Kalatsch 1942

 

Kalatsch 07.08. - 11.08.1942

Auf dem stetigen Vormarsch der 6. Armee Richtung Stalingrad gab es immer öfters Versorgungsprobleme. Die Heeresgruppe war durch die Abwandlungen des "Fall Blau", der Aufsplittung der Heeresgruppe in verschiedene Stoßrichtungen geteilt worden, sei es in den Osten oder in den Kaukasus. Dementsprechend waren auch die Nachschubeinheiten zu- und aufgeteilt worden.

So passierte es, dass die deutschen Panzerspitzen im Raum Milerowo im Zeitraum 20.07.42 wegen Nachschubproblemen an Sprit liegen blieben. Diesen zeitlichen Versatz des Vormarsches nutzten die Gegner in sofern aus, dass die hier stehende 62. Armee sich im großen Donbogen sammeln konnte und einen Brückenkopf am Kalatsch zur Rückzugssicherung Ihrer Truppen bilden konnte. Auf diese Weise war der entscheidende Donez- Übergang, 70 Km westlich Stalingrades, verbarrikadiert. Nach Wiederherstellung der Marschbereitschaft-/ Fähigkeit der 6. Armee musste der Brückenkopf genommen werden, um über den Don weiter Richtung Stalingrad vorstoßen zu können.

Meldung KTB des AOK 6 vom 05.08.42:
Der Führer hat den Angriff zur Vernichtung der westl. Kalatsch stehenden russ. Kräfte für den 07.08. früh befohlen. Es kommt darauf an, das Entkommen von Feindteilen über den Don beiderseits Kalatsch mit allen Mitteln zu verhindern. Der Angriff ist am 07.08. früh mit Tagesanbruch entsprechend Armeebefehl vom 04.08.42 - Ia Nr. 2826/42 - durchzuführen. ..389. ID. ist unverzüglich scharf nach Osten heranzuhalten, um den Ostflügel des XI.AK. möglichst stark zu machen.


Die Schlacht um Kalatsch wurde von General Paulus (Führer der 6. Armee) als klassische Umfassungsschlacht angelegt. Die Panzerkorps umfassten den Gegner weitläufig. Die Hauptlast lag auf den deutschen Panzerdivisionen. Aufgabe des VIII. AK. (8. Armeekorps), die Deckung der tiefen Armeeflanke im Norden. Hierzu war neben anderen Divisionen die 389. ID. eingesetzt. Durch die Schließung des Kessels und durch die deutschen Panzertruppen sammelte der Russe alle verfügbaren Armeen, um Durchbruchsversuche aus dem Kessel zu starten, der Vernichtung entgehen. Alle verfügbaren Kräfte wurden gegen die Nordzange in Richtung der 389. ID. geworfen. Es befanden sich 9 Schützendivisionen, 2 mot. und 7 Panzerbrigaden. 1.000 Panzer und gepanzerte Fahrzeuge sowie 750 Geschütze wurden erbeutet oder zerstört. Die Säuberungsaktionen im Raum Kalatsch dauerte noch fast 14 Tage, bis die letzten kleinere russischen Kampfgruppen, die erbitterten Widerstand leisteten, vernichtet wurden.

 

Daten der Schlacht anhand Aufzeichnungen
des Kriegstagebuches des AOK 6

05.08.1942

KR- Fernschreiben:

6. Armee hat Angriff mit allen dafür zur Verfügung stehenden Kräften west. Des Don für 07.08.42 früh befohlen.
Volle Ausstattung mit Munition und Betriebsstoff wird nicht abgewartet.

Heranführen von Eilmärschen und scharfes Nachführen ist vorgesehen.

Im Norden stehen 389.ID, Masse 100.Jg.Div. und Masse XIV.Pz.K. für Angriff zur Verfügung.

Heute (05.08.) noch starke russ. Angriffe mit zum teil neu aus Sibirien herangeführten Kräften gegen 389.ID und 100.Jg.Div. und XIV.Pz.K., die zu örtlichen Einbrüchen und Verlusten bei 389. Div. Und 100.Jg.Div. führten. Bereinigung durch Gegenstoß im Gange.

 

Zwischenmeldung:

Bei VIII.AK. wehrte 389.ID im Raume südl. Manoilin mehrere starke russ. Angriffe, unterstützt von einzelnen Panzern, zum Teil im Gegenstoß ab und vernichtete bisher 4 Feindpanzer. Bei Skworin und südostw. geführte starke russ. Angriffe, die im Allgemeinen unter erheblichen Verlusten für den Feind zurückgeschlagen wurden, führten ostw. Skworin zu einem örtlichen Einbruch fdl. Kräfte. Gegenstoß zur Bereinigung ist im Gange.

 

06.08.42

Zwischenmeldung:

Gen.Kdo. XI.AK.

Bei 389.ID anhaltender Feinddruck auf Sicherungskompanie 9 km südostw. Gussinka. An den übrigen Frontabschnitten Ruhe

Die in der Frühe in Kalmykow – Westteil eingedrungene Feindgruppe wurden bei Hellwerden vernichtet.

Die Ablösung der rechten Rgts.- Gruppe der 100. Jg.Div. durch das verstärkte IR 544 ist im Gange.

Div.- Gefechtsstand in Kalmykow- West

 

Zwischenmeldung:

Am Nachmittag wurde ein Feindangriff auf die Radf.- Kpn. Auf rechtem Flügel 389.ID. (nordwestl. Roshko) abgeschlagen, dabei etwa 40 Gefangene und 30 Überläufer eingebracht. Sonst außer Artl.- Feuer auf rechte Rgt.Gr. 389.ID. ruhiges Feindverhalten vor ganzer Front.

Befehl über rechten Regiments- Abschnitt 100.Jg.Div. 17.00 Uhr durch 389:ID übernommen.

3./ Sturmgeschütz- Abt. 244 eingetroffen und 389.ID. unterstellt.

Div. Gefechtsstand in Kalmykow.

389.ID 7  7,5 cm Pak

 

07.08.42

Im Abschnitt des XI.AK. steht 389. ID. bei Roshko im Kampfe mit schweren feindlichen Panzern. Heranführen weiterer schwerer Pz.- Abwehrwaffen ist im Gange. Am Oberlauf der Dobraja gelang es, bis Dobrinskaja vorzudringen. Dort zur Zeit Ortskampf.

Auf dem rechten Flügel der 389. ID musste vor den durch Artillerie- und Granatwerferfeuer gut unterstützten starken Feindangriffen die Höhe 198,3 (5 km nordostw. Roshko) von Ir. 546 wieder geräumt werden. Das Regiment hat sich 2 km ostw. dieser Höhe und um Höhe 197,0 (5 km nördlich Roshko) in 2 Kampfgruppen eingeigelt.
2 Radf.- Kpn. Nahmen Sslepichin.

Auf dem linken Flügel ist der bis Dobrinskaja vorgetragene Angriff des IR. 545 am Ortseingang und westl. des Ortes im Feuer der von NO, S und W her durch Pz. unterstützte Feindabwehr liegen geblieben. Bei Einbruch der Dunkelheit stieß Feindkolonne aller Waffen mit Pz. Von W gegen Dobrinskaja vor und wurde zurückgeschlagen.

Zwischen den beiden Flügel- Regimentern sichert das IR. 544 (2 Btle.) die Verbindung in loser, gruppenartiger Aufstellung.

Gefechtsstand (und Korpsgefechtsstand) der 389.ID. in Manoilin

- Verminderung der Gefechtskraft des IR. 546

- stärkere Verluste auch bei IR. 545

- 3 Sturmgeschütze ; 10 s, 31 m Pak; 2 8,8cm Flak

Ziele: Angriff mit linkem Flügel zur Wegnahme von Dobrinskaja. Weitere Absichten je nach Entwicklung der Lage.

Tagesmeldung

07.08.42 vordere Linie und erreichte Räume (Veränderungen)

389.ID. Sslepichin – 3 km nördlich Roshko – 1 km ostw. Roshko – 4 km westsüdwestl. Dobrinskaja – Nordrand Dobrinskaja

 

Zwischenmeldung:

Die Armee trat in den frühen Morgenstunden des 07.08. zum konzentrischen Angriff gegen die westl. Kalatsch stehenden russ. Kräfte an. Die beiden Ostflügel durchstießen überraschend die russischen Stellungen und gewannen gegen zähen Feindwiderstand, dabei zahlreiche Pz.- und Pz.- Abwehr- Formationen, bis zum Nachmittag die Höhen 12 km nördlich Rytschow und 5 km westl. Kalatsch. Die Vereinigung beider Kräftegruppen und damit Schließung des Kessels wird in den Abendstunden erwartet.

Die im Raume westl. stehenden Feindkräfte wurden dort nach bisherigen Feststellungen in unverminderter Stärke bestätigt.

Im Einzelnen:

Aus dem Brückenkopf zwischen Don und Tschir traten 71 ID. und 297. ID. Im Morgengrauen zum Angriff an und gewannen im Verlaufe des Vormittags gegen sich verstärkenden Feindwiderstand die Bahnlinie westl. Rytschow und Höhen 5 km nördl. Bf. Tschir. Um Burazkij wird zur Zeit gekämpft. St. Maximowskij wurde genommen. Der Russe führte vom Höhengelände nördl. Rytschow mehrere von Panzern und starker Artillerie gestützter Gegenangriffe und flankiert mit lebhaftem Art.- Feuer vom Ostufer des Don. Die um 06.00 Uhr angetretene 24.Pz.Div. warf bis 11.00 Uhr stärkeren Feind auf dem Höhengelände 12 km nordostw. Rytschow. Sie stieß in den frühen Nachmittagstunden über die Höhen westl. Podtichow in breiter Fron nach Norden vor und  war um 18.00 Uhr im flüssigen Vorgehen gegen die Höhen südwestl. Kalatsch. Die Div. hat Auftrag, noch heute in Richtung Kalatsch weiter durchzustoßen und die Verbindung mit 16- Pz.Div. zu suchen. 71. ID. Ist seit 17.00 Uhr im Angriff auf Rytschow.

Vor LI.AK. hielt Feind bis zum Nachmittag anscheinend in unverminderter Stärke seine Stellungen.

Im Abschnitt des XI.AK. steht 389. ID. bei Roshko im Kampfe mit schweren feindlichen Panzern. Heranführen weiterer schwerer Pz.- Abwehrwaffen ist im Gange. Am Oberlauf der Dobraja gelang es, bis Dobrinskaja vorzudringen. Dort zur Zeit Ortskampf.

Nordwestl. Kalatsch brach 16. Pz.Div., aus dem Raume westl. Majorow nach Süden antretend, stärkeren Feindwiderstand, nahm am Mittag Ostrow und stand um 15.30 Uhr mit Anfängen auf den Höhen  5 km westl. Kalatsch. Durch den Vorstoß in den Rücken der von der Südfront des XIV. Pz.K. stehenden starken Kräftegruppe wurde dieser der Rückzug abgeschnitten. Zur Zeit finden im Raume nordwestl. Kalatsch zahlreiche Einzelkämpfe gegen feindliche Durchbruchsversuche in Richtung auf den Don statt. Die erst in der Nacht vom 06./07.08. aus der Ostfront Herausgelösten teile der 16.Pz.Div. werden ihr zur Zeit über Ostrow nachgeführt und nach Eintreffen Entlastung bringen. 100.Jg.Div. nahm am Nachmittag Plewistyj und Gurejew und ist zur Zeit im Vorgehen ostw. des Ortes. Dem Angriff der 60.ID. (mot), die nach Wegnahme von Skworin nach Südosten antrat, schloß sich am Nachmittag 3.ID. (mot) an. Die Div. steht im schweren Kampf gegen eingebauten Feind mit Panzern. Zahlreiche Verminungen hemmen ihr Vorgehen.

An der Nordostfront der Armee wiesen 305. und 376. ID auch am 07.08.42 wiederholte russ. Angriffe unter schweren Verlusten für den Feind zurück.

 

Lagemeldung:

Auf dem rechten Flügel der 389. ID musste vor den durch Artillerie- und Granatwerferfeuer gut unterstützten starken Feindangriffen die Höhe 198,3 (5 km nordostw. Roshko) von Ir. 546 wieder geräumt werden. Das Regiment hat sich 2 km ostw. dieser Höhe und um Höhe 197,0 (5 km nördlich Roshko) in 2 Kampfgruppen eingeigelt.
2 Radf.- Kpn. Nahmen Sslepichin.

Auf dem linken Flügel ist der bis Dobrinskaja vorgetragene Angriff des IR. 545 am Ortseingang und westl. des Ortes im Feuer der von NO, S und W her durch Pz. unterstützte Feindabwehr liegen geblieben. Bei Einbruch der Dunkelheit stieß Feindkolonne aller Waffen mit Pz. Von W gegen Dobrinskaja vor und wurde zurückgeschlagen.

Zwischen den beiden Flügel- Regimentern sichert das IR. 544 (2 Btle.) die Verbindung in loser, gruppenartiger Aufstellung.

Gefechtsstand (und Korpsgefechtsstand) der 389.ID. in Manoilin

- Verminderung der Gefechtskraft des IR. 546

- stärkere Verluste auch bei IR. 545

- 3 Sturmgeschütze ; 10 s, 31 m Pak; 2 8,8cm Flak

Absicht: Angriff mit linkem Flügel zur Wegnahme von Dobrinskaja. Weitere Absichten je nach Entwicklung der Lage.

 

Tagesmeldung:

Die Angriffsspitzen des XXIV. Und XIV.Pz.K. haben am späten Nachmittag die beherrschenden Höhen südwestl. Und westl. Kalatsch genommen. Über ihre Vereinigung liegt zur Zeit noch keine Meldung vor.

Im bereich des XXIV.Pz.K. nahm 71.ID. gegen starkes Art.- und Gr.W.Feuer Rytschow und die Höhen nordostw. Des Ortes. 24.Pz.Div. wehrte auch am Nachmittag heftige gegen ihre Flanken gerichtete russ. Angriffe ab und gewann gegen 19.00 Uhr Höhen 5 km südwestl. Kalatsch. 76. ID. Im nachziehen in Richtung auf Swch. Pobeda Oktjabrja. 297. ID drang nach Brechen zähen Feindwiderstandes in Burazkij ein.

An der Front des LI.AK. nur geringe Gefechtstätigkeit.

Im Abschnitt des XI.AK. nahmen 2 Radf.Kpn. Sslepichin gegen schwächeren Feindwiderstand. In Dobrinskaja nach wie vor starker Feind mit Pz. Und Pz.Abwehrwaffen.

Der Westflügel des XIV.AK. steht starkem Feind mit Pz. gegenüber und wies am Nachmittag am Liska- Abschnitt wiederholte russ. Angriffe zurück. Teile der 16. Pz.Div. stießen bis zum Westrand Beesow durch. Da die Division vor Angriffsbeginn mit Munition nicht ganz ausgestattet werden konnte und während der harten Kämpfe des heutigen Tges hohen Verschuß hatte, war ein geplanter Vorstoß gegen starke Feindansammlungen in und um Beresow wegen Munitionsmangel nicht möglich. Die Armee hofft, diese Lücke bis 08.08.42 früh auszugleichen.

An der Nordostfront der Armee wiesen 305. und 376. ID erneut russ. Angriffe unter blutigen Verlusten für den Feind zurück.

Bei XVII.AK. wurde über den Don gesetzter Feind bei Staro- Klezkoj, Baskowskij und nordostw. Sserafimowitsch bekämpft.

VIII.AK. Fliegerkorps unterstützt mit stärksten Kräften den Angriff des XXIV. Und XIV.Pz.K. Zahlreiche Feindkolonnen wurden zerschlagen, Batterien vernichtet und die Dpnbrücken bei Kalatsch zerstört. Ostw. des Don wurden neu herangeführte Feindkräfte mit gutem Erfolg bekämpft.

Die rote Luftwaffe trat nicht in Erscheinung.

Vordere Linie und erreichte Räume (Veränderungen)

- 24.Pz.Div. beiderseits der Strasse 5 km südlich Kalatsch

- 76.ID. im nachziehen in den Raum südl. und südwestl. Swch. Pobeda Oktjabrja

- 71.ID. Sicherungen am Don südl. Nish. Tschirskaja. Ostw. W.Tschirskaja – 2 km ostw. und nordostw. Rytschow

- 297.ID. 5 km ostw. Burazkij – Burazkij – Ostufer Liska bis zum Schnittpunkt mit Eisenbahn

- 295.ID. in Marsch aus dem Raum Nikulin – Swch. Krassnaja Swesda – Staro Derbonowskij

- 389.ID. Sslepichin – 3 km nördlich Roshko – 1 km ostw. Roshko – 4 km westsüdwestl. Dobrinskaja – Nordrand Dobrinskaja

- 16.Pz.Div. Westrand Beresow – nach Westen bis Leonow

- 100. Jg.Div. Plewistyj – Ostrow – Gurejew – 3 km ostw. Gurejew und 5 km westl. Swch. 10-letije Oktjabrja

- 60. ID. (mot) südwestl. Und 1 km südl. Skworin – 2 km westsüdwestl. Lipo- Logowskij

Am Südflügel VIII.AK. hat IR. 536 (384.ID.) Teile 16.Pz.Div. herausgelöst und Abschnitt bis Korpsgrenze (3 km südwestl. Bol. Nabatowskij) übernommen.

Bei XVII.AK. wurde IR. 578 aus Brückenkopf Sserafimowitsch herausgelöst und zu VIII.AK.  in Marsch gesetzt. Ablösung eines weiteren Btl. Der ital. Div. Celere wurde durchgeführt.

H.Gr.Reserve: 22. Pz.Div. erreicht 08.08.42 Raum Lipowskij – Tschernyschewskaja. Div.- Gefechtsstand: Lipowskij

 

08.08.42

Morgenmeldung:

Bei 389.ID. ruhiger Verlauf der Nacht. Seit 03.00 Uhr greift der Feind von Süd- und Ostteil Dobrinskij in Btl.- Stärke mit Unterstützung von Panzern die im Norden stehenden Teile des IR. 545 an.

Verluste vom 07.08.42:

Offiziere 3 gef., 3 verw.

Uffz. und Mannschaften: 380 gefallen oder verwundet. Unterteilung von Uffz und Mannschaften kann von Division nicht gegeben werden.

 

Morgenmeldung:

Bei XI.AK. greift der Russe mit Panzern seit 03.00 Uhr bei Dobrinskaja Teile der 389.ID. an.

 

Tagesmeldung:

Gen.Kdo. XI.AK. Die 389. ID hat gegenüber den um 13.00 Uhr bei Sslepichin geführten Feindangriffen und den ganzen Tag über anhaltenden starken Artl. und Gr.W.Feuer bei Dobrinskaja überall ihre Stellungen gehalten. Die Widerstandskraft des Gegners hat bislang nicht nachgelassen.

IR 545 hat durch weitere Verluste eine gewisse Einbuße seiner Einsatzfähigkeit erreicht.

80 Gefangene, 4 Geschütze 12,2 cm, 4 Geschütze 7,6 cm, 2 Pak, 4 s., 2 le.Gr.W., 7 Pz.Büchsen, 8 MG, 9 MP, größere Anzahl autom. Gewehre

Absicht für 09.08.42: XI.AK. drängt den westl. der Liska stehenden Gegner weiter zusammen und verhindert sein Durchbrechen nach Osten und Nordosten. Hierzu zunächst Wegnahme von Dobrinskaja und Vernichtung des Gegners nordostw. Des Ortes.

 

 

09.08.42

Lagemeldung:

Angriff zur Verengung des Kessels überall im erfolgreichen Fortschreiten. Liska- Abschnitt durch XXIV.Pz.K. im Angriff nach Osten erreicht, zum teil überschritten. Zwischen Liska und Dobraja dringen 297. und 295.ID. nach Norden vor. 389.ID. folgt weichendem Feind nach Südosten. Gegner im Kessel ist locker geworden. Lange Kolonnen streben nach Osten. Im Dobraja- Tal und in den von da nach Osten verlaufenden Schluchten starke Massierungen.

Armee rechnet mit heftigen Ausbruchsversuchen beiderseits Ostrow.

 

Lagemeldung: (mitgehört)

Wir rechnen mit starkem Druck auf die 100.Jg.Div. Zum Schutz ist die 389.ID. mit 2/3 weiter nach Osten geschoben worden

 

Zwischenmeldung:

XI.AK. hat mit rechtem Flügel (389.ID.) im Nachdrängen hinter weichendem Feind die Linie Sslepichin – Lobakin . Dobrinskaja erreicht und die genannten Orte besetzt. Rechts ist Verbindung mit A.A. 44.ID. hergestellt. Linker Flügel des Korps (100Jg.Div.) hält mit Anschluß an rechten Flügel ostw. Dobrinskaja die HKL.

Absicht: Verhinderung von Durchbruchsversuchen des Gegners nach O und NO, im übrigen gem. Armeebefehl

 

Zwischenmeldung:

XI.AK. hat mit 389.ID. das Höhengelände beiderseits Lobakin und Dobrinskaja gegen schwachen Feind gewonnen und mit 100.Jg.Div. die Lücke zwischen 389.ID. und XIV.AK.Pz.K. geschlossen.

 

Tagesmeldung:

XI.AK. mit Pz.Jg.Abt. der 389.ID auf rechtem Flügel unter Überwindung starker Verminungen über Sslepichin hinaus 4 km nach Süden vorgestoßen. Im übrigen keine Veränderungen gegenüber der in der Zwischenmeldung gemeldeten Lage. Das Vorgehen des rechten Flügels über Kissilew hinaus auf Lopatin hat sich unter Überwindung geringen Feindwiderstandes in guter Zusammenarbeit mit Aufklärungsfliegern der Nah- Aufkl. Gruppe 12 vollzogen. Auch bei Dobrinskaja mussten stärkere Verminungen beseitigt werden. Über 100. Jg.Div. fdl. Flugblattabwurf.


Aus dem Unterstellungsverhältnis der 389.ID. sind herausgenommen und der 100.Jg.Div. unterstellt worden:

-          3./Flak 241

-          3./Pz.Jg.Abt. 521

-          3./Sturmgesch.Abt. 244

-          3./s.Art.Abt. 849.

 

Div.-Gefechtsstand in Dobrinskaja

1.400 Gefangene, 6 Pz.Wg., 5 Geschütze, 10 Pz.Büchsen, zahlreiche MG, MP, Gewehre, Munition und Gerät, 2 überschwere und mehrere le. Gr.Werfer.

Absicht: Verhinderung von Durchbruchsversuchen des Gegners nach Osten und Nordosten, im übrigen gemäß Armeebefehl

 

Von 23.08 - 30.08.42 waren die Infanterie- Verbände des VIII. AK. mit der 389. ID. zwischen dem Don- Brückenkopf und dem Tatarenwall durch ein mit Panzern verstärkte Schützen- Division eingeschlossen. Eine 29 Km breite "Igelfront" wurde gebildet. Durch das Nachrücken weiterer 2 Divisionen konnte die Lage am 30.08.42 entspannt werden. Nun rückte das VIII. AK. mit der 389. ID. am Tatarengraben Richtung Nord- Stalingrad (Kusmitschi) vor.


Die 6. Armee, mit der 389. ID., die den Frontagangriff bei Kalatsch auch mitführen musste, konnte in einer mehrtägigen Schlacht bei Kalatsch an der Donschleife die starken russ. Verbände schlagen uns sich den Weg Richtung Osten, Richtung Stalingrad freikämpfen. In den Kämpfen westlich Kalatsch hatte die Armee vom 23.07  n insgesamt 57.000 Gefangene eingebracht und rund 1.000 Panzer und 750 Geschütze abgeschossen oder erbeutet.


11.08.42 - Tagesbefehl zur Beendigung der Kesselschlacht von Kalatsch vom Oberbefehlshaber der Armee

Auszug aus KTB des AOK6

"Die Kesselschlacht westl. Kalatsch ist beendet, die russ. 62. Armee und starke Teile der 1. Pz.Armee sind vernichtet. Durch den kühnen Vorstoß der schnellen verbände gegen den Don wurde die Voraussetzung für diesen Sieg geschaffen. Trotz glühender Hitze stie0en die Infanterie- Verbände in hartem Kampf vorwärts und sicherten den Erfolg. Die verzweifelten Versuch der Russen, die sich bildenden Klammern der Armee mit starken Panzerkräften zum Einsturz zu bringen, scheiterten an dem Abwehrwillen und der unerschütterlichen Standhaftigkeit aller Kräfte der Armee.
Der endgültige durchgeführte Angriff führte zum völligen Zusammenbruch des Gegners  und zu einem vollen Siege.
Seit dem 23.07., dem Tage des Durchbruchs durch die Tschirstellung, hat die Armee 52.000 Gefangene gemacht, über 1.000 Panzer vernichtet, 750 Geschütze und zahlreiche andere Beute eingebracht.
Dieser stolze Erfolg ist der Überlegenen Führung der mir unterstellten Korps und Divisione und dem unerschütterlichen Siegeswillen der Soldaten der 6. Armee zu verdanken.

 

 

Lagebericht OKH vom 11.08.42
...Die Kesselschlacht westl. Kalatsch ist beendet. Die auf engsten Raum zusammengedrängten Reste der roten 62. Armee und 1. Pz.Armee wurden am 11.08.42 in zum Teil hartnäckigen Kämpfen niedergemacht oder gefangen genommen 35.000 Gefangene, 270 Panzer, 560 Geschütze (Pak und Flak) wurden erbeutet oder vernichtet.

 

 

 

Quellen:
- Werner Haupt - Die Schlachten der Heeresgruppe Süd
- Werner Haupt - Die deutschen Infanterie- Divisionen / Teil III
- Wilhelm Hauck - Die 305. Infanterie- Division
- KTB des AOK 6
- KTB des OKW

 

 

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