordwestlich der Stadtmitte nicht
mehr angeflogen werden.
Lagebericht OKW vom 25.01.43
In Stalingrad kämpften sich die um
Goroditsche stehenden Teile nach dem Nordteil durch. Im Südteil konnte die
Westfront noch gehalten werden. Das AOK funkte: "Unter Führung an der Front
kämpfender, tatkräftiger Generale und beherzter Offiziere, um die sich
wenige noch kampffähige Männer scharen, wird 25.01. letzter Widerstand am
Stadtrand im Südteil Stalingrads geleistet werden. Traktorenwerk im Nordteil
der Stadt kann möglicherweise noch etwas länger halten" [mit 389. ID] In
einem weiteren Funkspruch rühmte das AOK das Verhalten der rum. 1. Kav.-Div.
und der rum. 20. Inf.Div.
Lagebericht OKW vom 26.01.43
In Stalingrad ging die Vorstadt Minina
verloren. Am Zariza- Abschnitt wurde eine neue Front aufgebaut. Der Gegner
griff das gesamte Stadtgebiet in rollendem Einsatz aus der Luft an.
Lagebericht OKW vom 27.01.43
In Stalingrad besetzte der Feind den
Südteil der Stadt bis zur Zariza. An der Westfront wurden Angriffe
abgewehrt. Die Verpflegung ist bis auf Reste aufgebraucht. Tatkräftige
Führer versuchen noch, aus Versprengten, deren Zahl mit denen der
verwundeten auf 30- 40.000 gestiegen ist, Widerstandstrupps zu bilden.
Lagebericht OKW vom 28.01.43
Trotz des aussichtslosen Kampfes
wurden in Stalingrad die Angriffe des Feindes abermals abgewiesen.
Lagebericht OKW vom 29.01.43
In Stalingrad konnte der Feind die
Zariza- Front westlich der Eisenbahn durchbrechen. Hier und an der Nordfront
der Südgruppe mussten neue Sicherungslinien aufgebaut werden. Die Nordgruppe
setzte ihren Widerstand fort. An Verwundeten und Kranke kann keine
Verpflegung mehr ausgegeben werden.
Lagebericht OKW vom 30.01.43
In Stalingrad Panzerangriffe auf Nord-
und Südfront des Südkessels, Zurücknahme der Westfront. Vom Nordkessel sind
keine Meldungen eingetroffen. Das Anlaufen der Versorgung auf dem Luftwege
und die bei der Abwehr erzielten Erfolge haben die Stimmung der Truppe
wieder gehoben.
Lagebericht OKW vom 31.01.43
In Stalingrad brach trotz
heldenmütiger Abwehr die bisherige Front des Südkessels zusammen. Der
Armeestab igelte mit letzten Teilen im Umkreis von 300m um den "Roten
Platz". Am 31.01. morgens trifft der letzte Funkspruch der von GFM Paulus
geführten Südgruppe ein. Darauf geht ihr Widerstand zu Ende. Teile des
VIII.AK. verteidigen anscheinend noch die Pionierkaserne. Im Nordkessel hält
das XI.AK. die Westfront; es meldet, dass es befehlsgemäß bis zum Letzten
kämpft.
Lagebericht OKW vom 01.02.43
Die 6. Armee (Südkessel) meldete
zuletzt am 31.01. 07.45 Uhr "Russe vor der Tür, wir bereiten Zerstörung vor.
Wir zerstören." Das XI.AK (Nordkessel) führte noch einige Gegenstöße zur
Bereinigung von Einbrüchen aus. Es hatte starke Ausfälle durch
Tieffliegerangriffe, und die Munition für schwere Waffen geht zu Ende.
Lagebericht OKW vom 02.02.43
I Stalingrad meldet das XI.AK am
01.02. 08.00 Uhr, dass es örtliche Einbrüche bereinigt habe und jetzt nach
einstündiger stärkster Artillerie- Vorbereitung einen feindlichen
Großangriff erwarte. Um 21.30 Uhr meldet es, dass die Stellungen nur noch
stützpunktartig besetzt werden können und der Gegner von neuem an zwei
Stellen tief eingebrochen ist; der Widerstand werde voraussichtlich am
02.02. zum Erliegen kommen. Am 02.02. 08.14 Uhr meldet das Korps "XI:AK. Hat
sinen 6 Divisionen in schwerstem Kampf bis zum Letzten seine Pflicht
erfüllt. Es lebe der Führer! Es lebe Deutschland! Strecker." Damit ist die
heldenmütige Verteidigung Stalingrads auch im Nordkessel zum Erliegen
gekommen.
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