Divisionskommandeur (01.02.1942 - 01.11.1942)

Generaloberst Alfred Erwin Jaenecke

     

 

Stalingrad, 15. Oktober 1942 "General Jänecke, Kommandeur der 389. ID erhält das Eiserne Kreuz, welches mit dem Blut von abertausenden von Soldaten in der Schlacht um das Traktorenwerk erkauft wurde"

 

 

Personalien

Geburtsdatum 22.04.1890
Geburtsort Freren, Kreis Lingen
Todestag 03.07.1960
Todesort Köln

 

 

 

Militärischer Werdegang

Fahnenjunker- Unteroffizier 28.08.1911
Fähnrich 18.11.1911
Leutnant 18.08.1912
Oberleutnant 27.01.1916
Rittmeister/Hauptmann 01.05.1922
Major 01.10.1931
Oberstleutnant 01.04.1934
Oberst 01.03.1936
Generalmajor 01.11.1939
Generalleutnant 01.11.1941
General der Pioniere 01.11.1942
Generaloberst 30.01.1944

27.03.1911 trat Erwin Jänecke nach seinem Abitur am Gymnasium in das Hannoversche Pionier- Bataillon Nr. 10 in Minden ein. Von Oktober 1911 - 30.07.1912 war er an die Kriegsschule Hannover abkommandiert. Am 2. August 1914 zog er mit der 2. Kompanie des Pionier-Bataillons 10 ins Feld. Am 23. Juli 1915 wurde er Führer der 5. Kompanie des Bataillons, wurde am 27. Januar 1916 zum Oberleutnant befördert und am 3. März 1916 Bataillons-Adjutant. Ab dem 23. Oktober 1916 führte er wieder die 5. Kompanie. Am 9. Dezember 1917 kam er als Ordonnanz-Offizier zum Stab der 19. Infanterie-Division. Am 29. August 1918 wurde er 2. Generalstabsoffizier beim Stab der 26. Reserve-Division, am 16. Dezember 1918 wurde er in das Pionier-Bataillon zurück versetzt. Am 7. Januar 1919 wurde er Führer der 2. Kompanie der Minenwerfer-Abteilung in der Garde-Kavallerie-Schützen-Division. Am 20. Februar 1919 folgte seine Kommandierung zur Dienstleistung zum Großen Generalstab, von wo aus er am 20. August 1919 in das Reichswehr-Infanterie-Regiment 30 versetzt wurde. Am 6. Oktober 1919 kam er zum Stab des Wehrkreis-Kommandos VI. Am 1. Oktober 1920 wurde er Hilfsoffizier beim Stab der 6. Division, wo er eine Führergehilfen-Ausbildung absolvierte und wo er am 1. Mai 1922 zum Rittmeister befördert wurde. Am 1. Oktober 1922 wurde er in das Reichswehrministerium versetzt und kam am 1. Dezember 1922 in den Stab des Gruppenkommandos 2. Am 1. Oktober 1923 kam er zur Nachrichtenstelle des Reichswehrministeriums, am 1. Oktober 1925 kam er zum Stab des Infanterie-Führers I nach Königsberg. Am 1. Oktober 1927 wurde er Chef der 1. Kompanie im Pionier-Bataillon 4. Am 1. Oktober 1930 folgte seine Versetzung in das Reiter-Regiment 2, von wo aus er zum Stab des Gruppenkommandos 1 kommandiert wurde. Am 1. Oktober 1931 zum Major befördert, wurde er am gleichen Tag zum Stab der 7. Division versetzt, am 1. September 1932 wurde er Lehrgangsleiter an der noch geheimen Kriegsakademie. Am 1. April 1934 zum Oberstleutnant befördert, erfolgte am gleichen Tag seine Versetzung in das Pionier-Bataillon 6. Am 1. Oktober 1934 übernahm er das Kommando über das Pionier-Bataillon 31 in Höxter, am 1. Oktober 1935 wurde er Kommandeur der Pioniere III. Hier wurde er am 1. März 1936 zum Oberst befördert und am 12. Oktober 1936 zum Reichskriegsministerium kommandiert. Am 12. Oktober 1937 wurde er Kommandeur der Pioniere XIV. Am 15. Februar 1938 wurde er z.V. beim Oberbefehlshaber des Heeres. Er wurde Chef des Stabes des Sonderstabes "W", dem Sonderstab der Legion Condor.

Am 12. März 1938 wurde er Oberquartiermeister der 8. Armee beim Einmarsch in Österreich, im Oktober 1938 bekleidete er diese Dienststellung ebenfalls beim Einmarsch in das Sudetenland. Seit 10. November 1938 war er Chef des Stabes beim Inspekteur der Festungen beim OKH, ging als Oberquartiermeister bei der 8. Armee in den Polenfeldzug und war danach seit dem 1. November 1939 als Generalmajor für Oberost in Polen. Am 13. Oktober 1939 wurde er Oberquartiermeister beim Generalstab des Grenzabschnitt- Kommando Mitte. Nach nur 10 Tagen wurde er Oberquartiermeister Oberost und am 1. November 1939 zum Generalmajor befördert. Vom 14. Mai bis zum 16. Mai 1940 war er Oberquartiermeister der 9. Armee. Anschließend wurde er in die Führerreserve des OKH versetzt und am 21. Juli 1940 Oberquartiermeister beim Stab des Chefs der Militärverwaltung Frankreich / Oberquartiermeister West. Vom 1. Mai 1940 bis zum 31. Januar 1942 diente er weiter als Oberquartiermeister in Belgien und Paris, ab dem 16. Oktober 1940 als Militärbefehlshaber für Frankreich wurde er am 1. November 1941 zum Generalleutnant befördert. Es folgten Kommandos an der Ostfront: 1. Februar 1942 Kommandeur der 389. Infanteriedivision, 1. November 1942 bis 22. Januar 1943 Kommandierender General des IV. Armeekorps (1. Dezember 1942 Beförderung zum General der Pioniere). Am 17. Januar 1943 wurde er bei Stalingrad verwundet und am 23. Januar 1943 mit einem der letzten Flugzeuge als letzter hoher Offizier vor der Kapitulation aus Stalingrad ausgeflogen. Ab dem 1. April 1943 übernahm Erwin Jänecke als Kommandierender General das LXXXVI. Armeekorps und ab dem  3. Juni 1943 wurde er mit der Führung der 17. Armee im Kaukasus und schließlich auf der Krim beauftragt, deren Kommandierender General er am 8. Oktober 1943 wurde. Er wurde in die Führerreserve des OKH versetzt und am 1. April 1943 Kommandierender General des LXXXVI. Armeekorps. Die Armee war zu diesem Zeitpunkt im Kuban- Brückenkopf eingesetzt. Auf Grund von Meinungsverschiedenheiten anlässlich der Räumung der Halbinsel Krim wurde er im April 1944 in die Führerreserve versetzt. Nach einem Brief an Hitler, bei dem er die von Hitler versprochene Verstärkung von zwei Divisionen sowie Handlungsfreiheit zur möglichen Räumung des Brückenkopfes forderte, war er am 29. April 1944 nach Berchtesgaden geflogen, um Hitler persönlich zu berichten. In dem persönlichen Gespräch mit Hitler legte Jänecke eindringlich nahe, Sewastopol zu räumen, um seiner abgeschnittenen Armee die Rückführung zu ermöglichen. Auf dem Rückflug wurde er in Galatz aufgehalten und vor ein Kriegsgericht gestellt. Er sollte als Verantwortlicher (Bauernopfer) für den Verlust der Krim herhalten. Durch schleppende Behandlung der Untersuchung gelang es Generaloberst Heinz Guderian, die Verhandlung hinauszuziehen und Jänecke zu retten. Erwin Jänecke wurde am 31. Januar 1945 aus dem Militärdienst verabschiedet.

Nach dem Krieg wurde Jänecke zu 25 Jahren Haft Kriegsgefangenschaft wegen Kriegsverbrechen verurteilt. Vom 12. Juni 1945 bis 13. Oktober 1955 (nach 10 Jahren Entlassung) war Jänecke in sowjetischer Kriegsgefangenschaft.

Grund der Inhaftierung: Laut Hahn gab es mit Hilfe der Waffe "Taifun" im Herbst 1943 einige Einsätze auf der Halbinsel Kertsch. Mit mäßigem Erfolg, wie er selbst schreibt. Die Russen sahen diese Einsätze als Kampfstoffeinsätze, wohl die einzigen, die jemals durchgeführt wurden. Aus diesem Grund wurde später auch der damalige OB der 17. Armee, Generaloberst Jaenecke durch die Russen zum Tode verurteilt, danach aber begnadigt und 1955 aus der Haft entlassen.
1942 wurde die erste Pioniereinheit mit dieser, nun Taifun genannten Waffe ausgerüstet; sie verfügte über 500 derartiger Gasflaschen. Ein Einsatz gegen die untereinander verbundenen Kellerräume in der Innenstadt von Charkow mißlang, es konnte nicht die erforderliche hohe Konzentration erzielt werden. Im Herbst 1943 erfolgten einige Einsätze auf der Halbinsel Kertsch mit mäßigem Erfolg. Der Gegner betrachtete die Verwendung dieser Waffe als einen Kampfstoffeinsatz. Generaloberst Jaenecke, damals der Oberbefehlshaber der 17. Armee, wurde deshalb von den Russen zum Tode verurteilt. Er wurde aber später begnadigt und im Oktober 1955 aus der Gefangenschaft entlassen. Im März 1945 gab es noch eine Sondereinheit mit Taifun-Geräten bei der Heeres-Sturmpionier-Brigade 46.

Quelle: http://www.wehrmacht.org/forum/viewtopic.php?t=2165
http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Waffen/minen-R.htm


Auszeichnungen

- Ritterkreuz (09.10.1942) als Generalleutnant und Kommandeur der 389. Infanterie-Division
   (Jänecke erhält das Ritterkreuz aus der Hand des OB 6. Armee, General Paulus, - Raum Stalingrad)
- Deutsches Kreuz in Gold 02.01.1943 als General der Pioniere und Kommandierender General des IV Armee- Korps
- 1939 EK I –Spange-
- 1939 EK II –Spange-
- 1914 EK I: (03.10.1914)
- 1914 EK II
- Braunschweiger Kriegsverdienstkreuz II Klasse
- Großherzoglich- Oldenburgisches Friedrich-August-Kreuz II Klasse
- Großherzoglich- Oldenburgisches Friedrich-August-Kreuz I Klasse
- Bewährungsabzeichen zum Braunschweiger Kriegsverdienstkreuz II Klasse
- Schaumburg Lippe - Kreuz für treue Dienste
- Verwundetenabzeichen, 1918 in Schwarz
- Schlesischer Adler- Orden II Stufe
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung IV. bis I. Klasse
- Medaille zur Erinnerung an den 13. März 1938
- Deutsches- Spanienkreuz in Silber (ohne Schwerter)
- Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938
- Spange “Prager Burg” zur Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938
- Kriegsverdienstkreuz II Klasse mit Schwertern (Braunschweig)
- Infanterie- Sturmabzeichen in Silber
- Verwundetenabzeichen, 1939 in Schwarz
- Rumänischer Orden “Michael der Tapfere” III Klasse: 07.05.1943
- Rumänischer Orden “Michael der Tapfere” II Klasse: 23.12.1943
- Friedrich-August- Kreuz (schwarzes Kreuz) II. und I. Klasse

 

Quelle: webbasierte Zusammenfassung
 Scheibert, Horst - Die Träger des Deutschen Kreuzes in Gold - Heer -
 www.Axishistory.com

 www.Lexikon-der-Wehrmacht.de
http://www.geocities.com/orion47.geo/

 

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