Kriegstagebuch

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Kriegstagebücher und Anlagenbände der 6. Armee

 

Kriegstagebücher     Nennungen im Wehrmachtsbericht

 

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Juli 1942

 

 

Kriegstagebuch Nr. 13 / 1. Band der Zweitschrift vom 20.07.42 - 26.08.42

RH 20-6/198

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

20.07.42 Tagesmeldung (20.00 Uhr)

               389. ID. und 384. ID sind durch Gen.Kdo. XXIX. AK. zunächst auf Meschkoff vorzuführen.
               389. ID. wird hierzu dem Gen.Kdo XXIX. AK. unterstellt.

 

21.07.42 Tagesmeldung

               389. ID. im Marsch in den Raum um Rossosch.

 

23.07.42 Zwischenmeldung

               XIII AK sichert unter ständiger Abdeckung auf dem Südufer des Don, tief gestaffelt vorgehend, die
               Nordflanke der Armee, überwindet den Don zwischen der Bolschaja- Golubaja- Mündung und westl.
               Katschalinskaja und stößt dann bis zur Wolga bei und südl. Dubowka unter Abdeckung möglichst am
               Tischanka und Prjamaja- Abschnitt durch. XVII. AK. wird später die Sicherung des Donabschnittes
               beiderseits Sserafimowitsch übernehmen.
               Als Armeereserven werden beigeführt: 384. und 389. ID zunächst in den Raum um Bokowskaja.

 

25.07.42 Aktennotiz über die Cheforientierung an die H.Gr. (18.10 Uhr)

20.15 Uhr orientiert der Chef des Gen.St. den Ia der H.Gr., dass im Augenblick eine gewisse Krise eingetreten ist dadurch, dass Feindkräfte mit 60 Pz. nach Norden über die Rollbahn des XIV.Pz.K. gestoßen sind.
Außerdem weist der Chef des Gen.St. darauf hin, dass für die Schlacht bei Stalingrad zu wenig Infanterie vorhanden ist. Er betont, nochmals, dass der Russe ostw. Sserafimowitsch nur 2-3 Divisionen stehen lässt, alles übrige dagegen nach Osten führt. Nach Ansicht der Armee ist es darum nicht richtig, hier 4 gute Divisionen stehen zu lassen. Die Armee schlägt vor, westl. des Don mindestens 2 Divisionen stehen zu lassen. 3 weitere werden für die Südostfront gebraucht. Es können also günstigstenfalls die 113., 305. ID., sowie die 100.Jg.Div. für die Schlacht bei Stalingrad zur Verfügung stehen. Die Armee sieht es nicht ein, jetzt schon so viele Divisionen für eine Winterstellung am Don stehen zu lassen, solange die Schlacht um Stalingrad noch nicht geschlagen ist. Sie bittet daher dringendst, wenigstens südl. Jelanskoje die 79. ID bereitzustellen um sie, wenn evtl. die 389. ID durchmarschiert ist, nach Osten ziehen zu können. Die H.Gr. ist hiermit einverstanden. Es bedarf aber eines ausdrücklichen Befehls der H.Gr., wenn die Division marschieren soll.

               KR- Fernschreiben (0.10 Uhr)

               Vorführen der Div. im Benehmen mit VIII. AK., dessen Marschbewegungen den Vorrang haben.

               Zwischenmeldung
               389. ID., sobald sie sich im Raum um Bokowskaja nähert. Zeitpunkt der Befehlsübernahme wird
               noch befohlen., ebenso die Zuteilung von Heeresgruppen. Bis zur Befehlsübernahme durch Gen.Kdo.
               XVII. behält Gen.Kdo. VIII. die Verantwortung für die Sicherung am Don ostw. Jelanskoje

 

29.07.42 Tagesmeldung

               389. ID wird dem XVII.AK. unterstellt und ist in die Linie Tschernyschewskaja- Warlamoff vorzuführen.
               Neue Trennungslinie zwischen VIII.AK. und XVII.AK Lageorientierung des Chefs der Armee an den Ia
               der H.Gr. um 18.10 Uhr. Als Verbindungsoffizier OKH/Gen.St.d.H./Op.Abt. für die kommenden
               Operationen um Stalingrad trifft bei der Armee Major i.G. Menzel ein. Der Adjutant des Führers, General
               Schmundt, ist zu einem Besuch bei der Armee eingetroffen.

               Tagesmeldung ( 23.45 Uhr)
               Vordere Linie und erreichte Räume: XVII.AK. mit 389. ID.: N. Astachoff – Klimowskij – Popowka.
               Änderungen in der Unterstellung und Gliederung: 79. ID und 389. ID. XVII.AK. unterstellt

 

30.07.42 Lagemeldung (17.15 Uhr)

               389.ID. mit Aufgabe bei Bokowskaja. Soll morgen Tschernyschewskaja erreichen.

               Tagesmeldung (0.30 Uhr)
               Vordere Linie und erreichte Räume: 389. ID: Bokowskaja, Kalinowskij, ostw. N.Astachoff. Div.
               erreicht 31.07.42 Raum Tschernyschewskaja und nördl.

 

31.07.42 KR- Fernschreiben (12.45 Uhr)

               389. Div. ist durch Gen.Kdo. XVII AK. in die Linie Arshanowskij- Lipowskij so vorzuführen, dass ein
               Weitermarsch nach SO oder O möglich ist.

               Morgenmeldung (05.30 Uhr)

               Bei 389.ID werden Marschbewegungen wegen schlechten
               Wegezustandes erst im Laufe des Vormittags fortgesetzt.
               Lagemeldung (17.20 Uhr)   

               Ia: 389. ID. Hat ihr Tagesziel erreicht, soll später weiter nach Osten marschieren!

               Tagesmeldung (0.10 Uhr)

               Vordere Linie und erreichte Räume:

               389. ID. Tschernyschewskaja – südl. Warlamoff – Jewlantjewskij

 

 

August 1942

 

01.08.42 Lagemeldung (10.50 Uhr)

Ia: Transportmöglichkeiten des Bataillons der 389. ID. wird geprüft.

KR- Fernschreiben (11.25 Uhr)
389. ID. Ist am 02.08.42 in den Raum Gussynka – Kalmykow – Perelasowskij – Petrowka zur Verfügung
der Armee vorzuführen.

Lagemeldung (11.50 Uhr)

Ia: Wir überlegen uns gerade, wie wir die Front bis zur Chopermündung sichern wollen. Zurzeit steht noch die 389. ID. In dem Raum. Nach schließen des Kessels wird sie sicherlich mit eingesetzt.

Tagesmeldung (23.30 Uhr)
Vordere Linie und erreichte Räume:

389. ID: XVII.AK.: 389. ID. Im Raum Arshanowskij – Lipowskij – Tschistjakowka. Division erreicht 02.08.42 den Raum Gussinka – Kalmykow – Perelasowskij – Petrowka
Änderungen in der Unterstellung und Gliederung: 389. ID. Zur Verfügung AOK 6

 

02.08.42 Orientiert die von Golbinskij auf Kisilew nach Südosten angesetzte 389. Div., dass sie mit der Radfahr-Kp.
               des IR. 545 um 08.00 Uhr Gussynka ohne Feindberührung erreicht hat.
               KR- Fernschreiben (15.00 Uhr)
               389. ID. wird ab 03.08., 0.00 Uhr der Armee direkt unterstellt. Sie schließt am 03.08. in den erreichten
               Räumen nach Osten auf und beobachtet durch laufende Aufklärung den Raum Gordejewskij - Kr.
               Rodnitschek - Kigilew - Roshko - Kalmykow
               Bericht über die Fahrt des Herrn Oberbefehlshabers zur 389. ID.
               389.ID meldet um 05.30 Uhr durch Lt. Hannemagen: 1. Marschgruppe IR. 545 um 03.00 Uhr aus dem
               Raum um Arshanowskij in Raum um Gussynka angetreten. Marschgruppe 546 erst gegen 0.00 Uhr in Raum
               um Lipowski eingetroffen. Wird 14.00 Uhr auf Raum Kalmykow – Sotow antreten. Pz.Jg. Abt. in Manoili.-
               Betriebsstoffzuteilung aus Bokowskaja eingeleitet.
               7 s. Pak 21 m.Pak, keine Verluste. Divisionsgefechtsstand Osarskij
               KR- Fernschreiben (15.00 Uhr)

               389. ID. wird ab 03.08. – 0.00 Uhr, der Armee unmittelbar unterstellt. Sie schließt
               am 03.08. in den erreichten Räumen nach Osten auf und beobachtet durch laufende Aufklärung den Raum
               Gordejewskij – Kr. Bodnitschek – Kißilew – Roshko – Kalmykow
               Zwischenmeldung (17.50 Uhr)

               389. Inf.Div.: Verst. IR. 545 um 15.30 Uhr mit allen Teilen in Nowoßergijewskij und
               Gussynka eingetroffen. Radfahrkp. sichert beiderseits der Wegespinne nordwestl. Kissilew mit Front nach
               Südosten. Höhe 2 km südwestw. dieser Wegespinne feindbesetzt. Seit 15.15 Uhr Feindangriff aus Sslepichin
               nach Nordwesten.
               Nach unbestätigter Meldung eines Feldwebels von IR. 536 soll Otdeleni (6 km südlich Nowoßergijewskij) in
               Stärke von etwa 300 Mann feindbesetzt sein. Aufklärung durch IR. 545 dorthin befohlen.
               IR 546 sichert mit Radfahrkp. seit 15.00 Uhr auf Höhe 3 / 2 km südlich Kalmykow beiderseits des Weges
               Kalmykow – Kissilew. Aufklärung auf Kissilew angesetzt.
               IR 544 um 15.30 Uhr im Raum Petrowka – Kalatschew eingetroffen.
               Munitions- Ergänzung für I./389 (bei IR. 546), Zuführung durch VIII.AK. durchgeführt. Zugesagte Munition
               für II. Abt. (bei 545) 900 Schuß bisher leider noch nicht eingetroffen.
               Betriebsstoff (1,2 Verbrauchssatz) im Anrollen, wird gegen Abend 02.08. bei den Truppenteilen eintreffen.
               Division bittet dringend um Freigabe der Pz.Jg.Abt. für Verstärkung der Abwehr von IR 545.
               Wetter: trocken, Straßen gut. Keine fdl. Fliegertätigkeit

Tagesmeldung (0.30 Uhr)

Vordere Linie und erreichte Räume

LI.AK. mit 389.ID.: Wegespinne 5 km nordwestl. Kißilew – Kalatschew – Petrowka – 4 km südwestl.
Kalmykow

Fahrt des Oberbefehlshabers am 02.08.42

Gegen 11.00 Uhr Fahrt über Arshanowskij zum Div.Gef.St. 389.ID. Oserskij
Auf der Fahrt werden marschierende Teile der 389.ID. überholt. Verhältnismäßig große Marschlängen. Der
größte Teil der Fahrer und Pferdepfleger sind russ. Gefangene.
Kurz nach Ankunft auf dem Div.Gef.St. treffen Meldungen über die Aufklärungen und Sicherungen der
389.ID. in dem bisher ungeschützten Raum der Armee zwischen  LI. Und VIII.AK: ein.
Rückfahrt gegen 14.30 Uhr

 

03.08.42  Zwischenmeldung

                Kdo. VIII.AK. und 389. ID. erhalten folgenden Befehl: Das südl. Kalmykow eingesetzte IR. 536 der
               384. ID. ist im Laufe des 04.08. durch IR. 546 der 389. ID. abzulösen. Hierfür wird 389. ID. vorübergehend
               dem VIII.AK. unterstellt.
               389. ID., VIII.AK unterstellt, hat Sicherung am Westflügel des Korps übernommen.

Zwischenmeldung (05.55 Uhr)

389.ID.. (05.55 Uhr durch Obstlt. Dangelmeier)

Odteleny Nr. 4 am 03.08.42 früh erneut feindfrei festgestellt. Radf.Kp. 544 mit Funkverbindung zur Division
über Odteleny Nr. 4 auf Gordejew angesetzt.
Bei Odteleny Nr. 3 sichert Radf.Kp. 545 am 03.08.42 früh wieder an Wegespinne 4 km nordwestl.
Roshkawskij. Fühlung mit dem Feind der dicht südostw. und ostw. davon sich in Feldstellungen befindet.
Radf.Kp. 546 dicht nördlich 191,1 beiderseits der Strasse Efremowki – Kißilewski – sichert im Anschluss an
Westflügel.

Division bittet erneut um Zuführung der Pz.Jg.Abt.

Lagemeldung (13.00 Uhr)

Oberst Winker: Welche Absicht verfolgt die Armee mit der 389.ID.?
Chef: Wir wollen die 389.ID. zunächst im Raum lassen, bis die italienische Division abgelöst ist. Außerdem ist
der zu sichernde Raum für die 79.ID. sehr groß.
Oberst Winker: Wir würden vorschlagen, dann die 389.ID. aber noch einen Tagesmarsch näher an die
Nordfront heranzuführen.

Chef: Wir beabsichtigen, die 113.ID., die ziemlich schwer mitgenommen ist, für Angriffsoperationen auf dem
Ostufer nicht mehr in Frage kommt, durch die 389.ID. ablösen zu lassen und die 113.ID. zur Verteidigung
dort einzusetzen.

KR- Fernschreiben (13.00 Uhr)

389.ID: 9 Btl., Gefechtsstärke 60 %

Volle Div.Artl., beweglich

Zu jeder Angriffsaufgabe geeignet

KR- Fernschreiben (20.00 Uhr)

Das südl. Kalmykow eingesetzte IR. 536 der 384.ID. ist im Laufe des 04.08.42 durch IR. 546 der 389.ID.
abzulösen.

Trennungslinie 389.ID. – 100.Jg.Div. ab 04.08.42, 12.00 Uhr (Karte 1 : 100 000):
Kalmykow (389.) – Höhe 155,0 (389.) – Höhe 197,0 (389.) – Ostrand Roshko
Hierfür wird 389.ID. vorübergehend dem VIII.AK. unterstellt.
Tagesmeldung (04.45 Uhr)

389.ID., VIII.AK. unterstellt, hat Sicherung am Westflügel des Korps übernommen.
Vordere Linie und erreichte Räume:

VIII.AK. mit 389.ID.: 1 IR. Kalatschew und westl.; 1 IR. Now.Putij – Gussynka; Sicherung bei
Gordejewskij. 1 IR. Westl. Kalmykow – Krepinski, dieses löst bis 04.08.42 1 IR. der 384.ID.
(südl. Kalmykow) heraus.

Änderung in der Unterstellung: 389.ID. VIII.AK. unterstellt.

 

04.08.42 Tagesmeldung (23.30 Uhr)

               Während des Nachm. außer beidseitiger Artl.- und Aufklärer- Tätigkeit keine Kampfhandlungen. 389:ID.
               Seit 16.00 Uhr nach Ablösung des IR. 536 durch IR. 546 im neuen Abschnitt befehlsführend.
               389.ID. hat Sicherungen bei Gordejew und Odelny übernommen. Wegespinne 3 km nordwestl. Roskowskij
                – Höhe 191,7 – Gitterlinie 26 zur Div.- grenze, sonst unverändert.

               Tagesmeldung (24.00 Uhr)

               Vordere Linie und erreichte Räume: VIII.AK. 389.ID. mit 1 Rgt. am Westflügel 100.Jg.Div.
               Änderungen in der Unterstellung und Gliederung: XI.AK. 389.ID. und 100. Jg.Div.
 

05.08.42 Morgenmeldung (06.10 Uhr)

               VIII.AK. mit 389.ID Ablösung von IR. 536 durch IR 546 erfolgt.

               Zwischenmeldung (20.05 Uhr)

               Bei VIII.AK. wehrte 389. ID. im Raume südl. Manoilin mehrere stärkere russ. Angriffe, unterstützt von
               einzelnen Pz., z.T. im Gegenstoß ab und vernichtete bisher 4 Feindpz. Bei Skworin und südostw. geführte
               starke russ. Angriffe, die im allgemeinen unter erheblichen Verlusten für den Feind zurückgeschlagen wurden,
               führten ostw. Skworin zu einem örtlichen Einbruch fdl. Kräfte. Gegenstoß zur Bereinigung ist im Gange.
               Während die russ. Angriffe die Südfront des VIII. AK. und XIV.Pz.K. den ganzen Tag mit großer Heftigkeit
               andauerten, stieß der Feind an der NO- Front der Korps nur im Raum um Dalnij Perekopskoj mit stärkeren
               Kräften - dabei einzelne Pz. - vor. Im übrigen schob er sich nach Zurückwerfen eigener Sicherungen im
               Raume nördl. Oskinskij bis zum Don mit starken Kräfte - besonders Inf.- auf wenige hundert Meter an die
               eigenen Stellungen heran. Die Armee erwartet an dieser Front für den 06.08.42 einen stärkeren Angriff.
               Morgenmeldung

VIII.AK. mit 389.ID Ablösung von IR. 536 durch IR 546 erfolgt. Versorgungsraum für verstärkte Angriffe auf Abschnitt vor IR. 546

389.ID. 1 Toter, 5 Verwundet

Zwischenmeldung

389.ID. ist unverzüglich scharf nach Osten heranzuhalten, um den Ostflügel des XI.AK. möglichst stark
zu machen.

               Der Führer hat den Angriff zur Vernichtung der westl. Kalatsch stehenden russ. Kräfte für den 07.08.42 früh
               befohlen. Es kommt darauf an, das Entkommen von Feindteilen über den Don beiderseits Kalatsch mit allen
               Mitteln zu verhindern. Der Angriff ist am 07.08.42 früh mit Tagesanbruch entsprechend Armeebefehl vom
               04.08.42 - Ia Nr. 2826/42 - durchzuführen. ..389. ID. ist unverzüglich scharf nach Osten heranzuhalten, um
               den Ostflügel des XI.AK. möglichst stark zu machen.
 

06.08.42 Zwischenmeldung (16.30 Uhr)

              Bei 389.ID anhaltender Feinddruck auf Sicherungskompanie 9 km südostw. Gussinka. An den übrigen
              Frontabschnitten Ruhe. Die in der Frühe in Kalmykow – Westteil eingedrungene Feindgruppe wurden bei
              Hellwerden vernichtet. Die Ablösung der rechten Rgts.- Gruppe der 100. Jg.Div. durch das verstärkte
              IR 544 ist im Gange.
              Div.- Gefechtsstand in Kalmykow- West

              Zwischenmeldung

              Am Nachmittag wurde ein Feindangriff auf die Radf.- Kpn. Auf rechtem Flügel 389.ID. (nordwestl. Roshko)
              abgeschlagen, dabei etwa 40 Gefangene und 30 Überläufer eingebracht. Sonst außer Artl.- Feuer auf rechte
              Rgt.Gr. 389.ID. ruhiges Feindverhalten vor ganzer Front.
              Befehl über rechten Regiments- Abschnitt 100.Jg.Div. 17.00 Uhr durch 389:ID übernommen.
              3./ Sturmgeschütz- Abt. 244 eingetroffen und 389.ID. unterstellt. 7  7,5 cm Pak

              Div. Gefechtsstand in Kalmykow.

              Etwa 135 Gefangene, 30 Überläufer

              Tagesmeldung (0.30 Uhr)

              Vordere Linie und erreichte Räume:

              XI.AK.: 389.ID: 6 km südl. Kalmykow bis 6 km südl. Manolin

 

07.08.42 macht der Chef der Armee den Chef des XIV.Pz.K. auf eine Lücke zwischen dem Ostflügel der 389. Div.
              und 100.Jg.Div. aufmerksam, für die das XIV.Pz.K. voll verantwortlich ist. Das Korps hat dies jedoch schon
              erkannt, und 1 verst. Btl. dorthin in Marsch gesetzt.

              Im Abschnitt des XI.AK. steht 389. ID. bei Roshko im Kampfe mit schweren feindlichen Panzern.
              Heranführen weiterer schwerer Pz.- Abwehrwaffen ist im Gange. Am Oberlauf der Dobraja gelang es, bis
              Dobrinskaja vorzudringen. Dort zur Zeit Ortskampf.

              Lagemeldung

              Auf dem rechten Flügel der 389. ID musste vor den durch Artillerie- und Granatwerferfeuer gut unterstützten
              starken Feindangriffen die Höhe 198,3 (5 km nordostw. Roshko) von IR. 546 wieder geräumt werden. Das
              Regiment hat sich 2 km ostw. dieser Höhe und um Höhe 197,0 (5 km nördlich Roshko) in 2 Kampfgruppen
              eingeigelt. 2 Radf.- Kpn. nahmen Sslepichin.
              Auf dem linken Flügel ist der bis Dobrinskaja vorgetragene Angriff des IR. 545 am Ortseingang und westl.
              des Ortes im Feuer der von NO, S und W her durch Pz. unterstützte Feindabwehr liegen geblieben. Bei
              Einbruch der Dunkelheit stieß Feindkolonne aller Waffen mit Pz. Von W gegen Dobrinskaja vor und wurde
              zurückgeschlagen. Zwischen den beiden Flügel- Regimentern sichert das IR. 544 (2 Btle.) die Verbindung in
              loser, gruppenartiger Aufstellung.

              Gefechtsstand (und Korpsgefechtsstand) der 389.ID. in Manoilin

              - Verminderung der Gefechtskraft des IR. 546

              - stärkere Verluste auch bei IR. 545

              - 3 Sturmgeschütze ; 10 s, 31 m Pak; 2 8,8cm Flak

              Absicht: Angriff mit linkem Flügel zur Wegnahme von Dobrinskaja. Weitere Absichten je nach Entwicklung
              der Lage.

              Tagesmeldung

              07.08.42 vordere Linie und erreichte Räume (Veränderungen)

              389.ID. Sslepichin – 3 km nördlich Roshko – 1 km ostw. Roshko – 4 km westsüdwestl. Dobrinskaja –
              Nordrand Dobrinskaja

              Lagemeldung

Am Morgen schwaches feindl. Salvenfeuer auf Mitte und linken Flügel 389.ID.

389.ID. 05.00 Uhr planmäßig zum Angriff angetreten.

Verluste am 06.08.42: 8 Tote, 10 Verwundete, beides geschätzt.

Zwischenmeldung (18.05 Uhr)

389.ID. ist mit linkem Flügel auf Ostufer der Dobraja in Dobriaja eingedrungen. Westl. der Dobraja verzögern
feindl. Schwere Panzer das weitere Vordringen der Masse des linken Regiments. Mittleres und rechtes Regiment
drangen gegen zähen Widerstand bis etwa 3 km nordöstlich und Roshko vor. Weiteres Vorgehen wurde
durch Gegenangriff verhindert. Neue feindl. mot. Batterien westl. Roshko.
Absicht: Fortsetzung des Angriffs noch am heutigen Tage mit linkem Regiment zur Wegnahme von Dobrinskaja.
Gliederung des mittleren und rechten Regiments zur Abwehr. Am 08.08.42 Fortsetzung des Angriffs mit
starkem linken Flügel.
Korpsgefechtsstand: Manoilin
Div.- Gefechtsstand: Punkt 196,1 / 6 km südsüdwestl. Manoilin

Zwischenmeldung (19.30 Uhr)

Die Armee trat in den frühen Morgenstunden des 07.08. zum konzentrischen Angriff gegen die westl. Kalatsch stehenden russ. Kräfte an. Die beiden Ostflügel durchstießen überraschend die russischen Stellungen und gewannen gegen zähen Feindwiderstand, dabei zahlreiche Pz.- und Pz.- Abwehr- Formationen, bis zum Nachmittag die Höhen 12 km nördlich Rytschow und 5 km westl. Kalatsch. Die Vereinigung beider Kräftegruppen und damit Schließung des Kessels wird in den Abendstunden erwartet.

Die im Raume westl. stehenden Feindkräfte wurden dort nach bisherigen Feststellungen in unverminderter Stärke bestätigt.

Im Einzelnen:

Aus dem Brückenkopf zwischen Don und Tschir traten 71 ID. und 297. ID. Im Morgengrauen zum Angriff an und gewannen im Verlaufe des Vormittags gegen sich verstärkenden Feindwiderstand die Bahnlinie westl. Rytschow und Höhen 5 km nördl. Bf. Tschir. Um Burazkij wird zur Zeit gekämpft. St. Maximowskij wurde genommen. Der Russe führte vom Höhengelände nördl. Rytschow mehrere von Panzern und starker Artillerie gestützter Gegenangriffe und flankiert mit lebhaftem Art.- Feuer vom Ostufer des Don. Die um 06.00 Uhr angetretene 24.Pz.Div. warf bis 11.00 Uhr stärkeren Feind auf dem Höhengelände 12 km nordostw. Rytschow. Sie stieß in den frühen Nachmittagstunden über die Höhen westl. Podtichow in breiter Fron nach Norden vor und  war um 18.00 Uhr im flüssigen Vorgehen gegen die Höhen südwestl. Kalatsch. Die Div. hat Auftrag, noch heute in Richtung Kalatsch weiter durchzustoßen und die Verbindung mit 16- Pz.Div. zu suchen. 71. ID. Ist seit 17.00 Uhr im Angriff auf Rytschow.

Vor LI.AK. hielt Feind bis zum Nachmittag anscheinend in unverminderter Stärke seine Stellungen.

Im Abschnitt des XI.AK. steht 389. ID. bei Roshko im Kampfe mit schweren feindlichen Panzern. Heranführen weiterer schwerer Pz.- Abwehrwaffen ist im Gange. Am Oberlauf der Dobraja gelang es, bis Dobrinskaja vorzudringen. Dort zur Zeit Ortskampf.

Nordwestl. Kalatsch brach 16. Pz.Div., aus dem Raume westl. Majorow nach Süden antretend, stärkeren Feindwiderstand, nahm am Mittag Ostrow und stand um 15.30 Uhr mit Anfängen auf den Höhen  5 km westl. Kalatsch. Durch den Vorstoß in den Rücken der von der Südfront des XIV. Pz.K. stehenden starken Kräftegruppe wurde dieser der Rückzug abgeschnitten. Zur Zeit finden im Raume nordwestl. Kalatsch zahlreiche Einzelkämpfe gegen feindliche Durchbruchsversuche in Richtung auf den Don statt. Die erst in der Nacht vom 06./07.08. aus der Ostfront Herausgelösten teile der 16.Pz.Div. werden ihr zur Zeit über Ostrow nachgeführt und nach Eintreffen Entlastung bringen. 100.Jg.Div. nahm am Nachmittag Plewistyj und Gurejew und ist zur Zeit im Vorgehen ostw. des Ortes. Dem Angriff der 60.ID. (mot), die nach Wegnahme von Skworin nach Südosten antrat, schloß sich am Nachmittag 3.ID. (mot) an. Die Div. steht im schweren Kampf gegen eingebauten Feind mit Panzern. Zahlreiche Verminungen hemmen ihr Vorgehen.

An der Nordostfront der Armee wiesen 305. und 376. ID auch am 07.08.42 wiederholte russ. Angriffe unter schweren Verlusten für den Feind zurück.

Tagesmeldung (01.00 Uhr)

Die Angriffsspitzen des XXIV. Und XIV.Pz.K. haben am späten Nachmittag die beherrschenden Höhen südwestl. Und westl. Kalatsch genommen. Über ihre Vereinigung liegt zur Zeit noch keine Meldung vor.

Im bereich des XXIV.Pz.K. nahm 71.ID. gegen starkes Art.- und Gr.W.Feuer Rytschow und die Höhen nordostw. Des Ortes. 24.Pz.Div. wehrte auch am Nachmittag heftige gegen ihre Flanken gerichtete russ. Angriffe ab und gewann gegen 19.00 Uhr Höhen 5 km südwestl. Kalatsch. 76. ID. Im nachziehen in Richtung auf Swch. Pobeda Oktjabrja. 297. ID drang nach Brechen zähen Feindwiderstandes in Burazkij ein.

An der Front des LI.AK. nur geringe Gefechtstätigkeit.

Im Abschnitt des XI.AK. nahmen 2 Radf.Kpn. Sslepichin gegen schwächeren Feindwiderstand. In Dobrinskaja nach wie vor starker Feind mit Pz. Und Pz.Abwehrwaffen.

Der Westflügel des XIV.AK. steht starkem Feind mit Pz. gegenüber und wies am Nachmittag am Liska- Abschnitt wiederholte russ. Angriffe zurück. Teile der 16. Pz.Div. stießen bis zum Westrand Beesow durch. Da die Division vor Angriffsbeginn mit Munition nicht ganz ausgestattet werden konnte und während der harten Kämpfe des heutigen Tges hohen Verschuß hatte, war ein geplanter Vorstoß gegen starke Feindansammlungen in und um Beresow wegen Munitionsmangel nicht möglich. Die Armee hofft, diese Lücke bis 08.08.42 früh auszugleichen.

An der Nordostfront der Armee wiesen 305. und 376. ID erneut russ. Angriffe unter blutigen Verlusten für den Feind zurück.

Bei XVII.AK. wurde über den Don gesetzter Feind bei Staro- Klezkoj, Baskowskij und nordostw. Sserafimowitsch bekämpft.

VIII.AK. Fliegerkorps unterstützt mit stärksten Kräften den Angriff des XXIV. Und XIV.Pz.K. Zahlreiche Feindkolonnen wurden zerschlagen, Batterien vernichtet und die Dpnbrücken bei Kalatsch zerstört. Ostw. des Don wurden neu herangeführte Feindkräfte mit gutem Erfolg bekämpft.

Die rote Luftwaffe trat nicht in Erscheinung.

Vordere Linie und erreichte Räume (Veränderungen)

- 24.Pz.Div. beiderseits der Strasse 5 km südlich Kalatsch

- 76.ID. im nachziehen in den Raum südl. und südwestl. Swch. Pobeda Oktjabrja

- 71.ID. Sicherungen am Don südl. Nish. Tschirskaja. Ostw. W.Tschirskaja – 2 km ostw. und nordostw. Rytschow

- 297.ID. 5 km ostw. Burazkij – Burazkij – Ostufer Liska bis zum Schnittpunkt mit Eisenbahn

- 295.ID. in Marsch aus dem Raum Nikulin – Swch. Krassnaja Swesda – Staro Derbonowskij

- 389.ID. Sslepichin – 3 km nördlich Roshko – 1 km ostw. Roshko – 4 km westsüdwestl. Dobrinskaja – Nordrand Dobrinskaja

- 16.Pz.Div. Westrand Beresow – nach Westen bis Leonow

- 100. Jg.Div. Plewistyj – Ostrow – Gurejew – 3 km ostw. Gurejew und 5 km westl. Swch. 10-letije Oktjabrja

- 60. ID. (mot) südwestl. Und 1 km südl. Skworin – 2 km westsüdwestl. Lipo- Logowskij

Am Südflügel VIII.AK. hat IR. 536 (384.ID.) Teile 16.Pz.Div. herausgelöst und Abschnitt bis Korpsgrenze (3 km südwestl. Bol. Nabatowskij) übernommen.

Bei XVII.AK. wurde IR. 578 aus Brückenkopf Sserafimowitsch herausgelöst und zu VIII.AK.  in Marsch gesetzt. Ablösung eines weiteren Btl. Der ital. Div. Celere wurde durchgeführt.

H.Gr.Reserve: 22. Pz.Div. erreicht 08.08.42 Raum Lipowskij – Tschernyschewskaja. Div.- Gefechtsstand: Lipowskij

 

08.08.42 Morgenmeldung (05.00 Uhr)

              Bei 389.ID. ruhiger Verlauf der Nacht. Seit 03.00 Uhr greift der Feind von Süd- und Ostteil Dobrinskij mit
              Panzer in Btl.- Stärke die im Norden stehenden Teile des IR. 545 an.
              Verluste vom 07.08.42:

              Offiziere 3 gefallen, 3 verwundet

              Uffz. und Mannschaften: 380 gefallen oder verwundet.
              Unterteilung von Uffz und Mannschaften kann von Division nicht gegeben werden.

Morgenmeldung (07.05 Uhr)

Bei XI.AK greift der Russe mit Panzern seit 03.00 Uhr bei Dobrinskaja Teile der 389:ID. an
Tagesmeldung

              Die 389. ID hat gegenüber den um 13.00 Uhr bei Sslepichin geführten Feindangriffen und
              den ganzen Tag über anhaltenden starken Artl. und Gr.W.Feuer bei Dobrinskaja überall ihre Stellungen
              gehalten. Die Widerstandskraft des Gegners hat bislang nicht nachgelassen.
              IR 545 hat durch weitere Verluste eine gewisse Einbuße seiner Einsatzfähigkeit erreicht.
              80 Gefangene, 4 Geschütze 12,2 cm, 4 Geschütze 7,6 cm, 2 Pak, 4 s., 2 le.Gr.W., 7 Pz.Büchsen, 8 MG,
              9 MP, größere Anzahl autom. Gewehre.

              Absicht für 09.08.42: XI.AK. drängt den westl. der Liska stehenden Gegner weiter zusammen und verhindert
              sein Durchbrechen nach Osten und Nordosten. Hierzu zunächst Wegnahme von Dobrinskaja und Vernichtung
              des Gegners nordostw. des Ortes.

 

09.08.42 Lagemeldung (11.15 Uhr)

               Angriff zur Verengung des Kessels überall im erfolgreichen Fortschreiten. Liska- Abschnitt durch XXIV.
               Pz.K. im Angriff von Osten erreicht, zum Teil überschritten. Zwischen Liska und Dobraja dringen 297. und
               295. ID nach Norden vor. 389. ID. folgt weichendem Feind nach SO. Gegner im Kessel ist locker
               geworden. Lange Kolonnen streben nach O. Im Dobrajatal und in den nach (?) O verlaufenden Schluchten
               starke Massierungen. Armee rechnet mit heftigen Ausbruchsversuchen beiderseits Ostrow.
               Lagemeldung (11.45 Uhr)

               Wir rechnen mit starkem Druck auf die 100.Jg.Div. Zum Schutz ist die 389.ID. mit 2/3 weiter nach Osten
               geschoben worden.
               Zwischenmeldung (17.15 Uhr)

               XI.AK. hat mit rechtem Flügel (389.ID.) im Nachdrängen hinter weichendem Feind die Linie Sslepichin –
               Lobakin . Dobrinskaja erreicht und die genannten Orte besetzt. Rechts ist Verbindung mit A.A. 44.ID.
               hergestellt. Linker Flügel des Korps (100Jg.Div.) hält mit Anschluß rechten Flügel ostw. Dobrinskaja HKL.
               Absicht: Verhinderung v. Durchbruchsversuchen des Gegners nach O und NO, im übrigen gem. Armeebefehl
               Zwischenmeldung (18.10 Uhr)

               XI.AK. hat mit 389.ID. das Höhengelände beiderseits Lobakin und Dobrinskaja gegen schwachen Feind
               gewonnen und mit 100.Jg.Div. die Lücke zwischen 389.ID. und XIV.AK.Pz.K. geschlossen.
               Tagesmeldung (23.20 Uhr)

               XI.AK. mit Pz.Jg.Abt. der 389.ID auf rechtem Flügel unter Überwindung starker Verminungen über
               Sslepichin hinaus 4 km nach Süden vorgestoßen. Im übrigen keine Veränderungen gegenüber der in der
               Zwischenmeldung gemeldeten Lage. Das Vorgehen des rechten Flügels über Kissilew hinaus auf Lopatin hat
               sich unter Überwindung geringen Feindwiderstandes in guter Zusammenarbeit mit Aufklärungsfliegern der
               Nah- Aufkl. Gruppe 12 vollzogen. Auch bei Dobrinskaja mussten stärkere Verminungen beseitigt werden.
               Über 100. Jg.Div. fdl. Flugblattabwurf.

               Aus dem Unterstellungsverhältnis der 389.ID. sind herausgenommen und der 100.Jg.Div. unterstellt worden:

         -          3./Flak 241

         -          3./Pz.Jg.Abt. 521

         -          3./Sturmgesch.Abt. 244

         -          3./s.Art.Abt. 849.

               Div.-Gefechtsstand in Dobrinskaja

               1.400 Gefangene, 6 Pz.Wg., 5 Geschütze, 10 Pz.Büchsen, zahlreiche MG, MP, Gewehre, Munition und
               Gerät, 2 überschwere und mehrere le. Gr.Werfer.
               Absicht: Verhinderung von Durchbruchsversuchen des Gegners nach Osten und Nordosten, im übrigen
               gemäß Armeebefehl

Tagesmeldung (0.30 Uhr)

Westl. Kalatsch wurde die Verengung des Kessels in teilweise harten Kämpfe bei Sonnentemperaturen von
55 C und völligem Wassermangel erfolgreich fortgesetzt.

Vordere Linie und erreichte Räume:

XI.AK. mit 389.ID.: anschl. Dobrinskaja – Lobakin – 3 km nordostw. Kr. Rodnitschek

 

10.08.42 Aktennotiz über den Flug des Herrn Oberbefehlshabers zum XI.AK. und seinen Besuch bei 389. ID.
               Gen. Kdo. VIII.AK versammelt 113. ID. beschleunigt in dem Raume um Iwanuschinskij und führt 389. ID.,
               die ihm ab 11.08., 18.00 Uhr unterstellt wird, westl. der Linie Plewistij - Jerik in den Raum Majorowskij -
               Swetschnikow.

Zwischenmeldung

Bei 389.ID Ruhe

Verluste am 09.08.42: 4 Uffz. und Mannschaften gefallen, 12 Uffz. und Mannschaften verwundet

Morgenmeldung

Verluste vom 10.08.42:

389.ID. 4 Verwundete

KR- Fernschreiben (13.15 Uhr)

XI.AK. 389.ID. : 9 Btl. , Gefechtsstärke 48%

Artillerie: 3 le., 1 s. Abt., voll beweglich

Zu begrenzten Angriffsaufgaben geeignet

Zwischenmeldung (17.00 Uhr)

Vereinbarte Trennungslinie zu 389.ID Wegegabel südl. Punkt 146,8 Popow – Weg Popow – Ssawinski südl. (für LI.)

Masse der 389.ID ist nah am Vormittag erfolgtem Vorgehen in Richtung auf Linie Popow Nord Dobrinskaja um 16.00 Uhr zum Angriff auf den verengten Kessel Ssawinskij angetreten. Popow Nord im eigenen Besitz.

Absicht: Schließung des Kessels von Ssawinskij von NO, W. und N. und Vernichtung des Feindes.

KR- Fernschreiben (20.00 Uhr)

Gen.Kdo. VIII.AK. versammelt 113.ID. beschleunigt in dem Raume um Iwanuschinskij und führt 389.ID., die ihm ab 11.08.42, 18.00 Uhr unterstellt wird, westl. der Linie Plewistij – Jerik in den Raum Majorowskij – Swetschnikow. 100.Jg.Div. hat den Vorrang vor 389.ID.

Tagesmeldung (23.45 Uhr)

Die Kesselschlacht westl. Kalatsch geht ihrem Ende entgegen. Kämpfe mit zusammenhanglos fechtendem Russen sind noch im Gange. Bis zum 10.08.42 abends wurde der Russe auf einen Raum von etwa 6 km Durchmesser zusammengedrängt. Er leistete besonders nördl. Ssawinskoj zähesten Widerstand und musste in seinen Stellungen niedergemacht werden. Die Säuberung des westl. Donufers bei Kalatsch wurde beendet.

Vordere Linie und erreichte Räume:

XI.AK. mit 389.ID.: Ortsrand Popoff – 2 km südostw. Ssawinskoj

389.ID 4 s.Pak

 

11.08.42 Morgenmeldung (05.10 Uhr)

               389. ID. dem VIII.AK. unterstellt

               Zwischenmeldung

Gen.Kdo. XI.AK.: 389.ID. ist nach Ordnung der Verbände mit Masse in den frühen Nachmittagstunden zum
Marsch nach Norden angetreten.

Marschziel für 11.08.42: Panzerjägerabteilung Sswetschnikow

                                        Artillerie- Regiment Manoilin

                                        Masse Nowyj Wassilewskij – Dobrinskaja – Kißelew – Roshko

Marschziel für 12.08.42:  Sswetschnikow – Majorowskij – nordostw. Manoilin – Kalmykow

Tagesmeldung (01.00 Uhr)

Vordere Linie und erreichte Räume:

VIII.AK. 389.ID. auf dem Marsch in den Raum Swetschnikow – Kalmykow

Änderung in der Unterstellung und Gliederung:

389.ID. VIII.AK. unterstellt.

 

12.08.42 Zwischenmeldung (19.35 Uhr)

389.ID. mit IR. 545 auf dem Marsch nach W.Businowka, mit IR. 544 in Jerik, mit IR. 546 in Kalmykow.
Verteidigung der HKL. Beseitigung des fdl. Brückenkopfes bei Melo- Kletskaja. Übergabe des rechten
Abschnittes der 389.ID. an XXIV.Pz.K.. Herauslösen des Jg.Rgt.227 durch IR. 576.
Tagesmeldung (23.35)

Vordere Linie und ereichte Räume:

VIII.AK. mit 389.ID. im Raum Werch. Businowka – Jerik – Kalmykow

 

13.08.42 Zwischenmeldung (17.30 Uhr)

389.ID. liegt mit          IR 545 in Mukownin

                                   IR 544 in Werchnjaja Businowka

                                   IR 546 in Majorowskij

Tagesmeldung (22.30 Uhr)

389.ID. in Werchnij Businowka

Tagesmeldung (0.10 Uhr)

VIII.AK. mit 389.ID.: Werchnjaja Businowka – Mukownin - Mjorowskij

 

14.08.42 Tagesmeldung (0.30 Uhr)

Vordere Linie und erreichte Räume:

VIII.AK. mit 389.ID.: bis Korpsgrenze

Frontfahrt des Oberbefehlshabers am 14.08.42

Rückfahrt nach Werchnaja Businowka auf sehr heißer, staubiger Strasse. Halt am Div.-Gefechtsstand der
389.ID. Vortrag des Div.Kdrs. über Ansatz der Division beim Angriff am 15.08.42

 

15.08.42 Zwischenmeldung

               389. ID stieß nach brechen stärkeren Feindwiderstand auf die Höhen südl. Kraßnaja- Dubowka vor. Sie
               kämpfte um 17.00 Uhr an dem Abschnitt südwestl. Laptew. Hinter ihrer Front halten sich noch mehrere
               Feindgruppen nördl. und nordostw. Oskinskij . Bereinigung ist im Gange.
               Eine Vorausabteilung des VIII. AK. (389. ID.) stand gegen Abend auf den Höhen nordostw. Kißljakow und
               suchte Verbindung mit Teilen XXIV und Pz.K.
               Ic Tagesmeldung: Um Missverständnissen vorzubeugen, wird festgelegt: Aufgabe der 6. Armee ist es, im Zuge
               des Durchbruchs auf Stalingrad die Stadt Stalingrad so rasch wie möglich in Besitz zu nehmen und die Wolga
               zu sperren. Hierbei ist der Grundsatz, wonach Pz. nach Möglichkeit nicht in für sie verlustreiche
               Straßenkämpfe verwickelt werden dürfen, zu beachten.

Zwischenmeldung (18.00 Uhr)

VIII.AK. trat um 03.30 Uhr planmäßig zum Angriff an. Die Divisionen durchbrachen im scharfen Zupacken die feindlichen Stellungen. Der Widerstand des Gegners verstärkte sich an der Bolschaja Golubaja. Oskinskij
wurde vom Gegner zäh verteidigt und fiel nach äußerst hartem und auch verlustreichem Kampf. Nach
Brechend des Widerstandes an der Bolschaja Golubaja sind die Regimenter im weiteren Fortschritt. Der
Widerstand vor 389.ID. versteift sich. Einzelne Panzer sind aufgetreten.
Erreichte Linie:

IR. 544 Gegend Höhe 152,8 (152,3)

IR. 545 überschritt um 15.00 Uhr mit der Vorausabteilung 105,9. Masse des Rgts. 1 km westl. 105,9
IR. 546, 15.00 Uhr ostw. Molkerei Gegend 135,0.

Absicht: Erreichen des Don beiderseits Ostrowskij und Bildung von Brückenköpfen über den Don.
Zwischenmeldung (20.20 Uhr)

Die Armee trat in den frühen Morgenstunden des 15.08.42 mit mehreren Stoßkeilen auf breiter Front zum
Angriff gegen die noch auf dem Westufer des Don stehenden russ. Kräfte an. Der Feind leistete stärkeren, oft
zähen Widerstand, wurde aber überall gebrochen und in zahlreichen Einzelkämpfen, zum Teil mit weit hinter der Front, vernichtet. Die Einschließung der westl. der Höhenstrasse westl. Katschalinskaja stehenden
Feindkräfte ist im Gange.

Bei VIII.AK. stieß 389.ID. nach Brechung stärkeren Feindwiderstandes auf die Höhen südl. Kraßnaja-
Dibowka vor. Sie kämpfte um 17.00 Uhr an dem Abschnitt südwestl. Laptow.

Tagesmeldung (23.20 Uhr)

389.ID. hat nach hartem Kampf Oskinskij genommen. Sie überschritt die Golubaja bei W. Golubaja um
07.00 Uhr. Diese haben erreicht. IR. 544 Radionow – IR 545 wahrscheinlich Pkt. 215,9. Bestätigung steht
noch aus. V.A: 545 I.D. R 384 IR. 546 und I/544 zur Bereinigung der Lage nach Schlucht Konowalowa
abgedreht, erreichten am Abend Höhe 170 und D 849
Div.- Gefechtsstand in Werchnjaj – Golubaja
IR 544 erbrachte 600 Gefangene

11 Panzer abgeschossen

1 Batterie vernichtet

6 Granatwerfer

Weitere Beute- und Gefangenenmeldungen folgen.

Absicht: Erreichung des Don bei R 377; Bereinigung des Kessels zwischen 389.ID. und XXIV.Pz.K.

 

16.08.42 Morgenmeldung (07.20 Uhr)

               389. ID säuberte in zähem, verlustreichem Kampf das westl. Donufer beiderseits Ostrowskiy. Südwestl.
               Dalnij Perekopskoj steht ein verstärktes Inf.Rgt. der 389. ID. noch im Kampf gegen sich in dort befindlichen
               Schluchten zäh verteidigende Feindkräfte.

Morgenmeldung (07.20 Uhr)

IR. 544 im Morgengrauen ostw. Radionow angetreten, erreichte 04.20 Uhr Höhe 221,1 und ist seit 06.00
Uhr im Angriff nördl. 231,4 auf Ostrowskij.

IR. 545 von Höhe 215,9 antretend steht um 06.00 Uhr im Angriff auf Ostrowskij vor Höhe 219,1.
IR. 546 mit I/544 04.00 Uhr angetreten zur Bereinigung des Kessels in den Schluchten Konowalowau. Höhen
nordostw. davon. Vorgeschobener Div.- Gefechtsstand Höhe 231,4 (R 384)
15.08.42: Gefangene 1.000, mehrere Geschütze, darunter 2 Salvengeschütze, 11 Pz.Kw. abgeschossen, 3
erbeutet.

Verluste: Gegen 100 eigene, blutige Verluste.

Zwischenmeldung (18.30 Uhr)

VIII.AK. trat mit Masse um 03.30 Uhr erneut zum Angriff an. Der Widerstand war stellenweise sehr zäh und
heftig. Nach harten Kämpfen, die oft zur restlosen Vernichtung des Gegners führten, wurde gegen 15.00 Uhr
an mehreren Stellen der Don erreicht. Die in Gegend Höhe 231,3 säubernden Teile der 389.ID. nahmen diese
Höhe und stehen einem in ausgebauten Stellungen sitzenden und heftigen Widerstand leistenden Gegner
nordwestl. 231,3 gegenüber.
389.ID. nahm mit Unterstützung von teilen des XIV.Pz.K. Ostrowskij und die Höhen nördl. und südl. davon.
IR. 544 Ostrowskij und südlich
IR. 545 nördlich. Höhe 110,2 in eigener Hand. Gegner hält Höhe 117,5 stark besetzt und flankiert Höhe 110.
Dagegen Teile 3.ID. (mot.) im Angriff.

Absicht: 389.ID. gewinnen von Brückenköpfen ostw. Ostrowskij.

Zwischenmeldung (18.40 Uhr)

Die Armee setzte am 16.08.42 den Angriff gegen die noch westl. des Don haltenden russ. Kräfte fort. Die
Säuberung kann im großen als abgeschlossen gelten; das gesamte West- und Südufer des Don ist damit in
deutscher Hand. Nur noch schwache, versprengte Feindreste halten sich. Ihre Vernichtung ist eingeleitet. Die
eigenen Verluste vom 15. und 16.08.42 sind nicht unerheblich.
VIII.AK. mit 389.ID. säuberte in zähem, verlustreichem Kampf das westl. Donufer beiderseits Ostrowskij.
Südwestl. Dalnij Perekopskoj steht ein verst. Inf.Rgt. der 389.ID. noch im Kampf gegen sich in dort
befindlichen Schluchten zäh verteidigende Feindkräfte.

Tagesmeldung (23.40 Uhr)

Nördlich R 377 hält sich Gegner noch am Osthand der Höhe 110,2. Der Feindwiderstand vor IR.546 hat
nachgelassen. Das Regiment nahm 17 feuernde Geschütze im Sturm und macht 400 Gefangene. IR. 534 der
384.ID., das am 15. und 16.08.42 etwa 45 km, teilweise gegen zäh kämpfenden Gegner, im Angriff
zurückgelegt hat, hat in hervorragender Zusammenarbeit mit der 2./Sturmgeschützabteilung 244 und der V.A:
der Division den Donübergang ostw. R 387 erzwungen und bis zum Abend mit 2 Bataillonen einen 500 m
tiefen Brückenkopf gebildet. Die Vernichtung versprengter Frontteile in Gegend 384 wird fortgesetzt.
IR. 544 in R 377 – Höhe 132,4

IR. 545 mit Teilen Westhand Höhe 110,2, Masse um 219,7

IR. 546 am Südosthand 231,3, Front nach Norden und Nordwesten.

Der Korps-Pi.Fü. von der 389. der 384.ID. unterstellt.

Divisionsgefechtsstand 384. und 389.ID. in R 383

12 Sturmgeschütze, 20 Stück 8,8cm Flak, 32 Stück 5cm- Pak, 12 Stück 7,5cm Pak

Beute vom 15. und 16.08.42: (keine endgültigen Zahlen):

Gefangene: 5.860; Pz.; 28, Geschütze: 31, Pak: 29

Tagesmeldung (0.20 Uhr)

Die Säuberung des westl. Donufers wurde am Nachmittag fortgesetzt. Feind hält sich nur noch südlich
Chlebny und nördl. Stara- Grigorjewskaja. Bereinigung dieses Raumes ist für den 17.08.42 vorgesehen.
Vordere Linie und erreichte Räume:
389.ID. beiderseits Ostrowskij – Ssakolowskij. 1/3 Division im Raume Oberlauf Bolschaja – Golubaja – 3
km westl. Oskinskij

Stürmgeschützlage VIII.AK.:

15 Einsatzbereit, 5 im Op.- Gebiet in Reparatur

 

16.08.42 Geheime Kommandosache

           Absichten der 6. Armee nach Säuberung des Donbogens

  1. Hartnäckige Verteidigung des Raumes um Stalingrad durch den Russen mit Widerstand in der Front und
    Gegenangriffen von Norden wird trotz der westl. des Don erhaltenen Vernichtungsschläge erwartet. Höhen am
    Ostufer des Don ausgebaut und feindbesetzt. Anhalte für Feindgliederung und stärke fehlen noch.
  2. Absicht der Armee:

Don wird zwischen Peskowatka und Ostrowskij überwunden, Schwerpunkt beiderseits Wertjatschij. Zum
Schlagen des Brückenkopfes wird LI.AK. dem XIV.Pz.K. unterstellt und eine Gruppe Wietersheim gebildet.
Nach Gewinnen des Brückenkopfes Vorstoß mit schnellen verbänden längs der Landbrücke bis zur Wolga hart
nördlich Stalingrad. Sicherung des Vorstoßes in der Nordflanke durch VIII.AK., in der Südflanke durch
LI.AK.

Aufrollen des Raumes ostw. Kalatsch erfolgt in einer zweiten Phase von Nordosten im Zusammenwirken mit 4.
Pz.Armee und 71.ID.

  1. Im Einzelnen:

XXIV.Pz.K.

(71. und 44.ID): Donsicherung zwischen rechter Armeegrenze und Lutschinskoj (ausschließlich). Mit
fortschreitendem Angriff Versammeln der 44.Div. um Malyj zur Verfügung der Armee. Vorbereitung zur
Erzwingung von Donübergang und Brückenkopf mit 71:Div. bei Kalatsch. Herauslösen des Gen.Kdo.
vorbereiten.

Gruppe v. Wietersheim:

(YIV.Pz.K. mit 16. Pz.Div., 3. und 60.ID. (mot.) und LI.AK. mit 76. und 295.ID.): Erzwingen eines
Brückenkopfes beiderseits Wertjatschij, Gruppe wird dann aufgelöst.

XIV.AK.:

Stößt hierauf längs des Höhenrückens bis zur Wolga hart nördlich Stalingrad vor, sperrt diese und nimmt von
Norden eindringend mit Teilen Nordteil von Stalingrad in besitz. Abdecken nach Norden auf Höhen südwestl.
Jersowka.

LI.AK.:

Deckt Südflanke des XIV.Pz.K., stößt zwischen Nishne- Alexejewskij und Bol. Rossoschka über Rossoschka
– Abschnitt westl. Stalingrad, dort Verbindungsaufnahme mit 4.Pz.Armee, und nimmt Mitte und Südteil der
Stadt.

Sicherung mit schwachen Kräften zwischen Peskowatka und Nishne- Alexejewskij. 44.ID. wird hierzu
voraussichtlich zugeführt werden.

VIII.AK:

(305., 384 und 389.ID) deckt Nordflanke des XIV.Pz.K. Hierzu ist Don zwischen Nishnij- Geraßimow und
Ostrowskij zu überwinden und Divisionsweise nach Norden einschwenkend panzersichere Linie zwischen Gratschij und Katschalinskaja zu gewinnen.

XI.AK.

(100.Jg.Div. und 376.ID) sichert Nordflanke der Armee im Donabschnitt Ilowlja- Mündung – Melo-
Logowskij (ausschließlich) und versammelt 22.Pz.Div. zur Verfügung der Armee im Raum um Sswetschnikow.

  1.  Bereitstellung so, dass Angriff über den Don ab 19.08.42 früh geführt werden kann.

Früheres Antreten möglich, da Heranführen zur Zeit noch im Kampf gebundener Teile, Vorbringen des Brückengerätes und Sicherstellen der Versorgung nicht vor 18.08.42 abends durchgeführt sein kann.

 

17.08.42 Im Raume südostw. Dalnij- Perekopskoi vernichteten Teile der 389. ID. die dort zäh kämpfenden russ.
               Kräfte, von denen sich nur noch eine kleine Versprengtengruppe mit 3 Panzern hält. Bisher wurden bei den
               blutigen Verlusten des Feindes über 600 Gefangene eingebracht, darunter der Kdr. der 205. roten Schtz.Div.
               35 Geschützte wurden erbeutet oder vernichtet.

               Zwischenmeldung

389.ID. seit 02.30 Uhr mit einem verstärkten Bataillon des IR. 544 bei R 371 beim Flussübergang. Eigene
Verluste noch nicht zu übersehen. (gez. Ia VIII.AK)

KR- Fernschreiben (16.30 Uhr)

Zustand der Divisionen:

389.ID. 9 Btl., Gefechtsstärke 40 %

Artillerie: 3 le., 1 s.Artl.Abtlg. , voll beweglich

Zu begrenzten Angriffsaufgaben geeignet

Zwischenmeldung

389.ID. bildete mit einem Bataillon einen Brückenkopf ostw. Ostrowskij und wehrte alle Angriffe gegen
diesen ab. Infolge Flankierung aus Gegend Höhe 117,5 war ein Verstärken des Brückenkopfes unmöglich.
Die Flankierung ließ durch den Angriff der 3. mot. Nach. IR. 544 und IR. 545 reinigten weiter das Westufer
des Don und unterstützten aus Gegend Höhe 132,4 und 110,2 die Verteidigung des Brückenkopfes. IR. 546
steht vor Beendigung der Säuberungskämpfe in gegen Höhe 231,3. Bisher wurden 35 Geschütze erbeutet,
600 Gefangene gemacht, dabei der Kommandeur der 205. russ. Schützen- Div.
Absicht: Erweiterung beider Brückenköpfe

Funkspruch (18.05 Uhr)

16. Panzer durch 389.ID. abgelöst, im Raum 384 – 376 versammelt. 3. mot. hat Gegner aus Brückenkopf
365 – 366 über den Don gedrängt und hat im ganzen Divisions- Abschnitt diesseitiges Donufer erreicht.
Tagesmeldung (01.15 Uhr)

Im Abschnitt des VIII.AK. erweiterte 384.ID. den Brückenkopf ostw. Nishnij- Akatow und nahm Werchnij
Gniloj. Der Brückenkopf bei Ostrowskij wird seit Einbruch der Dunkelheit erweitert. Feinddruck hält
unvermindert an.

Stärkere Fliegertätigkeit als an den Vortagen, besonders über den Brückenköpfen des VIII.AK.
Vordere Linie und erreichte Räume:

VIII.AK. mit 389.ID.: 2 Regimenter von Nishnij- Akatow bis Donknie südl. Simownoj.; 1 Regiment nördlich
und westlich Oskinskij

Zwischenmeldung

389:ID. hält ihren Brückenkopf ostw. 377 und ist in Begriff, ein zweites Bataillon überzusetzen. IR. 546 hat in
Verbindung mit Teilen XIV.Pz.K. die restlichen Teile des Gegners südlich D 840 eingeschlossen, dabei einzelne Panzer.
389.ID.: IR. 544 Höhe 132,4 und mit Teilen ostw. 377 im Brückenkopf IR. 545 nördl. 377, IR. 546 nördl.
der Schlucht Konowanowa (bei D 849)
 

Frontfahrt des Oberbefehlshabers am 17.08.42

Die 389.ID. ist beim Übergehen über den Don bei Ostrowski.

Versprengte Feindgruppen im rückwärtigen Gelände halten IR. 546 der 389.Inf.- Div. bei Oskinskij fest. Teile
halten sich noch nördlich Kissljekow. Div. Stab 389.Inf.Div. hatte dort Verluste.
Für das Korps ist von besonderer Wichtigkeit, dass baldige Freimachen des IR. 546.
Der Oberbefehlshaber wünscht, dass die 3. Inf.Div. (mot.) zum Schutz der Nordflanke der 389.Inf.Div.
eingesetzt bleibt.
Weiterfahrt zum Div.Gef.St. 389.Inf.Div. in Kissljakow. Der Div. ist es nach schweren Kampftagen und
großem Marschleistungen gelungen, bei Ostrowski einen Brückenkopf in Stärke eines Bataillons zu bilden.
Dabei ist der Bataillons- Kommandeur gefallen. Unnötige Verluste entstanden bei der Wiedereinnahme von
Ostrowski, der vorher von teilen 16.Pz.Div. besetzt war. Bei Feind vor dem IR. 546 kämpfen noch 3 T34.
Einsatz von Panzern oder Pak auf Sfl. Ist notwendig.
Da die Div. zur Zeit am Don nur über 2 Regimenter verfügt, muss Säuberung der Waldstücke um die Höhe
231,4 von anderen Kräften ausgeführt werden.
Weiterfahrt mit dem Ia der 389.ID. zu einer B.Stelle 4 km westlich Ostrowskij mit Einblick in den
Brückenkopf der 389.ID.
Der starken eigenen Artillerie steht nur schwache Feindartillerie gegenüber. Zur Zeit ist nur geringe
Kampftätigkeit.
Der Oberbefehlshaber ordnet an, dass die Div. zur Entlastung der 389.ID. diese Aufgabe restlos durchführt.
Der Ia der 389.ID. gibt am Div.Gef.St. 16.Pz.Div. nochmals die Wünsche seiner Div. bekannt.
Rückfahrt zum Div.Gef.St. 389.ID. Gefechtslärm in den Waldstücken um Höhe 231,4
Der Kommandeur der 389.ID. erbittet Hilfe zur Beseitigung der Feindpanzer bei der Feindgruppe bei
Ostrowskij.
Weiterfahrt zum Korps-Gef.St. VIII.AK. Von dort befiehlt der Oberbefehlshaber dem XIV.Pz.K. (Ia) die
Entsendung von Pak auf Sfl. Oder Panzern zum Rgt.Gef.St. IR. 546 nördlich Ostrowskij.
 

18.08.42 Die im Raum südostw. Dalnij Perekopskoj stehenden Feindreste wurden vernichtet, das verst. IR: der
               389. ID. dieser im Kw.Trsp. an den Don zugeführt

Morgenmeldung (05.50 Uhr)

Gen.Kdo. VIII.AK.

Im Laufe der Nacht zahlreich fdl. Bombenangriffe und mehrere Feuerüberfälle mit Salvengeschützen auf die
Brückenstelle im Abschnitt des Korps.
389.ID. setzte 1 weiteres Bataillon über den Don.

Verluste:

3 Offiziere gefallen, 3 verwundet. 45 Uffz. und Mann ausgefallen.

Zwischenmeldung (18.10 Uhr)

Durch Einbruch eines Sturmgeschützes ist die Brücke vorübergehend nicht benutzbar. 389.ID. erweiterte Brückenkopf ostw. R 377
2 Bataillone sind bisher übergesetzt. Widerstand schwach. Gegner schiebt Verstärkungen aus D 645 nach
Süden heran. IR. 546 wird im LKW- Transport nach Ostrowskij nachgeführt.
Tagesmeldung (01.10 Uhr)

Angriffe gegen den Brückenkopf der 389.ID. wurden abgewiesen.

Lage: IR. 544 und 1 Btl. IR. 545 im Brückenkopf ostw. R 377 (Ostrowski) in Linie W- südostw. 377 –
Bachlauf bis zum Ostende südostw. R 365 xxxxxxxx
IR. 546 sichert am Don im Abschnitt der Division
IR. 545 im Rum: Waldstück südl. R 376 xxxxxxxxx bis R 372 xxxxxxxx
Das IR. 546 hat in schweren Kämpfen die sich zäh verteidigenden, zahlenmäßig überlegenen Feindkräfte
südostw. Dalnij Perekopskoj restlos vernichtet. 1.100 Gefangene, darunter der Kdr. Der 205. russ. S.D.
wurden gemacht und 45 Geschütze aller Art zum teil im Sturm und erbittertem Nahkampf genommen. Damit
hat die 389.ID. vom 15. bis 17.08.42 3.700 Gefangene gemacht, 20 Panzer vernichtet und 98 Geschütze und
62 Gr.Wf. erbeutet.
Tagesmeldung (24.00 Uhr)

Die im Raume südostw. Dalnij- Perekopskoj stehenden Feindreste wurden vernichtet, das verst. IR. Der
389.ID. dieser im Kw.- Transport an den Don zugeführt.
Vordere Linie und erreichte Räume:
VIII.AK. mit 389.ID.: mit 1 verst. IR. Im Brückenkopf 1 ½ km ostw. Ostrowskij bis 1 km südostw.
Simownoj.
 

19.08.42 Morgenmeldung (06.15 Uhr)

Während der Nacht wurden mehrere feindliche Vorstöße gegen den Flügel des Brückenkopfes der 389.ID.
abgewiesen, wobei Gefangene gemacht wurden.
Sturmgeschützlage 389.ID.: 6 Einsatzbereite, keine Reparatur, kein Totalausfall

Beim VIII. AK. wurden während der Nacht mehrere fdl. Vorstöße gegen den Brückenkopf der 389. ID
abgewiesen.

Morgenmeldung (07.05 Uhr)

Bei VIII.AK. wurden während der Nacht mehrere fdl. Vorstöße gegen den Brückenkopf der 389.ID.
abgewiesen. Seit 04.00 Uhr greift der Russe mit stärkeren Panzerkräften den Brückenkopf der 384.ID. an.
Die Angriffe wurden bisher abgewehrt.
Zwischenmeldung (18.12 Uhr)
Der linke Flügel der Division ist zur Herstellung einer Verbindung mit 389.ID. zum Angriff angetreten.
Einzelheiten über die russ. Angriffe noch nicht bekannt.
389.ID: erweiterte den Brückenkopf bis zur Linie Nordbogen des Panschinka- Baches (3 km ostw. der
Einmündung der Panschinka in den Don) – Ostende See Jlmen
Der Angriff des IR. 544 zur Erweiterung der Nordhälfte des Brückenkopfes kam durch starke feindliche
Gegenangriffe aus Richtung Tischanka- Wald zum Stehen. Durch zusammengefasstes Artilleriefeuer wurden
die Gegenangriffe abgewehrt.
Dem Gegner gelang es in der Nachmittagsstunde in etwa Btls.- Stärke unter Ausnutzung des unübersichtlichen
Geländes in den Nordflügel des Brückenkopfes einzubrechen. Bereinigung ist im Gange.
Absicht: Herstellen einer festen Verbindung der beiden Brückenköpfe.
Tagesmeldung (22.40 Uhr)
Gegen die Brückenköpfe der VIII.AK. wurden im laufe des Tages vom Gegner zahlreiche Gegenangriffe
geführt, die gegen den Brückenkopf der 384.ID. mit zahlreichen Panzern unterstützt waren. Nach Abwehr
aller Angriffe, wobei bei 384.ID. 30 Panzer abgeschossen wurden, wurden beide Brückenköpfe erweitert.
Verbindung der inneren Flügel beider Divisionen wurde hergestellt.
389.ID.: Nordbogen der Panschinka – südl. des Ortes Panschinka – Ortsrand See Jlmen – Westende der
Doninsel südostw. 365.
Verstärktes IR. 578 der 389.ID. zum herauslösen des IR. 544 unterstellt.
Tagesmeldung (0.10 Uhr)
Die Verbindung zwischen den beiden Brückenköpfen des VIII.AK. ist hergestellt.
Der Feind griff wiederholt mit Panzern und unter Einsatz starker Fliegerkampfkräfte die
Brückenkopfstellungen an und wurde unter hohen Verlusten zurückgeschlagen. Die Zahl der heute dort
abgeschossenen Panzer erhöht sich auf 30.
VIII. Fliegerkorps unterstützte mit Stuka- und Jagdverbänden wirksam die Abwehr des VIII.AK. vor dessen
Brückenköpfen. Der Feind verlor dort in Luftkämpfen 44 Flugzeuge. Flak- Artillerie brachte weitere 9
Flugzeuge zum Absturz.
Vordere Linie und erreichte Räume:
389.ID. mit 2 Regimentern nördlich davon bis zum Donknie bei Simownoj; 1 Inf.- Regiment westlich
Werchnij- Akatow
Sturmgeschützlage: VIII.AK.: 15 Einsatzbereit, 4 in Reparatur
 

20.08.42 Morgenmeldung

389.ID.: aus Pitschanka greift der Feind mit 2 Btl. Linken Flügel an. Infolge Munitionsmangel nur schwaches
Art.- Abwehrfeuer. Ablösung konnte nicht durchgeführt werden. Auf rechtem Flügel Ruhe.
Verluste: 389.ID. nicht zu übersehen
Zwischenmeldung (17.45 Uhr)
Der Gegner setzte auch am 20.08.42 seine Angriffe gegen die Brückenköpfe fort. Die Angriffe wurden, zum
Teil von Panzern unterstützt. Alle Angriffe wurden nach harten Kämpfen abgewiesen, und bisher 10 fdl.
Panzer abgeschossen. Die fdl. Artillerie verstärkte sich und liegt auf den Brücken und Fährstellen, wie auf der
Vormarschstrasse nach R 387. Eigene Artillerie bekämpfte Bereitstellungen und fdl. Batterien und unterstützte
die Infanterie bei der Abwehr der Angriffe mit gutem Erfolg.
Rege fdl. Fliegertätigkeit mit Bombenabwürfen auf Stellungen und Brückenstellen. Rege eigene
Jagdfliegertätigkeit.
IR. 578 hat IR. 544 im linken Flügel des Brückenkopfes der 389.ID. abgelöst.
Absicht: Verstärken und Halten des Brückenkopfes.
Tagesmeldung (0.05 Uhr)
VIII. Fliegerkorps unterstützte mit Teilkräften den Abwehrkampf im Brückenkopf Nishnij- Akatow. 19
Feindflugzeuge wurden durch Jäger, 3 durch Flakartillerie abgeschossen.
Vordere Linie und erreichte Räume:
Bei VIII.AK. Verlegung von Teilen 389.ID. in südl. Richtung (innerhalb des Brückenkopfes)
Am Nordflügel des Brückenkopfes Einsatz eines IR der 305.ID.
Panzerabwehrwaffen: VIII.AK. 38m, 16 s.Pak

 

21.08.42 Zwischenmeldung

               389.ID wehrte alle gegnerischen Angriffe  unter hohen Feindverlusten ab. Auf dem Abschnitt der Division
               lag während des ganzen Tages starkes Artillerie- und Gr.W.Feuer. Gegner führt mit LKW und
               Eisenbahnzügen von Norden nach D 644 Verstärkungen heran. Wirksame Bekämpfung wegen
               Munition- Mangel nicht möglich. Die Div. rechnet am 22.08.42 mit einem Angriff aus D 644.

 

22.08.42 Beim VIII. AK. führte der Russe besonders in den frühen Morgenstunden gegen die Brückenkopfstellung der
               389. ID stärkere Angriffe, die ebenfalls unter hohen Feindverlusten zurückgeschlagen werden konnten.
               Die eigenen Verluste waren hier jedoch auch nicht unerheblich.
               Lagemeldung (06.25 Uhr)

Bei 389.ID. kam eigener Angriff des IR. 546 und 545 um 03.30 Uhr nach geringem Bodengewinn nicht weiter vorwärts infolge starkem feindl. Abwehrfeuers und Behinderung der eigenen Artillerie- Unterstützung durch Nebel. Bei linkem Flügel der Division ist seit 04.00 Uhr ein Feindangriff in unbekannter Stärke mit pausenloser Granatwerfer- Unterstützung gegen IR. 578 im Gange.

Lagemeldung (17.50 Uhr)

VIII.AK.: Der Gegner wiederholte am 22.08.42 seine Angriffe auf die Brückenköpfe. Sie begannen in den frühen Morgenstunden und wurden äußerst hartnäckig geführt. Nach vorübergehenden örtl. Einbrüchen ist die alte HKL fest in eigener Hand. Die Abwehrkämpfe wurden durch Nebel stark behindert und erschwert. Ein zur Verbesserung der eigenen Linie vorgetragener Angriff des rechtes Flügels der 389.ID. kam infolge sehr starker Gegenwirkung durch schwere Waffen zum Stehen. Durch mehrere Bombenangriffe wurde die Brücke bei Akatow beschädigt. Sie ist wieder befahrbar. Eigene Luftwaffen- Verbände griffen mehrmals in den Erdkampf ein.

Zwischenmeldung (18.50 Uhr)

Bei VIII.AK. führte der Russe besonders in den frühen Morgenstunden gegen die Brückenkopfstellungen der 389:ID. stärkere Angriffe, die ebenfalls unter hohen Feindverlusten zurückgeschlagen werden konnten. Die eigenen Verluste waren hier jedoch auch nicht unerheblich.
Westl. Ssirotinskaja und südl. Kremenskaja brach der Russe mit stärkeren Kräften - dabei Panzer - am frühen Morgen in die eigene Stellung ein. Der Angriff, der südl. Kremenskaja von der roten 38., 40. und 41. Garde- Div. geführt wurde, konnte in der Linie westl. Stara Grigorjewskaja - ostw. Perekopskaja zum Stehen gebracht werden. Die auf breiter Front fechtende eigene Truppe erlitt empfindliche Verluste an Menschen und Gerät. Ein Absetzen in die Linie Nachatnije - ostw. Perekopskaja ist vorbereitet.

Tagesmeldung (22.20 Uhr)

Der Gegner setzte im Laufe des Nachmittags seine Bombenangriffe und das Art.- Feuer auf Brückenköpfe und Übersetzstellen fort. Lage 389.ID. 44,2 - 35,0

 

23.08.42 Zwischenmeldung (18.05 Uhr)

VIII.AK. griff um 12.00 Uhr mit 384.ID. und rechtem Flügel der 389.ID. zur Deckung der Nordflanke des XIV.Pz.K. an. Nach Brechen des Widerstandes wurde gegen 17.00 Uhr die Linie Höhe 73,2 - Kulturstation-  65,6 - 67,6 - 56,8 erreicht. Ein Gegenangriff mit Pz.- Unterstützung wurde durch Art.- Feuer abgewiesen. 5 Pz. wurde abgeschossen. Gegner weicht nach Osten aus. Der Flügel der 389.ID. erreichte - etwas später antretend - Gegend Höhe 56,8 und hat dort Anschluß an linken Flügel der 384.ID. Die itte der Div. erreichte den Weg 1,2 Km südostw. 44,2 und liegt dort unter starkem Flankenfeuer aus Gegend Windmühlenhügel südl. D 654 fest. Panischino noch stark besetzt. Im Abschnitt des Korps- Artl. und Gr.W.Feuer auch auf Brücken.

Tagesmeldung (21.50 Uhr)

Im Laufe des Nachmittages wurde der Gegner am Südhang des Windmühlenhügels südl. 654 geworfen und ging in Stärke von mindestens 1 Btl. nach O zurück. Artl. nahm die rückläufigen Bewegungen unter Feuer und zerschlug Bereitstellungen im Kantschinkatal. Die am Vormittag von Stukkas bekämpften Transportzüge wurden im Laufe des Nachmittages abgeschleppt.

Vordere Linie und erreichte Räume:

389.ID. westl. Bez. Pkt. D 661 - SW-Hang  Windmühlenhügel, weiter unverändert.

Tagesmeldung (01.00 Uhr)

VIII.AK. verbesserte die am Nachmittag gewonnene Stellung und gruppiert sich für den Angriff zum Schutz der Nordflanke des XIV.Pz.K. am 24.08.42 um.

Im Raume westl. Ssirotinskaja dauerten die von Panzern unterstützten erfolglosen Einzelangriffe des Russen auch am Nachmittag an. Sie wurden ebenso wie 2 Angriffe gegen die Nordflügel der 100.Jg.Div., denen eine starke Artl.- Vorbereitung vorausging, abgeschlagen.

VIII. Fliegerkorps unterstützte mit stärksten Kampfkräften wirkungsvoll den Angriff des XIV.Pz.K. und erkämpfte und erhielt sich durch unermüdliche Einsätze die Luftherrschaft über der angreifenden Truppe. 73 Feindflugzeuge wurden abgeschossen.

Vordere Linie und erreichte Räume:

389.ID. Westrand Panyschino, weiter wie bisher

 

24.08.42 Nördlich Stalingrad sperrt XIV. Pz.K. seit den frühen Morgenstunden die Wolga durch Feuer. Der
               Feinddruck gegen die lang gestreckte Süd- und Nordfront des Korps hält unvermindert an.

Morgenmeldung (06.10 Uhr)

Gen.Kdo. VIII.AK: In den Abendstunden des 23.08.42 gelang es dem Gegner bei Pkt. 56,8 (1km südl. D 661 Trennungslinie 384. und 389.ID.) in noch unbekannter Stärke einzubrechen. Lage ist noch ungeklärt. Vernichtung des eingebrochenen Gegners ist eingeleitet. Während der Nacht ununterbrochene Fliegerangriffe im ganzen Abschnitt des Korps mit Schwerpunkt auf Brücke und Brückenkopf.

Lagemeldung

Die Division klärt die Durchbruchsstelle auf und wird die eingebrochenen Feindteile zunächst verwerfen. Verluste infolge fehlender Verbindung keine Meldung.

               KR- Fernschreiben (12.30 Uhr)

               Mitteilung der Armee über den Zustand der Divisionen.:
               376. ID 28 %
               389. ID 32 %
               384. ID 30 %
               305. ID 36 %
                 71. ID 36 %

Lagemeldung (18.15 Uhr)

Der in der Nacht erfolgte Einbruch des Gegners in Gegend der Trennungslinie der 384. und 389.ID. konnte bisher noch nicht bereinigt werden. Die eigene Linie wurde aufgerissen und musste zurückgenommen werden. In der Front zw. 384. und 389.ID. klafft eine etwa 1 Km breite Lücke (von Punkt 56,8  1 Km nach Südosten). Die 384.ID. wehrte bisher 7 Angriffe bis Rgt.- Stärke ab, die mir großer Heftigkeit geführt wurden. Augriffe auf Gegend Windmühlenhügel gegen IR. 544 blieben in gut liegendem Artl.- Feuer liegen. Im ganzen Korpsabschnitt Artl.- und Gr.W.Feuer wie an den Vortagen. Die eigenen Ausfälle besonders bei der 384.ID. sind groß. Die Truppe ist übermüdet.

Absicht: Halten der erreichten Linie

Vordere Linie und erreichte Räume:

389.ID. beiderseits 44,2 - 35,0

Tagesmeldung (01.10 Uhr)
Im Abschnitt des VIII. AK. wiesen 384. und 389. ID weitere russ. Angriffe zurück.
 

25.08.42 KR- Funkspruch (11.30 Uhr)

VIII.AK., beide Divn. hohe Verluste. Russe griff wiederholt mit stärkeren Kräften südlich und westlich D 654 an. Vordere Linie: 384.ID. 3 Km nordostw. 405 - 2 Km nordostwärts 109 - 1 Km ostwärts 399. 389.ID: Weg bis 388 - I von Paschinka - Doninsel südostwärts 365.

Donfront unverändert.

Tagesmeldung (21.55 Uhr)

Sturmgeschützlage 389.ID. 6 Einsatzbereit, 2 in Rep im Operationsgebiet

Paklage: 12  5cm, 4  7,5cm

 

26.08.42 Morgenmeldung (06.30 Uhr)

               Im linken Abschnitt der 389.ID. seit Morgengrauen zunehmendes Artl.- Feuer.

               Morgenmeldung 07.50 Uhr)

               Im Abschnitt des VIII. AK. wurden vor rechten Flügel der 389. ID. Feindangriffe bis zu Btl.- Stärke
               abgeschlagen.

Tagesmeldung (21.40 Uhr)

Seit dem Morgengrauen griff der Gegner wiederholt im Korpsbereich in den Abschnitten der 384. und 389.ID bis zu Rgt.- Stärke an. Im Gegenangriff und gut geleitetem, zusammengefassten Artl. Feuer im Zusammenwirken mit den Inf.- Waffen blieben die Angriffe des Feindes unter hohen gegnerischen Verlusten liegen.

 

 

Kriegstagebuch Nr. 13 / 2. Band der Zweitschrift vom 26.08.42 - 05.10.42

RH 20-6/199

 

26.08.42 Gegen den Brückenkopf des VIII.AK. griff der Feind bei 384. ID mit stärkeren, bei 389. ID. mit
               schwächeren Kräften aus dem Raum um Panyschino an.

Morgenmeldung (06.30 Uhr)

Seit 03.00 Uhr greift der Feind in Stärke von etwa 2-3 Kompanien mit 4  Panzern unterstützt aus ostnordostw. Richtung linken Flügel der 384.ID. an. Im linken Abschnitt der 389:ID. seit Morgengrauen zunehmendes Infanteriefeuer. Feind greift seit 03.30 Uhr im rechten Div.- Abschnitt, teilweise in dichtem Nebel an. Angriff blieb im Artl. Sperrfeuer liegen. Südostw. R 365 Simownoj Ausbruchsversuche des eingeschlossenen Feindes abgewiesen. Feindl. Spähtrupp- Tätigkeit auf dem linken Div.- Flügel und Feindansammlungen auf dem Donufer bei R 336. Seit Tagesanbruch Feindangriffe bis zu Btl.- Stärke, besonders vor rechtem Flügel 389.ID.

Morgenmeldung (07.50 Uhr)

Im Abschnitt des VIII.AK. wurden vor rechtem Flügel der 389:ID. Feindangriffe bis zu Btl.- Stärke abgeschlagen.

Tagesmeldung (21.40 Uhr)

Seit dem Morgengrauen griff der Gegner wiederholt im Korpsbereich in den Abschnitten der 384. und 389.ID bis zu Rgt.- Stärke, unterstützt durch einige Pz. und Pz.- Spähwg. an. Im Gegenangriff und gut geleitetem, zusammengefasstem Artl. Feuer im Zusammenwirken mit den Inf.- Waffen blieben die Angriffe des Feindes unter hohen gegnerischen Verlusten liegen.

Russ. Bereitstellungen im Raume D 654 wurden am Nachmittag durch einen Feuerüberfall der gesamten Artl. und Flak wirksam bekämpft. 

 

27.08.42 Morgenmeldung (06.00 Uhr)

               Verluste 389.ID. 1 Mann gefallen, 26 Mann verwundet)

               Zwischenmeldung (17.05 Uhr)

Seit den schwächeren Vorstoßversuchen im Abschnitt der 384. und 389.ID. in den Morgenstunden verhält sich der Feind ruhig. Artl. und Gr.W.Feuer, wobei die Brücke bei R 377 beschädigt wurde. Wiederaufnahme des Verkehrs seit 16.00 Uhr.

Artillerie bekämpft fdl. Batteriestellungen und Bereitstellungen mit 6 Panzern in den Mulden südl. Panschino. Wetter: Wolkenlos, warm, staubig. Strassen gut befahrbar. Keine fdl. Einflüge. Einsatz einiger Stukka- Angriffe auf fdl. Ansammlungen.

Tagesmeldung (21.50 Uhr)

Feindstellungen und Ansammlungen vor 384. und 389.ID. wurden wirksam durch Artl. bekämpft.

 

28.08.42 Außer vereinzeltem fdl. Granatwerfer und Artl.-Störungsfeuer und Beschuss durch fdl.
               Salvengeschütze am rechten Flügel der 389.ID. ruhiger Verlauf der Nacht. Wiederum rege fdl.
               Fliegertätigkeit mit Bombenabwürfen auf beide Donufer und Hintergelände. Schäden nicht gemeldet.

Zwischenmeldung (17.05 Uhr)

Im Abschnitt der 389.ID. beschoss eig. Artl. mit Beutegeschützen feindl. Stellungen. Rege eigene Luftaufklärungstätigkeit.

 

29.08.42 An Kdr.Gen. des VIII.AK. geht folgendes Fernschreiben des Oberbefehlshabers:
               Die Lage an der Wolga und Don erfordert Einsparen von Kräften an allen Frontebenen der Armee.
               Es ist daher erforderlich, die in den Donbrückenköpfen beiderseits der Panschinka stehenden Kräfte
              des VIII.AK. (389. und Südflügel 305.ID)  auf das Westufer des Don zurückzunehmen. Wenn auch die
              Bildung und das Halten der Brückenköpfe starke Verluste gekostet hat, so steht doch jetzt schon fest,
              dass dies nötig war, um die uns vom Führer gestellte Aufgabe zu lösen. Nur dadurch, dass das VIII.AK. die
              damals vom Gegner zur Verfügung stehenden Kräfte auf sich zog und seien Angriffe unter hohen blutigen
              Feindverlusten zerschlug, wurde der Armee der Donübergang beiderseits Wertjatschij und der schnelle
              Vorstoß bis an die Wolga möglich.
              17.50 erhält Gen.Kdo. VIII.AK. den Befehl, die 389. ID. herauszulösen und zur Verfügung der Armee auf
              dem Westufer des Don in dem Raum nordwestl. Wertjatschij zu versammeln.

Zwischenmeldung

Im Abschnitt der 389.ID. und 305.ID. geringe fdl. Spähtrupptätigkeit. Sonst verhielt sich der Feind an dem gesamten Korpsabschnitt ruhig.

KR- Fernschreiben (17.25 Uhr)

Die Lage zwischen Wolga und Don erfordert Einsparungen von Kräften an allen Fronten der Armee. Es ist daher erforderlich, die in den Don- Brückenköpfen beiderseits Panschinka stehenden Kräfte des VIII.AK. (389. und Südflügel 305:ID.) auf das Westufer des Don zurückzunehmen.

Wenn auch die Bildung und das Halten der Brückenköpfe starke Verluste gekostet hat, so steht doch jetzt schon fest, dass dies nötig war, um die uns vom Führer gestellte Aufgabe zu lösen. Nur dadurch, dass das VIII.AK. die damals dem Gegner zur Verfügung stehenden Kräfte auf sich zog  und seine Angriffe unter hohen blutigen Feindverlusten zerschlug, wurde der Armee der Donübergang beiderseits Wertjatschij und der schmale Vorstoß bis an die Wolga möglich.

Ich bitte, allen an der Bildung der Brückenköpfe und an den anschließenden Abwehrkämpfen Beteiligten meinen Dank und meine besondere Anerkennung zu sagen und sie davon zu Überzeugen, dass ihre Anstrengungen und die gebrachten Opfer wesentlich zu den Erfolgen der Armee bei dem - noch nicht abgeschlossenen - Kampf um Stalingrad beigetragen haben.

gez. Paulus

KR- Fernschreiben (17.50 Uhr)

389.ID. ist herauszulösen und zur Verfügung der Armee, auf dem Westufer des Don in dem Raum nordwestl. Wertjatschij zu versammeln. Das Korps meldet möglichen Zeitpunkt und schlägt Verlauf einer neuen HKL vor.

V.O./OKH. b. AOK.6 (18.10)

Um Kräfte zu gewinnen, gibt VIII.AK. heute Nacht Nordteil seines Brückenkopfes nordwestl. Panyschino nach Rückbau der Nordbrücke auf 2 Rgt. 305.ID. werden hierdurch frei. Freimachen der ganzen 389.ID. durch weitere Aufgabe des Nordteils des Brückenkopfes wird erwogen.

V.O./OKH. b. AOK.6 (18.00)

Die Stärken mehrerer Divn. der 6. Armee (376., 384., 389., 305. und 100Jg.Div.) sind so stark abgesunken, dass sie zu Angriffen, selbst unter Berücksichtigung des abgesunkenen russischen Kampfwertes, nur bedingt in der Lager sind. In der Verteidigung ist die Infanterie trotz festen Kampfwillens und guter Stimmung vielfach zu schwach, die weiten Strecken dieses Landes zu decken.

Um die der Armee noch bevorstehenden Aufgaben lösen zu können, wird rasche Abhilfe in großem Maßstabe für erforderlich gehalten. Da die Armee mit an feldzugentscheidender Stelle eingesetzt ist, glaubt sie, dass Abhilfe selbst auf Kosten anderer Fronten zu rechtfertigen ist. Vorgeschlagen wird:

- Zuweisung weiterer Marschbataillone

- Zuweisung von Kolonnenraum zum Antransport der Marschbataillone

- Gestellung von Lufttransportraum

Die starken Verluste sind wesentlich mit veranlasst durch Mangel an Offizieren und deren geringe Ausbildung. Bei 3 Div. je Btl. durchschnittlich nur noch 3 - 4 Offiziere einschließlich Kommandeur und Adjutant vorhanden. Adjutanten und Kp.Führer meist Uffz oder Leutnante jüngsten Jahrgangs. Btl. Führer für ihre Stellung vielfach ungeeignet. Durchhaltekraft und Kampfwillen hängen wesentlich von Offizierlage und deren Vorbildung ab....

Vordere Linie und ereichte Räume: (24.00)

389.ID. ab 30.08.42 früh Südufer des Baches westl. Panyschino bis zur Mündung in den Don.

 

30.08.42 KR- Fernschreiben (19.45 Uhr)

Einleitung der Umgruppierung für den Angriff gegen den Raum westl. Stalingrad. Hierzu soll 71.ID. unter starker Entblößung der Südflanke der Armee nach Nordosten vorgeführt, 389.ID. aus ihrem Brückenkopf heraus zunächst auf das Westufer des Don zurückgenommen werden, um sie danach nach Osten vorzuführen.

Auf dem äußersten Westflügel Bereitstellung zum Angriff um gemeinsam mit den Italienern das Höhengelände beiderseits Kotowskij zu gewinnen. Angriffsbeginn voraussichtlich 01.09.42 früh.

Tagesmeldung (21.00 Uhr)

389.ID.: G von Werchnij Gniloj bis 300m nordostw. 44,2 - 500m südostw. 349 - 500m südl. von W.Kalatsch - Bachschleife südl. P von Pantschinka - Nordufer der Pantschinka bis 32,8

 

31.08.42 Südwestl. Panyschino wies 389. ID einen schwächeren Feindangriff zurück.
               VIII.AK. löste nach erfolgtem Abbau der Donbrücken in der Nacht zum 01.09. 389.ID aus der Front.
               384. ID. übernimmt den Abschnitt bis Nishnij- Akatow (Südrand)

Morgenmeldung (05.30 Uhr)

Um 04.00 Uhr greift der Feind in Stärke von etwa einem Btl. auf der Naht zw. 384. und 389.ID. an. Angriff blieb im Feuer der Inf.- Waffen und zweier W.-Salven liegen. Sonst außer vereinzelten fdl. Granatwerfer- und Artl. Störungsfeuer und 3 Feuerüberfällen mit Salvengeschützen ruhiges Feindverhalten vor dem gesamten Korpsabschnitt. Während der Nacht lebhafte fdl. Fliegertätigkeit mit Bombenwurf.

Zwischenmeldung (17.00 Uhr)

Feindangriff in Stärke von 2 Kp. in den Morgenstunde zw. 384. und 389.ID. bei R 399 abgewiesen. Beiderseitiges Artl.- und Gr.W.Störungsfeuer. Im ehemaligen Brückenkopf R 377 verstärkte Spähtrupptätigkeiten des Feindes. Verstärkung der in Pantschino liegenden Feindkräfte.

Tagesmeldung (21.45 Uhr)

Im Abschnitt der 389.ID. wurden im Laufe des Nachmittages feindliche Angriffsvorbereitungen durch Artl. zerschlagen. Sonst keine bes. Ereignisse.

389.ID. begann um 19.30 Uhr mit dem Räumen des Brückenkopfes. 389.ID erreicht nach Herauslösen mit

- IR. 544 Raum nordostw. S 123 mit

- IR. 545 Raum R 396 und südwestl davon, mit

- IR. 546 Raum S 127

KR- Fernschreiben (22.50 Uhr)

389:ID.: 9 Btl., 3 le., 1 s.Art.Abt. Zu begrenzten Angriffsaufgaben geeignet.

Tagesmeldung (23.50 Uhr)

VIII.AK. löste nach erfolgreichem Abbau der Donbrücken in der Nacht zum 01.09.42 aus der Front. 384.ID. übernimmt den Abschnitt bis Nishnij- Akatow (Südrand)

Vordere Linie und erreichte Räume:

389:ID. wird in der Nacht zum 01.09.42 herausgelöst und in den Raum Peskowatka - Wertjatschij - nordwestl. Perepolnyj in Marsch gesetzt.

 

September 1942

 

01.09.42 Bei VIII. AK. und XI.AK. nur geringe feindl. Stoßtruppentätigkeit.
               Angriff mit Teilen XIV.Pz.K. (60.ID.mot und 295.ID.) auf die Höhen westl. Bf. Gumrak, um von hier aus
               die Verbindung mit 4. Pz. Armee herzustellen. Anschließend Bereinigung des Rassoschka- Bogens und
               Vorbereitung zum Angriff auf die Stadt Stalingrad unter Heranziehen der 389. ID.

Morgenmeldung (05.00 Uhr)

Gen.Kdo. VIII.AK meldet ruhiger Verlauf der Nacht. 389.ID. löste sich mit Masse bis Mitternacht vom Feinde.

Zwischenmeldung (17.00 Uhr)

389.ID. erreichte mit IR. 546 Raum S 127, mit IR. 544 (ohne I.Btl) S 123, mit IR. 545 Raum R 396 - S 105.

Absicht: 305. und 384.ID.: Ausbau der Stellungen, Verteidigung. 389.ID.: Durchführung von Umgruppierung und Ausbildung. Bei 389.ID. keine fdl. Einflüge. Eigene Luftaufklärung.

 

02.09.42 KR- Fernschreiben (19.50 Uhr)

               Es werden ab 03.09.42, 0.00 Uhr unterstellt:
               389. ID. ohne die bei VIII.AK. eingesetzten Teile und ohne 1 Inf.Rgt. zu 2 Btl., das zunächst zur Verfügung
               des AOK.
               VIII.AK. behält seinen bisherigen Auftrag, übernimmt den Befehl über 76.ID. ...und gibt 389.ID. ohne die
               bei 76.ID. eingesetzten Teile am 03.09., 0.00 Uhr an LI.AK. ab

 

03.09.42 Die 389.ID. ist durch LI.AK., frühzeitig antretend, mit Anfängen in den Raum beiderseits Sohischljankin
               vorzuführen.

Morgenmeldung (05.15 Uhr)

389.ID. (ohne IR. 545 und I./544) ist um 04.00 Uhr zum Vorziehen in den Raum Baburkin - Mal. Rossoschka - I 425 angetreten.

Lagemeldung (11.35 Uhr)

389.ID. erreicht den Raum um Bol. Rossoschka.

Lagemeldung

389.ID. erreicht mit verst. IR. 546, IR. 544 (o. 1 Btl. ) Pi.Btl., Pz.Jg.Abt. den Raum uum Baburkin - Mal. Rassoschka und E 423. I. und II. Abt. 389 können infolge Brückenverstopfung am 03.09.42 nur den Raum Peskowatka - Lutschinskoi erreichen. IV.A.R. 389 in Stellung nordostw. E 425 als Rückhalt für 76.ID. Pferde durch Wasser und Futtermangel stark überanstrengt. Säuberung der Schlucht nordostw. 427 noch im Gange. 7 Panzer abgeschossen.

KR- Fernschreiben (20.15 Uhr)

389.ID. ist durch LI.AK. frühzeitig antretend mit Anfängen in den Raum beiderseits Schischljankin (427) vorzuführen. IR. 545 ist heranzuziehen. Einsatz der Div. nur mit Genehmigung der Armee.

KR- Fernschreiben (20.30 Uhr)

Folgende Linie zw. Wolga und Don wird für erreichbar und günstig als Winterstellung angesehen: Jersowka - Schlucht Pitschuga - Pkt. 139,1 (12 Km nordwestl. Jersowka) - Schlucht Karkagon bis Arakansew - Südufer des Sakara und der Panschina. Zerschlagung der noch südl. liegenden Kräfte erfolgt am Besten durch einen starken Angriffskeil, der aus dem Raume um Pkt. 141,2 (7 Km westl. Jersowka) in nordwestl. Richtung vorbricht, um dann mit rechtem Flügel an den Schluchten Kanennaja und Karkagon entlang über Arskansew in Richtung auf Panyschino die russ. Stellungen von Osten her aufzurollen.

Kräftebedarf zw. Wolga und beiderseits Jersowka: 2 Inf.- Div. (389. und 71:ID)

Angriffskeil: 4 bewegl. Divn. (76., 100Jg.Div., 295., 305., 297.ID.) dazu die Massen der Heeres- Art.

Zeitpunkt: 10 Tage nach der Einnahme von Stalingrad, um der Truppe Zeit für Ruhe und Auffrischung zu geben. Für die Durchführung des Angriffs einschl. Kesselbereinigung werden 3 - 4 Tage veranschlagt.

gez. Paulus

Tagesmeldung (23.05 Uhr)

389.ID. hat den in der Zwischenmeldung bezeichneten Raum erreicht.

Absicht: Fortsetzung des Angriffs. Um 08.00 Uhr Durchstoßen bis zur Wolga. Vorziehen 389.ID. in den Raum: 427 - 434 - 423

Tagesmeldung (23.50 Uhr)

Vordere Linie und erreichte Räume:

389.ID. 2/3 im Raume Baburkin- Sapadnowka, 1/3 z.V. AOK im Raume nordwestl. Akimowskij.

 

04.09.42 V.O./OKH. bei AOK. 6 (14.15  Uhr)

Absichten der 6. Armee für Fortführung der Operationen:

- Gewinnen einer Winterstellung zwischen Wolga und Don nach Einnahme von Stalingrad

- Front zw. Ostrowskij und Kletskaja; derzeitige Linie wird Winterstellung. Ausbau hat begonnen.

- Bereinigung des Einbruchs vor XVII.AK.

               Zwischenmeldung (17.40 Uhr)

Der Angriff des LI.AK. am 04.09.42 ist wegen starken Feindwiderstand nur unwesentlich vorwärts gekommen. Der Mangel an Art.- Munition schränkte die Unterstützung der Infanterie ein.

389.ID. erreichte im Angriff bis 14.30 Uhr mit je einer Regimentsgruppe den Raum E 427, um E 434 und um Swch.Nr.1 (nordwestl. E 432) I./IR. 544, bisher 384.ID. unterstellt, wurde dem Regiment wieder zugeführt. IV./A.R. 389 in Stellung nördl. 137,2 wurde durch II./A.R: 389 abgelöst und nach E 427 herangezogen.

V.O./OKH. bei AOK. 6 (19.00  Uhr)

Der Angriff des Südflügels der Armee auf Stalingrad konnte gegen zähen Feindwiderstand in ausgebauten starken Stellungen und Panzereinsatz nur wenig Raum gewinnen. 295:ID. hat BF. Gumrak genommen und sich an die Bahnlinie nördlich davon heran geschoben. Auch sie liegt vor starker Stellung z.Zt. fest. Nachschub an Artl.- Munition kann mit hohem Verschuß nicht mithalten. 389.ID. hat mit vordersten Teilen Nadeshda erreicht.

Zwischenmeldung (19.30 Uhr)

Am Südflügel der Armee gewann der Angriff auf Stalingrad am 04.09.42 gegen zunehmend starken Feindwiderstand nur wenig Raum. Der Russe verteidigt sich gut in ausgebauten, befestigten Stellungen, darunter auch zahlreiche Betonbunker mit Panzerkuppeln, unter festem und beweglichem Einsatz von Panzern äußerst zäh. An der Nordfront nördl. Stalingrad zerschlug die Luftwaffe gemeinsam mit eigener massierter Artillerie in den frühen Morgenstunden starke fdl. Infanterie- und Panzerbereitstellungen. Dadurch wurde die Wirkung des starken russ. Angriffe abgeschwächt.

Der Angriff des LI.AK. traf am Vormittag auf hartnäckigen Feindwiderstand.

389.ID. ist im Raum um Bol. Rassoschka versammelt.

KR- Fernschreiben (20.20 Uhr)

Fortsetzung des Angriffs auf Stalingrad unter Einsatz der 389.ID. und Beteiligung der Südfront des XIV.Pz.K.

KR- Fernschreiben (21.30 Uhr)

Bei LI.AK. unter Bildung eines schmalen Stoßkeils auf dem Südflügel und Einsatz der 389:ID. auf dem Nordflügel, die ohne ein verst. Inf.-Rgt. hierfür freigegeben wird. Dieses Rgt. ist zur Verfügung der Armee in den Raum um Schischjenkin (427) so vorzuführen, dass gegebenenfalls auch Einsatz in der Nordfront des XIV.Pz.K. möglich ist.

V.O./OKH. bei AOK. 6 (22.00  Uhr)

Geplante Durchführung des Angriffs der 6. Armee am 05.09.42:

Unter Zusammenfassen der Kräfte am Südflügel und unter Einsatz der 389.ID. aus Gegend HP. Konnaja in Richtung Gorodschtsche setzt LI.AK: am 05.09.42 den Angriff auf Stalingrad fort. Auftreten zur Durchführung der Munitionierung und Ermöglichung von Luftwaffenunterstützung erst gegen Mittag. Armee rechnet mit harten Durchbruchskämpfen durch eine starke Stellung, anscheinend stellenweise verstärkt feldmäßig mit beton ausgebaut.

Tagesmeldung (23.30 Uhr)

Vor der Angriffsfront des LI.AK: keine Veränderung der Lage. 25 Feindpanzer abgeschossen.

Vordere Linie und erreichte Räume:

389.ID.: im Raum Nadeshda - Bol. Russoschka und westlich.

Tagesmeldung (0.30 Uhr)

295.ID. hat nach hartem Kampf und Abwehr von mehreren durch Pz. unterstützten Gegenangriffen Ort und Bf. Gumrak genommen und im rechten und mittleren Abschnitt die Bahnlinie fest in der Hand. IR: 577 liegt vor stark ausgebauten Stellungen mit eingebauten und beweglichen Panzern dicht vor der Bahn westl. Bz.Pkt. 435. 389.ID. wie Zwischenmeldung. Absicht für 05.09.42: Fortsetzung des Angriffs nach Bereitstellung der 389.ID. und ausreichender Munitionierung. 

 

05.09.42 Morgenmeldung (05.20 Uhr)

An der Front des LI.AK. in der Nacht vom 04. zum 05.09.42 laufende Angriffe der fdl. Luftwaffe auf Ortschaften der Kampfzone und im Rassoschkatal. Umgruppierung des Korps zum Bilden eines schmalen Stoßkeils auf dem Südflügel und Einsatz der 389.ID. auf dem Nordflügel ist im Gange. 389.ID. 5 Uffz. und Mannschaften verwundet.

Funkspruch XIV.Pz.K. (09.32 Uhr)

Zur Verfügungsstellung Rgt. der 389.ID. zum Einsatz heute Nacht auf linkem Flügel Westfront unbedingt erforderlich um Kräfte zur Stützung an heutigen Krisenstellen frei zu machen. Bitte Rgt.- Kdr. zu Stab 60. mot. zu Rgt. selbst Gegend ostw. 419

KR- Fernschreiben (13.20 Uhr)

Angriff LI.AK. wird verschoben.

389.ID. löst beschleunigt Westflügel 60.ID: (mot.) bis 429 einschl. ab.

V.O./OKH. bei AOK. 6 (14.00  Uhr)

389.ID. löst Werstflügel 60.mot.Div. ab. Masse 60.mot.Div. wird zur Verteidigung Nordfront herangezogen. Gesamte Luftwaffenwirkung wird vorübergehend vor Nordfront verlegt.

Zwischenmeldung (18.20 Uhr)

389:ID. schloss in Linie 144,1 - 143,3 - S-Sar südostw. auf und richtete sich hier zur Abwehr ein. IR. 544 übernimmt in kommender Nacht von 60.ID.mot. den Abschnitt von Sar südostw. 428 bis Punkt 143,6

Tagesmeldung (22.00 Uhr)

Vordere Linie und erreichte Räume:

389.ID. Eisenbahngelände bis Wege und Bahngabel 1 km südwestl. 435 - Bahnlinie bis 143,6

 

06.09.42 Morgenmeldung (06.00 Uhr)

An der Front des LI.AK. bis auf zahlreiche fdl. Bombenangriffe ruhiger Verlauf der Nacht. Mit weiteren Angriffen gegen linken Flügel und Flanke der 71.ID. ist aufgrund erkannter Bereitstellungen des Feindes zu rechnen. 389:ID. konnte beiderseits 435 an mehreren Stellen den Eisenbahndamm erreichen. Eisenbahngabel nördl. 435 wurde besetzt. IR. 545 löste IR. 120 (mot.) bis 05.09.42 , 24.00 Uhr ab.

Zwischenmeldung

               Im Bereich des LI.AK. griff 389.ID. im Morgengrauen nach Wegnahme eines durch eingebaute Panzer
               verstärkten feindlichen Stützpunktes südlich Hp. Konnaja aus eigenem Entschluss gegen die Höhen
               westl. und nordwestl. Gorodischtsche an und nahm sie nach Brechen zum Teil hartnäckigen
               Feindwiderstandes in Besitz. Hierbei wurden 16 meist eingegrabene Feindpanzer abgeschossen.

Zwischenmeldung (17.40 Uhr)

295.ID. hat sich dem linken Flügel dem Angriff der 389.ID. angeschlossen und die Linie 400m ostwärts Gumrak - Höhenrücken 1 Km nordostw. Gumrak erreicht. Bei fdl. Gegenstößen wurden 4 Feindpanzer abgeschossen. 389.ID. trat um 05.00 Uhr auf dem linken Flügel mit 1 Sturmgeschützbatterie zur Frontbereinigung an. Da der Feind dem Vorstoß auswich, trat die Div. auf ganzer Front zum Angriff an und erreicht, den Widerstand zahlreicher Panzer brechend, die Linie Kamakij - Besurak (446) - Westhang Höhe 144,7 - Höhe 155,1 - Bezugspunkt 430 - Bezugspunkt 429 - Höhe 123,6 und richtet sich hier zur Verteidigung ein. 12 Feindpanzer wurden abgeschossen.

V.O./OKH. bei AOK. 6 (19.00  Uhr)

LI.AK. tritt 07.09.42 früh mit 295. und 389.Div. zur Wegnahme der Höhen hart westl. Stalingrad an. Vorbereitungen sind abgeschlossen. Nach geglückter Wegnahme eines fdl. Stützpunktes trat 389.ID. heute früh aus eigenem Entschluss zum Angriff an, durchbrach die Feindstellungen am Bahndamm und konnte in breiter Front bis 2 Km westl. Gorodischtsche durchstoßen.

Zwischenmeldung (19.50 Uhr)

Am Südflügel der Armee war ein eigener Vorstoß auf das Höhengelände nordwestl. Gorodischtsche erfolgreich. Hierdurch wurden günstige Voraussetzungen für den geplanten Angriff des LI.AK. geschaffen. Das Korps hat seine Umgruppierung beendet.

389.ID. griff im Morgengrauen nach Wegnahme eines durch eingebaute Panzer verstärkten fdl. Stützpunktes südl. Hp. Konnaja aus eigenem Entschluss gegen die Höhen westl. und nordwestl. Gorodischtsche an und nahm sie nach Brechen z.T. hartnäckigem Feindwiderstandes in Besitz. Hierbei wurden 16 meist eingegrabene Feindpanzer abgeschossen.

Tagesmeldung (22.30 Uhr)

LI.AK. hat aufgrund selbständigen Entschlusses des Kdr. der 389.ID. mit der Div. zum Angriff anzutreten, die Ausgangslage für den Angriff am 10.09.42 durch Gewinnen des beherrschenden Höhengeländes bei westl. E 437 entscheidend verbessern können.

295.ID. hat sich mit linkem Flügel dem Vorgehen der 389.ID. angeschlossen und im Angriff die Linie: Bf. E 445 - Wegegabel 1 Km südostwärts E 446 erreicht. 4 Pz. vernichtet.

Tagesmeldung (0.10 Uhr)

Vordere Linie und erreichet Räume:

389.ID. 3 Km westl. Gorodischtsche - Nordteil. 6 Km ostnordostw. Hp. Konnaja.

 

07.09.42 Morgenmeldung (05.40 Uhr)

Vor Front des LI.AK. in der Nacht vom 06./07.09.42 feindl. Artl.- Störungsfeuer, zahlr. Feuerüberfälle mit Salvengeschützen und zahlreiche Bombenangriffe. Seit 04.15 Uhr ist feindl. Angriff mit Pz.- Unterstützung südl. 144,7 (3 Km nordostw. 446) im Gange. LI.AK. ist seit 04.45 Uhr zum Angriff angetreten.

Zwischenmeldung

               Bei LI.AK. traten der Nordflügel 71. und die 295. ID am frühen Morgen zum Angriff an. Der Feind wurde
               nach brechen zähen Widerstandes auf und über die Bahnlinie Bf. Gumrak - Bf. Rasguljajewka geworfen und
               eine beherrschende Höhe 2 km südl. Bf. Rasguljajewka genommen.
               389. ID., die sich dem Angriff anschloss, gewann nach hartem Kampf die Höhen nordwestl. Gorodischtsche
               und den Tartarengraben bis ostw. Hp. Konnaja.
               Tagesmeldung der Armee
               Am Angriffsflügel der Armee setzten 295. ID und 389. ID westlich des Tatarengrabens bei Gorodischtsche

               die Säuberung des Geländes von hartnäckigen Feindresten fort.

Zwischenmeldung (17.05 Uhr)

LI.AK., am 07.09.42 04.45 Uhr zum Angriff angetreten, hat mit Pkt. 154,6 das wichtigste Tagesziel um 16.00 Uhr erreicht. Im einzelnen:

389.ID. trat mit 2 starken Angriffsflügeln zum Angriff an und erreichte gegen starken Feind, der sich in seinen gut ausgebauten Stellungen zäh verteidigte, gegen 12.00 Uhr die Vereinigung der beiden Schluchten nordostw. 446  und dem Tatarengraben 1,5 Km südostw. 155,1.

14.15 Uhr wurde nach wirksamer Feuervorbereitung der Angriff gegen Höhe 144,7 fortgesetzt. Einbruch in die Feindstellungen. Bei 144,7 trat Div. auf ganzer Front vor ausweichendem Feind zum Nachstoß auf den Tatarengraben an.

Zwischenmeldung (18.40 Uhr)

Bei LI.AK. traten der Nordflügel 71.ID. und die 295.ID. am frühen Morgen zum Angriff an. Der Feind wurde nach Brechen zähen Widerstandes auf und über die Bahnlinie Bf. Gumrak - Bf. Rasguljajewka geworfen und eine beherrschende Höhe 2 Km südl. Bf. Rasguljajewka genommen. 389.ID., die sich dem Angriff anschloss, gewann nach hartem Kampf die Höhen nordwestl. Gorodischtsche und den Tatarengraben bis ostw. Hp. Konnaja.

Tagesmeldung (22.30 Uhr)

389.ID. stieß bei der Fortsetzung des Angriffs am Nachmittag südostw. Pkt. 144,7 auf stark ausgebaute Feindnester, die sich in der Tiefe bis E 437 ausdehnen. Dort 5 Panzer. Die Mitte der Div. beim Vorgehen über die flache Höhe 144,7 starkes Abwehrfeuer fdl. Panzer und Artl. aus gut ausgebauten Stützpunkten auf Höhe nördl. E 437. Nördl. davon etwa 10 am Tatarengraben eingegrabene Panzer.

Vordere Linie und erreichte Räume:

389.ID.: 800m südostw. 144,7 - Tatarengraben nordwestl. 436 bis 500m südl. Uwarowka - Berjatschjo - Südrand Schlucht bis zum Knick des Tatarengrabens bis 430 - 143,6.

Besonderes Vorkommnis: Westl. der Höhe 144,7 kam eine umgangene Feindgruppe in Stärke von 5 Offizieren und 10 Mann mit hochgehobenen Händen an eine B-Stelle heran und eröffnete auf kürzeste Entfernung mit verdeckt gehaltenen Pistolen das Feuer. Die Gruppe wurde durch einen energischen Offizier, der die Gefahr im letzten Moment erkannte, und einige Männer ohne eigene Verluste restlos vernichtet.

Tagesmeldung (0.25 Uhr)

Am Angriffsflügel der Armee setzten 295. und 389.ID. westlich des Tatarengrabens bei Gorodischtsche die Säuberung des Geländes von hartnäckig kämpfenden Feindresten fort.

Vordere Linie und erreichte Räume:

389.ID.: Verlauf des Tatarengrabens bis 4 Km ostw. Hp. Konnaja - im übrigen unverändert

 

08.09.42 Morgenmeldung (05.50 Uhr)

Vor der Front des LI.AK. in der Nacht vom 07./08.09.42 bis auf einige Luftangriffe auffallend ruhig. Bei 389.ID. seit 04.30 Uhr IR. 544 und IR. 546 Angriff, um den Tatarengraben auf ganzer Front zu gewinnen.

Zwischenmeldung (17.50 Uhr)

389.ID. gewann am 08.09.42 bis 07.00 Uhr den Tatarenwall in ganzer Ausdehnung innerhalb des Gefechtsstreifens der Div. IR. 544 erzwang nordwestl. E 436 den Übergang über den Tatarenwall und nahm die Windmühlenhöhe hart nordwestlich dieses Ortes. Beobachtungen von der Front haben ergeben, dass sich Feind in Gegend 431 verstärkt und anscheinend Angriffsabsichten hat. 5 Battr. wurden dort festgestellt. Eig. Spähtrupp stieß bis an den Westrand des Schlucht 3 Km ostw. Pkt. 155,1 vor und stellte eine ausgebaute Stellung auf Westhang des Höhenrückens 128,0 - 135,5 fest. Beim Zurückgehen vernichtete dieser Spähtrupp einen 20 Mann starken fdl. Spähtrupp und machte 10 Gefangene.

Zwischenmeldung (19.50 Uhr)

LI.AK. nahm mit dem Nordflügel der 71.ID. eine Höhe 3,5 Km südl. Rasguljajeweka und mit dem Südflügel 389.ID: eine Höhe 1 Km nordwestl. Gorodischtsche nach Brechen hartnäckigen Widerstandes. Südl. Bf. Rasguljajewka wies 295.ID. einen russ. Angriff in Btl.- Stärke, dabei einzelne Panzer, zurück und schoss 2 Feindpanzer ab. Nach Vernichtung des westl. des Tatarengrabens haltenden Feindkräfte ist dieser von 1 Km südl. Bf. Rasguljajewka bis 4 Km ostw. Hp. Konnaja fest in eigener Hand.

Tagesmeldung (22.50 Uhr)

389.ID. nahm auf ganzer Front das Gelände bis zum Tatarenwall in Besitz und besetzte ostw. des Walles eine Höhe hart nordwestl. E 436. Die Div. führt in der Nacht vom 08./ 09.09.42 nach Ablösung durch verst. Pi 41 das IR. 545 hinter die Mitte der Div., um es hier für den Angriff nach NO bereitzustellen.

Vordere Linie und erreichte Räume:

295.ID.: Höhe 154,8 - Tatarenwall über 448 bis westl. Alexandrowka.

389.ID.: im Anschluss an 295.ID. Tatarenwall westl. 436 - Windmühlenhügel hart nördl. 436

Tagesmeldung (00.15 Uhr)

Vordere Linie und erreichte Räume:

389.ID.: Westufer des von Norden nach Gorodischtsche fließenden Baches - 2 Km ostw. Ssadtschi-Kowa, im übrigen unverändert.

 

09.09.42 Morgenmeldung (05.50 Uhr)

Verluste 389.ID.: gefallen 1 Offz., 2 Uffz. und Mann, verw. 20 Uffz. und Mann

Zwischenmeldung (17.15 Uhr)

LI.AK. ist seit 09.09.42 06.00 Uhr mit Nordflügel 295 und 389.ID. im Angriff zu Gewinnung des Höhengeländes südl. und nordostw. E 436

389.ID. trat nach Stuka- Angriff um 06.00 Uhr mit IR. 544 zum Angriff an, traf sofort auf sehr starken Feindwiderstand und kämpfte sich in schweren verlustreichen Häuserkämpfen unter beiderseitigen starken Flankierungen bis 14,3 zum Ortsrand von E 436 durch und steht z.Zt. im Kampf mit etwa 10 Panzern, die von den Höhen südostw. E 43 das weitere Vorgehen des Regiments zu verhindern suchen. IR. 545 und 1 Btl. 546 sind seit 12.00 Uhr im Angriff Richtung 128.0 - 135.5 und mit Teilen im Stoß nach Norden zur Säuberung des Schluchtengeländes westl. E 431.

               KR- Fernschreiben (19.35 Uhr)

LI.AK. bereinigt am 10.09.42 mit Teilen XIV.Pz.K. den Raum nördl. Gorodischtsche. Hierzu werden die nordwestl. der Linie 721 - 722 eingesetzten Teile des XIV.Pz.K. dem LI.AK: (389.ID.) unterstellt. Diese haben unverzüglich mit Div.Stab 389.ID. (1 Km südostw. 427) Verbindung aufzunehmen.

Zwischenmeldung (19.50 Uhr)

Bei LI.AK. nahmen 295. und 389.ID. gegen zähesten Feindwiderstand, dabei viele Panzer, am Vormittag Gorodischtsche. In zügigem Angriff gegen die an einigen Stellen ins Wanken geratene russ. Front wurden das Bahngelände südl. Gorodischtsche und die Höhen 128,0 und 135,5 nordostw. des Ortes (Tagesziele) bis 16.30 Uhr genommen. Die eigenen Verluste sind bei hohen russ. Verlusten nicht unbeträchtlich.

               Tagesmeldung (22.45 Uhr)

Gegen zähen Feindwiderstand hat 389.ID. die Höhenlinie: 128,0 - 135,5 - 1,0 genommen. Mit dem Feuer von 8  T34 am Bahnknie versuchte Feind, den Angriff zum Stehen zu bringen. Der Feind wurde in das Schluchtengelände südostw. E 430 zurückgedrängt. Die aus allg. Linie 430 - Höhe 143,6 in Richtung 431 angesetzten Kräfte (Pi.Btl. 41 und Teile Pz.Jg.Abt. 389) kamen infolge starker Abwehr nicht durch.

Vordere Linie und erreichte Räume:

389.ID. Ostrand E 436 - Verlauf des Weges nach 128,0 - 135,5 - 1,0 - Zurückspringen zum Knie des Tatarenwaldes.

V.O./OKH. bei AOK. 6

Angriff des Südflügels der Armee hatte Erfolg. Nach anfänglich sehr zähem Feindwiderstand durchbrach LI.AK. weitere Feindstellungen, nahm Gorodischtsche nach hartem Häuserkampf und setzte mit 389.ID. in Besitz der beherrschenden Höhen 3 - 4 Km nordostw. Gorodischtsche. Gegner wich zum Schluß fluchtartig nach Osten aus. 16.Pz.Div. stößt mit Teilkräften der 389.ID. entgegen, Herstellen der Verbindung südl. Orlowka wird noch heute angestrebt. In den Schluchten nördl. Gorodischtsche halten sich noch stärkere Feindteile, Ausräumen für morgen vorgesehen.

Damit hat die Armee sich die operative Freiheit erkämpft, Kräfte zwischen der Front vor Stalingrad und der Front zw. Wolga und Don verschieben zu können, und hat sich geeignete Ausgangsstellungen für den Angriff auf die Stadt erkämpft, der nach Bereinigung des Bogens nördl. Gorodischtsche im Zusammenwirken mit Nachbararmee eingesetzt werden soll.

 

10.09.42 Morgenmeldung (06.00 Uhr)

Verluste am 09.09.42:

389.ID. 2 Offiziere verwundet. Gefallen 15 Mann; 28 Uffz. und Mannschaften verwundet. (Hierbei fehlen noch die Meldungen von mehreren Btl.)

Zwischenmeldung (18.00 Uhr)

389.ID. trat um 07.00 Uhr mit IR. 546 zur Säuberung des Schluchtengeländes nördl. E 436 an. Südwestl. 431 stieß das Regiment auf stärkeren Feind, der sich unter geschickter Ausnutung des schwierigen Geländes, unterstützt durch zahlreiche Granatwerfer, auf das Hartnäckigste verteidigt. Der Angriff ist z.Zt. noch im Gange. IR. 544 und 545 verbesserten ihre Abwehrstellungen. Beide Regimenter liegen im starken Panzer- und Inf.- Feuer von der Höhe südostw. E 430.

Zwischenmeldung (18.45 Uhr)

An der Einschließungsfront von Stalingrad griff der Russe im Raume südl. Gorodischtsche wiederholt mit Panzerunterstützung an. Er konnte jedoch überall zurückgeschlagen, ein örtlicher Einbruch bereinigt werden. Hierbei wurden bisher 3 T34 abgeschossen. Der Feind belegt die eigenen Stellungen nach wie vor mit starkem Artl.- und Granatwerferfeuer. Nördl. Gorodischtsche verbesserte 389.ID. ihre Stellungen. Ein Vorstoß in nördl. Richtung zur Abschnürung der westl. Orlowka stehenden Feindes verengte den Einschließungsring gegen hartnäckige russ. Abwehr mit Panzern.

Tagesmeldung (23.00 Uhr)

Der Angriff der 389.ID. zur Säuberung des Schluchtengeländes nördl. E 436 erreichte bis zur Dunkelheit im Anschluß an 135,5 etwa die allgemeine Linie 431 - 430.

Vordere Linie und erreichte Räume:

389.ID.: E 436 Ost - weg bis 128.0 - 135.5 - 1.0 - Weg 431 - 430 bis 1 1/2 Km ostw. E 430 - Verlauf der senkrechten Gitternetzlinie - 147.6 - 144.2.

Absicht für 11.09.42: Vernichtung des Feindes nördl. 431, Besitznahme von Orlowka und Herstellung der Verbindung zur 16.Pz.Div.. Vorbereitung für den Angriff am 13.09.42

Tagesmeldung (23.30 Uhr)

Vordere Linie und erreichte Räume:

389.ID. 2 Km westsüdwest. Orlowka - 3 Km ostw. Ssadtschi-Kowa - 4 Km ostw. Besrodnenskij - von dort nach Osten und Südosten auf dem Höhenzug bis 1,5 Km nördl. und nordostw. Orlowka, im übrigen unverändert.

 

11.09.42 Morgenmeldung (05.55 Uhr)

An der Front des LI.AK. Nacht vom 10./11.09.42 im allgemeinen ruhig verlaufen. Zahlreiche Bombenangriffe der fdl. Luftwaffe besonders im rückwärtigen Gefechtsgebiet.

Verluste:

389.ID.: (vorläufige Meldung) Gefallen 2 Offiziere, 12 Uffz und Mannschaften; 1 Offizier verwundet, 60 Uffz und Mannschaften

V.O./OKH. bei AOK. 6

Angriff der 389.ID., verstärkt durch Teile 16.Pz.Div., zur Bereinigung des Bogens nördl. Gorodischtsche war erfolgreich. Der Westteil des Bogens ist genommen, Bereinigung noch im Gange. Über 1.000 Gefangene und beträchtliche Beute sind bisher eingebracht. Angriff zur Wegnahme von Orlowka, das zäh verteidigt wird, 16.00 Uhr noch im Gange. LI.AK: gruppiert morgen zum Angriff gegen die Stadt um.

Zwischenmeldung (18.20 Uhr)

Feind im Gelände zw. 431 und 422 wurde durch sie seit 06.30 Uhr angreifende, durch 17.Pz.Div. des XIV.Pz.K. unterstützte 389.ID. bis auf Reste vernichtet.

Nach hartem Kampf, in dem in den Schluchten nordwestl. E 431 jedes Feindnest einzeln ausgehoben werden musste, stellte die 389.ID. Verbindung mit K 160 her. Säuberung des Angriffs auf dem Raum um Orlowka, die infolge von hier aus nicht zu erklärenden Betriebsstoffmangels verzögert wurde, hat begonnen. Auf Gorodischtsche und Gelände nördl. davon nach wie vor stärkstes Feuer von Pz. und Artl. das auch durch das Feuer eigener schwerer Artl. und schwerer Werfer nicht abgeschwächt werden konnte. VIII.Fl.K. konnte dem Antrag auf Bekämpfung der nordwestl. 98,9 stehenden 14 Pz. nicht nachkommen. Wiederholte Feuerüberfälle mit Salvengeschützen und mehrfache Angriffe fdl. Schlachtflieger im Abschnitt der Div.

Zwischenmeldung (18.25 Uhr)

Der Angriff westl. Orlowka führte zur Abschnürung einer starken fdl. Kräftegruppe, deren Vernichtung z.Zt. noch im Gange ist. Bisher wurden von einem Bataillon über 1.000 Gefangene eingebracht und zahlreiche Waffen und Gerät erbeutet. Gegen Orlowka, wo sich noch zäh kämpfender, von starker Artillerie unterstützter Feind hält, wird z.Zt. noch angegriffen. Im Einzelnen:

Vor der Front westl. Stalingrad verstärkte sich die fdl. Artl. weiterhin. Im übrigen dort nur Stoßtrupptätigkeit Westl. Orlowka griff 389.ID. mit Unterstützung einer Pz.Div. in nördl. Richtung an und stellte im Laufe des Vormittages die Verbindung mit der Südfront in Gegend 5 Km nordwestlich Orlowka her. Der Feind leistet örtlich harten Widerstand. Die Vernichtung der eingeschlossenen russ. Kräfte ist noch nicht beendet. Am Nachmittag  wurde der Angriff zur Gewinnung von Orlowka fortgesetzt.

Tagesmeldung (23.10 Uhr)

Pz.Abt. Warmhold der 16.Pz.Div. (mit 21 Pz.) vorübergehend 389.ID. unterstellt.

Absicht: Halten der bish. Stellung sowie Bereinigung des Raumes Orlowka im Zusammenwirken mit 389.ID.

LI.AK. hat am 11.09.42 mit 389.ID. Feindwiderstand im Schluchtengelände nördl. und nordwestl. 431 gebrochen und die Verbindung zu Kradsch.Btl. 160 hergestellt.

Bei 389.ID. verzögerte sich nach Herstellung der Verbindung mit K. 160 die Fortführung des Angriffs auf Orlowka um 3 Std. Der schließlich ohne Mitwirkung der Pz. angesetzte Angriff mit 1 Btl. IR. 545 durchbrach die fdl. Stellungen ostw. von 135,5 und musste bei Dunkelheit eingestellt werden. Das starke fdl. Artl. Feuer aus Gegend M.T.St. Alexandrowka auf Gorodischtsche und Gegend nördl. davon verstärkte sich am Nachmittag. IR. 546 hat eine grobe Bereinigung der Schluchten durchgeführt und ist angewiesen, mit Hellwerden noch einmal sämtliche Schluchten nordwestl. 431 durchzukämmen.

Vordere Linie und erreichte Räume:

389.ID. Ostrand Gorodischtsche - Höhe 128,0 - Höhe 700 m westl. 109,7, von hier aus eine Lücke um die Schlucht nordwestl. Orlowka bis zur bis. Stellung des K.160

 

12.09.42 Morgenmeldung (05.40 Uhr)

In der Nacht vom 11./12.09.42 zahlreiche Feuerüberfälle und Störungsfeuer durch Artl., Salvengeschütze und Gr.W. in den Abschnitten der 295. und 389.ID. Aus Richtung Barrikady und vom Höhengelände südostw. Gorodischtsche. In der Nacht zahlreiche Einflüge mit Bombenangriffen auf Stellungen und rückwärtige Räume.

Verluste 389.ID.: (vorl. Meldung) Gef. 1 Offz. 10 Uffz. und Mannschaften, Verw. 80 Uffz und Mannschaften

Zwischenmeldung (17.00 / 17.15 Uhr)

389.ID. trat um 08.00 Uhr erneut mit 1 Btl. IR. 545 und K. 160 unterstützt durch Panzer und Sturmgeschütze zum Angriff auf S 721 an. Feind, der sich an schweren Infanteriewaffen und Artl. erheblich verstärkt hatte, leistete zähen Widerstand. Der Angriff kam zum Stehen. Nachdem auch der Einsatz der schweren Artl. der 60.ID.(mot.) ihn nicht wieder in Fluß bringen konnte, wurde das Btl. in die Ausgangsstellung zurückgenommen. Die Flankierung aus Richtung südostw. Gumrak hält weiterhin an. IR. 546 säuberte die Schluchten nordwestl. 431 und ist z.Zt. im Marsch in den neuen Einsatzraum nordostw. E 447

V.O./OKH. bei AOK. 6

Wegnahme von Orlowka und Schluchten hart nordwestl. davon nicht gelungen. Gegner hält dort zäh, verhält sich jedoch passiv. Angriff auf Orlowka wird im Gunsten der Schwerpunktbildung zum Angriff auf die Stadt nicht fortgesetzt. Luftwaffenverband Stahel zur Abdeckung gegen Orlowka eingesetzt.

LI.AK. hat Umgruppierung zum Angriff gegen Stalingrad durchgeführt. Angriff wird morgen geführt mit 71. und 295.ID. eng zusammengefasst aus Gegend südl. Gorodischtsche in südostw. Richtung. Erstes Angriffsziel: Höhen hart westl. des Stadtrandes. Hierdurch wird voraussichtlich auch 24.Pz.Div. vorwärts geholfen werden. Anschließender Durchstoß in das Stadtinnere wird angestrebt. Harte Kämpfe werden dort erwartet. 389.ID. deckt aus Gegend hart südl. Gorodischtsche nach Osten vorgehend die Nordflanke des Stoßkeils und gewinnt zunächst Höhen westl. des Stadtrandes.

Tagesmeldung (23.05 Uhr)

An der Front des LI.AK: am 12.09.42 außer dem ergebnislosen Versuch, Feind im Raum um Orlowka zu vernichten, keine wesentlichen Kampfhandlungen. Die Vorbereitungen für die Fortführung der Angriffe auf Stalingrad sind bis auf geringe Verschiebungen durchgeführt. Im Abschnitt der 389.ID. wurden bei einem Unternehmen am Nachmittag zu Verbesserung der Stellung 100 Gefangene gemacht.

 

13.09.42 Morgenmeldung (04.45 Uhr)

Verluste 12.09.42: Verluste werden nachgemeldet.

Zwischenmeldung (17.50 Uhr)

389.ID. nahm mit IR. 546 Rasguljajewka und erreichte mit rechtem Flügel die Bahn südwestl. 98,9. Im übrigen ist es gegenüber stärkerem, gut ausgebauten Feind nicht gelungen, den gesamten Eisenbahnbogen auszuräumen.

Zwischenmeldung (18.35 Uhr)

Westl. Stalingrad durchbrach LI.AK. die Tiefe des russ. Festungskampffeldes und nahm gegen härtesten Feindwiderstand mit besonders starker Artl. die beherrschenden Höhen hart nordwestl. des Stadtkerns sowie das dort liegende Kasernengelände in Besitz. Das Korps erreichte somit sein Tagesziel. 25 Feindpanzer wurden vernichtet. Im einzelnen:

Bei LI.AK. drangen 71. und 295.ID. in schmalem, tiefen Stoßkeil beiderseits des Tatarengrabens angreifend, in die Befestigungen am Westrand von Stalingrad ein. Der Russe wehrte sich äußerst zäh. Er kämpfte unter rücksichtslosem Einsatz seiner Kräfte mit Unterstützung besonders starker Artl. und Granatwerfern in seinen befestigten Stellungen bis zum letzten Mann. Das beherrschende Kasernengelände am Auslauf des Tatarengrabens wurde am späten Vormittag nach hartem Nahkampf genommen und gegen mehrere russ. Gegenstöße gehalten. 389.ID. gewann im Angriff, die Ostflanke des Stoßkeils abdeckend, die Eisenbahn 3,5 Km südostw. Gorodischtsche im Kampf mit dort zäh haltendem Feind.

Tagesmeldung (23.20 Uhr)

LI.AK. hat am 13.09.42 nach sehr hartem Kampf mit Unterstützung des VIII.Fl.K. das Höhengelände dicht nordwestl. des Zentrums von Stalingrad aus der fdl. Verteidigungszone heraus gebrochen und steht mit 2 Div. unmittelbar vor der Stadt. Im einzelnen:

389.ID. gewann das zäh verteidigte Höhengelände von Rasguljajewka und vernichtete hierbei 12 T54. Zahlreiche heftige Luftangriffe nach Einbruch der Dunkelheit mit Flammöl und Sprengbomben.

Vordere Linie und erreichte Räume:

389.ID.: 200m westl. der Bahnüberführung über Schlucht ostw. 448 - Ostrand Rasguljajewka - M.T.St. - Ostrand Gorodischtsche, von hier aus unverändert.

Tagesmeldung (23.45 Uhr)

LI.AK. nahm am Nachmittag gegen erbitterten Feindwiderstand örtliche Stellungsverbesserungen vor. Das russ. Artl. Feuer sowie Luftangriffe mit Bomben und Bordwaffen gegen die Angriffsspitzen verstärkten sich gegen Abend. Die Zahl der heute vernichteten Feindpanzer hat sich auf 29 erhöht.

Vordere Linie und erreichte Räume:

389.ID.: 2 Km ostsüdostw. Bf. Rasguljajewka bis zur Bahn - 500m nördl. Bf. Rasguljajewka bis Ostrand Gorodischtsche.

 

14.09.42 Morgenmeldung (05.50 Uhr)

An der Front des LI.AK. in der Nacht vom 13.09./14.09.42 außer Art.- Störungsfeuer und pausenlosen Luftangriffen mit Sprengbomben und Flammenölbomben im Bereich der vorderen Linie keine Gefechtstätigkeit.

Verluste 389.ID.: 80 Ausfälle. Genaue Meldung bisher noch nicht möglich, da sämtliche Drahtverbindungen gestört

Frontfahrt des Oberbefehlshaber am 14.09.42

Die Div. kommt nur langsam voran. Divisionsgefechtsstand 2 km westlich Schischljankin

Zwischenmeldung (17.55 Uhr)

389.ID. steht mit IR 544 in hartem Kampf mit Feind, der den sehr stark ausgebauten und mit schweren Waffen und Panzern zäh verteidigten Bahndamm an der Schlucht ostwärts 448 hält. Das von Norden umfassend angesetzte Btl.  stieß beiderseits des Bahndammes bis 800m nordwestlich 98,9 vor und ist nach Bereitstellung und Feuervorbereitung erneut zum Angriff angetreten.

Zwischenmeldung (18.40 Uhr)

389.ID. steht am Eisenbahnknie südostw. Gorodischtsche in schwerem Kampf gegen dort zäh haltenden Feind mit starker Artillerie. Im Raum hart nördl. der Stariza sowie in der Linie 102,0 - 735 - 98,8 und nördlich halten sich noch starke russ. Kräfte.

Tagesmeldung (23.30 Uhr)

389.ID.: Stark besetzter und mit Panzern verteidigter Bahnbogen wurde im Norden vom linken Flügel IR. 546 bis in Höhe 98,9 genommen und ist fest in unserer Hand. 2  T34 hierbei abgeschossen. Südlich und südwestlich 98,8 konnte Feind am Bahndamm noch nicht geworfen werden.

Tagesmeldung (23.30 Uhr)

Der Angriff der 389.ID. gegen 735 und die Höhe 98,9 blieb vor überlegener Feindabwehr liegen.

 

 15.09.42 Morgenmeldung (05.50 Uhr)

An der Front des LI.AK. in der Nacht vom 14./15.09.42 keine wesentliche Kampftätigkeit. Feuerüberfälle mit Salvengeschützen und rollenden Bombenangriffen, besonders auf die Stellungen der 389.ID. Im Stadtgebiet von Stalingrad zahlreiche Sprengungen.

Verluste: 1 Offizier gefallen., 3 verwundet. 23 Uffz. und Mannschaften gefallen, 78 verwundet

Zwischenmeldung (16.45 Uhr)

389.ID. musste das am Bahndamm gewonnene Gelände vor starkem Feind der mit Panzern Angriff aufgeben.

Tagesmeldung (24.00 Uhr)

389.ID. bildete nach Verlust des Eisenbahnbogens nordwestl. Höhe 98,9 eine neue Front ostw. Rasguljajewka. IR. 545 wieder unter den Befehl 389.ID. getreten.

Tagesmeldung (0.10 Uhr)

Vordere Linie und ereichte Räume:

389.ID.: 800m westlich Bahnknie südostw. Gorodischtsche - Ostrand Gorodischtsche

 

 16.09.42 Zwischenmeldung (17.00 Uhr)

Lage bei 389.ID.: unverändert. Keine wesentl. Gefechtstätigkeit.

Zwischenmeldung (20.10 Uhr)

Bei 389.ID. keine größeren Kampfhandlungen. Feindbild dort sowie an der Südfront des XIV.Pz.K. unverändert.

Tagesmeldung (23.25 Uhr)

Bei 389.ID. keine wesentliche Gefechtstätigkeit am 16.09.42

 

17.09.42 Morgenmeldung (05.50 Uhr)

Ausfälle am 16.09.42: 389.ID.: gef. 5 Mann, verw. 4 Mann

Zwischenmeldung

Nördlich der Stellungen der Division wurde eine feindliche Bereitstellung durch Ari und Werfer zerschlagen. Sonst keine besonderen Vorkommnisse.

 

18.09.42 Morgenmeldung (04.50 Uhr)

Verluste 389.ID. für 17.09.42: 8 Mann gefallen, 5 Mann verwundet

Tagesmeldung (17.15 Uhr)

389.ID.: Der Div.- Stab wurde in Gefechte mit durchgebrochenen Feindteilen verwickelt und daraufhin auf Befehl des Korps in die Schlucht nordostw. Kamene Puirak verlegt. Zum Schutz ihrer Nordflanke besetzte die Division mit Sicherungen die Höhe 156,1, 146,2 und das Gelände von Chap südwestl. 929. An der Front keine wesentliche Gefechtstätigkeit.

Tagesmeldung (23.00 Uhr)

An der Front der Div. vor Stalingrad keine wesentliche Gefechtstätigkeit. Der gegen 06.00 Uhr gelungene Feindeinbruch an der Nordfront der 60. ID (mot.) beiderseits 414 nach Süden traf im Raum um 427 und westl. auf den Div.Gef.St.., den Hauptverbandsplatz und mehrere Trosse der Div. Durch Einsatz des Divisionsstabes und der Nachrichten- Abteilung wurde der Angriff der fdl. Infanterie hier zum Stehen gebracht. Bei diesem Kampf gefangen genommene Bolschewisten führten deutsche Waffen und große Mengen deutsche Marketenderwaren mit sich.

Verluste am 18.09.1942: 389.ID. Gefallen 1 Offz. und 2 Mann. Verwundet 8 Uffz. und Mannschaften

 

19.09.42 Zwischenmeldungen (17.45 Uhr)

Rechter Flügel 389.ID. wurde dem aufgefangenen Funkspruch entsprechend um 11.30 Uhr von Inf. mit 4 Pz. angegriffen. Nach Vernichtung von 3 Pz. durch Pak und Artl. ging die fdl. Inf. wieder zurück. Die Div.- Artl. unterstützte außerdem die 295.ID. bei der Abwehr dieses Angriffs.

Zwischenmeldung (19.00 Uhr)

Am Südflügel der 389. ID wurden von 4 angreifenden fdl. Panzern 3 durch Pak und Artl. vernichtet.

V.O./OKH. bei AOK. 6

In Stalingrad gewannen XXXXVIII.Pz.K und LI.AK. in äußerst zähem Häuserkampf beiderseits der Zarizamündung nur wenig Boden. 94.Div. setzt den Angriff in der Nacht fort, 71.Div. hat den Platz der Parteibauten erreicht, diese jedoch noch nicht nehmen können. Bereinigung des Geländes beiderseits der Zaziramündung und ostw. des Südbahnhofes wird, bedingt durch die äußerste Zähigkeit des Russen und die fehlende Inf.- Kraft der eigenen Divisionen, voraussichtlich noch 1 - 2 Tage erfordern. 24.Pz.Div. ist im Vorziehen nach Norden und wird zwischen 295. und 389.Div am 21. oder 22.09.42 nach Osten zur Wolga durchstoßen und damit weitere Kräfte einsapren. Nach Bereinigung des Geländes südl. der Zarisamündung und ostw. des Südbahnhofes wird auch 94.Div nach Ablösung durch 29.mot.Div. nach Norden geführt werden. Zur Bereinigung des nördl. Stadtteils und des Zipfels um Orlowka, der voraussichtlich gleichzeitig angegriffen wird, werden dann zur Verfügung stehen: 295.ID., 24.Pz.Div., 389.ID., 94.ID., und Teile des XIV.Pz.K. Durchführung dieses Unternehmens in 5 - 6 Tagen,

Tagesmeldung (23.00 Uhr)

389.ID. bekämpfte nach Einbruch der Dunkelheit mit Werfer- Batterie erkannte Bereitstellungen ostw. Rasguljajewka.

 

20.09.42 Zwischenmeldung (16.35 Uhr)

LI.AK. setzte am 20.09.42 an der Südfront die Säuberung des Stadtteils der Zarizamündung fort. An der Nordfront mehrere fdl. Vorstöße abgewehrt.

Im Abschnitt der 389.ID. außer Artl.- Störfeuer und Feuerüberfällen mit Salvengeschützen keine Gefechtstätigkeit.

Tagesmeldung (22.30 Uhr)

LI.AK. setzte am 20.09.42 an der Südfront die Säuberung des Stadtteiles nördl. der Zarizamündung mit nur geringem örtlichen Erfolg fort und wehrte an der Nordfront mehrere Feindvorstöße ab.

Im Abschnitt der 389.ID. am 20.09.42 keine wesentlichen Kampfhandlungen

 

21.09.42 Morgenmeldung (06.00 Uhr)

Verluste am 20.09.42:

389.ID. Gefallen 2 Mann, verwundet 30 Mann (vorläufige Meldung)

Zwischenmeldung (17.20 Uhr)

389.ID. schlug bei Tagesanbruch einen fdl. Vorstoß mit 1 Pz. ostw. Rasguljajewka ab. Der Pz. wurde vernichtet. Feind hat seine Stellungen vor der Front der Div. weiter ausgebaut und die Besetzung auch mit Pz. verstärkt.

KR- Fernschreiben

Aufgelöste Btl.:

389.ID.: II./IR. 544; II./IR. 545, II./IR. 546

Tagesmeldung (23.15 Uhr)

389.ID. schlug am 21.09.42 einen Vorstoß mit 1 Pz. ostw. Rasguljajewka ab. Der Pz. wurde abgeschossen.

Vordere Linie und ereichte Räume:

389.ID.: unverändert

 

22.09.42 Morgenmeldung (05.20 Uhr)

An der Front des LI.AK. in der Nacht vom 21./22.09.42 bis auf fdl. Art.- und Gr.W.Feuer und Feuerüberfälle mit Salvengeschützen ohne wesentliche Gefechtstätigkeit verlaufen. Zahlreiche fdl. Bombenangriffe.

Verluste am 21.09.42:

389.ID.: 32 Mann gefallen, 10 verwundet.

Zwischenmeldung (16.50 Uhr)

LI.AK. ist am 22.09.42 mit 295.ID. unter Festhalten der übrigen Front nach Einsatz starker Kräfte des VIII.Fl.K. zum Angriff angetreten.

Im Einzelnen: 295.ID. trat nach stärkster Vorbereitung durch Artl. und Luftwaffe um 06.20 Uhr zum Angriff an. Gegen sehr starken Feindwiderstand aus zahlreichen Erdbunkern unter Einsatz von Gr.Wf., Artl. und Salvengeschützen, teilweise vom Ostufer des Wolga, und bei heftigen Gegenstößen des Feindes ist die Div. mit schwachen Stosstrupps der Inf.Rgt. 518 und 517 an mehreren Stellen bis an die Uferbahn herangekommen. IR. 516 am linken Flügel der Div. konnte bis 15.00 Uhr Feindwiderstand vor seiner Front nicht brechen.

Der Angriff zeigt, dass die Div. mit ihren zusammengeschmolzenen Inf.- Kräften nicht mehr gewachsen ist.

389.ID. unterstützte durch Feuerschläge und beobachtetes Feuer den Angriff der 295.ID.

Zwischenmeldung (22.30 Uhr)

389.ID. am 22.09.42 keine wesentliche Gefechtstätigkeit.

 

23.09.42 Zwischenmeldung (17.00 Uhr)

An der Front des LI.AK. bis 23.09.42 mittags mehrere fdl. Vorstöße gegen die Front südostw. Höhe 102,0 und gegen die Höhe. Die Umgruppierungen für den 24.09.42 ist im Gange.

 

24.09.42 Morgenmeldung (06.10 Uhr)

An der Front des LI.AK. in der Nacht vom 23./24.09.42 bis auf starke fdl. Bombenangriffe auf das Stadtgebiet, sowie Artl.- und Salvengeschützfeuer, keine Gefechtstätigkeit. Ab 03.00 Uhr ist ein fdl. Angriff mit stärkeren Kräften als bisher gegen Höhe 102,0 im Gange. Eigene Artl. bekämpfte wirksam erkannte Bewegungen ostw. Bahndamm südl. 98,9. Die Verstärkungen für XIV.Pz.K. und VIII.AK. wurden alarmiert und in Marsch gesetzt.

Verluste am 23.09.42:

389.ID.: 5 Mann gefallen (vorläufige Meldung)

Zwischenmeldung (16.45 Uhr)

LI.AK. trat am 24.09.42, 07.00 Uhr zum Angriff gegen den fdl. Brückenkopf beiderseits der Zarizamündung an und wehrte an der Nordfront mehrere fdl. Angriffe ab. Im Einzelnen:

Vor der Front der 389.ID. unverändertes Feindverhalten.

Die Einwohnerschaft von Stalingrad verlässt seit 24.09.42 in Scharen die besetzten Stadtteile. Ursache sind voraussichtlich die außerordentlichen schweren Bombenangriffe durch den Feind in jeder Nacht.

Zwischenmeldung (22.30 Uhr)

An der Front des LI.AK. wurde am 24.09.42 der fdl. Brückenkopf beiderseits der Zarizamündung in seinem südl. Teil mit Ausnahme des Westufers der Wolga und an einigen Stellen an der Zariza vom Feinde gesäubert.

 

25.09.42 Lagemeldung (06.20 Uhr)

Auf die Stellungen der 389.ID. bei Gorodischtsche in der Nacht fdl. Störungsfeuer mit Artl., Pz. und Salvengeschützen.

Während der Nacht zahlreiche schwere Fliegerangriffe auf Stadtgebiet und das rückwärtige Gelände.

Verluste am 24.09.42:

389.ID.:3 Mann gefallen, 12 Mann verwundet

Zwischenmeldung (17.25 Uhr)

LI.AK. hat am 25.09.42 den Angriff gegen den fdl. Brückenkopf an der Zarizamündung unter örtl. Bodengewinn fortgesetzt. Fdl. Angriffe gegen eigene Stellungen, besonders bei 102,0, abgeschlagen und die Vorbereitungen für den 27.09.42 fortgesetzt. Im Einzelnen:

389.ID.: Feind verhält sich vor der Div. ruhig.

Zwischenmeldung (22.20 Uhr)

LI.AK. setzte die Vernichtung der Feindkräfte im Brückenkopf beiderseits der Zarizamündung mit Erfolg fort, wehrte zusammenhanglose Angriffe gegen die Nordfront ab und traf weitere Vorbereitungen für den 27.09.42

389.ID. meldet weitere Verstärkungen des Feindes vor ihrem linken Flügel ostw. Gorodischtsche. Hier stärkeres Artl.- und Gr.Wf.Feuer.

Frontfahrt des Oberbefehlshabers

Besprechung mit dem Komm.Gen. und Chef LI.AK., Komm.Gen. XIV.Pz.K. und Kdr. 389.ID. über den Angriff auf dem Nordteil von Stalingrad. Zeitpunkt und Kräftemangel zwingen dazu, nur die vordringlichsten Angriffsaufgaben durchzuführen. Der O.B. entscheidet:

Der Angriff wird am 27.09.42 über das Höhengelände südl. Orlowka von der 100.Jg.Div., der 389.ID. und der 24.Pz.Div. durchgeführt. Das Eintreffen der 94.ID. wird nicht abgewartet; sie wird so versammelt, dass sie nach Osten und Nordeneingesetzt werden kann. Der O.B. fährt mit dem Komm.Gen. LI.AK. und dem Kdr. 389.ID. auf die Höhe westl. Gorodischtsche. Von dort Überblick über die noch feindbesetzten Stadtteile Krassn. Oktjabr, Barrikady und Spartakowka

 

26.09.42 Morgenmeldung (05.05 Uhr)

389. ID. erreichte gegen hartnäckigen Feindwiderstand bis 13.00 Uhr die Schluchtengabel 1,5 Km nördl. 735 und die westl. anschließende Schlucht bis zum Bahndamm. Seit 15.30 Uhr Angriff bis zur Linie 98,8 - Bahnbogen nordwestl. davon im Gange. Hier weiterhin zäher Feindwiderstand. 10 T 34 abgeschossen

Lagemeldung (18.00 Uhr)

389. ID hat weitere Verstärkung des Feindes an Infanterie und Artillerie vor eigener Front festgestellt.

An der Front der 389. ID wurden mehrere Aufklärungsvorstöße südostwärts Rasguljajewka zum Teil im Nahkampf abgewehrt. Erkannte Bereitstellungen wurden bekämpft.

Absicht für 27.09.42:

Fortsetzen der Säuberung des Feindes beiderseits der Zarizamändung, Vorbereitung für 27.09.42. Halten der Stellung.

Gefangene am 25.09.42 des LI.AK.:

741 Gefangene, 17 Geschütze, davon 5 - 12,2 cm; 13 Flak, 89 MG., 19 Pak, 56 Gr.W., 96 Pz.Büchsen, 159 MP, 1 Kanonenboot

 

27.09.42 Tagesmeldung (18.10 Uhr)

An der Front des LI.AK wurde letzter Feindwiderstand beiderseits der Zaziramündung gebrochen und der feindliche Brückenkopf beseitigt. Im Angriff gegen Nordteil Stalingrad wurde bis gegen 16.00 Uhr der Südwestrand Kraßnij Oktjabrja und Höhe 107,5, um 16.55 Uhr der Nordrand der Stadtteile 107,5 erreicht.

Zwischenmeldung (19.50 Uhr)

Die Armee ist mit ihrem Südflügel am 27.09.42 zum Angriff gegen den Nordteil Stalingrad angetreten und hat gegen hartnäckigen Feindwiderstand ihr Tagesziel erreicht. Der Westrand der großen Eisenbahnschleife, die beherrschende Höhe 107,5. die Häuserblocks nordostw. davon und die Schlucht nordwestl. Krassn. Oktjabr wurden genommen, die Eisenbahn südostw. Gorodischtsche auf breiter Front erreicht. Der Angriff ist noch im Gange und wird am 28.09.42 fortgesetzt.

Einzelheiten LI.AK.

In Stalingrad wurden in den frühen Morgenstunden die letzten russ. Widerstandsnester südl. der Zaziramündung in hartnäckigen Einzelkämpfen ausgeräumt. Damit ist das gesamte Wolgaufer von der Armeegrenze bis 2 Km nordostw. der Zaziramündung fest in eigener Hand. Um 06.30 Uhr trat das Korps mit 100. Jg.Div. , 24. Pz.Div. und 389. ID. zum Angriff in nordostw. Richtung an. Der Russe verteidigte sich in gut ausgebauten und verminten Stellungen unter Einsatz starker Artillerie aller Kaliber äußerst zäh. 100. Jg.Div. gewann den Westrand der großen Eisenbahnschleife, 24. Pz.Div. um 11.00 Uhr die beherrschende Höhe 107,5 und nahm die befestigten Häuserblocks nordostw. davon. 389. ID. säuberte die nördl. Krassn. Oktjabr nach Ostnordost verlaufende Schlucht und kämpft sich zur Zeit auf die Höhe der 24. Pz.Div. vor. Mit ihrem Nordflügel schob sich die Division auf breiter Front an die nach Gorodischtsche verlaufende Eisenbahn heran und nahm die Höhe 98,8.

Absicht: Fortsetzung des Angriffes gegen Nordteil Stalingrad

389. ID. erreichte bis zum Einbruch der Dunkelheit gegen zähen Feindwiderstand die Linie: 44 D 4 - südl. "4" von 34 (Höhe 98,8) - Verlauf des Bahndammes nach NW und weiter wie bisher; Eisenbahnknie nordostw. davon.

Tagesmeldung (00.10 Uhr)

Am Nordflügel des LI.AK. hat sich die 389.ID auf die Höhe der 24. Pz.Div. vorgekämpft.

 

28.09.42 Morgenmeldung (05.35 Uhr)

An der Front des LI.AK. ist die Nacht vom 26./27.09.42 bis auf ununterbrochenen Einsatz der fdl. Luftwaffe und lebhaften Störungsfeuer sowohl vom Ostufer der Wolga, wie auch aus dem Brückenkopf Stalingrad Nord, ohne wesentliche Gefechtstätigkeit verlaufen. Seit 03.00 Uhr pausenloses Artillerie- und Granatwerferfeuer auf Höhe 102,0, südostw. Höhe 102,0 wurde ein feindlicher Angriff abgeschlagen. Die erforderlichen Umgruppierungen für den Angriff am 27.09.42 sind planmäßig durchgeführt.

Zwischenmeldung (16.45 Uhr)

LI.AK. setzte am 28.09.42 den Angriff gegen Kraßnij Oktjabre und Barrikady fort, drang in den SW- Teil Kraßn. Oktjabr und in den W- Rand Barrikady ein und erreichte von S den Gorodischtsche- Abschnitt nordwestlich Bez. Punkt 737. Im Laufe des Tages wurden 22 Feindbatterien durch Beobachtungsabteilung aufgeklärt und 14 davon bekämpft.

Im Einzelnen:

24. Pz.Div. trat mit ungepanzerter Gruppe aus eigenem Entschluß um 05.40 Uhr zum Angriff an und erreichte bis 15.00 Uhr nach Häuserkampf unter Abschirmung der rechten Flanke die Linie 52 B - 62 D 1  - 63 D 1 und 63 B 3. Pz.Gruppe seit 13.00 Uhr in Westrand Barrikady eingebrochen und im Häuserkampf bei 64 A und südlich. Anschluß an 389. ID. ist hergestellt.

389. ID. trat mit IR. 545 im Anschluß an 24. Pz.Div. zum Angriff an und erreichte um 15.00 Uhr den Gorodischtsche- Abschnitt nordwestl. Bez. Punkt 737. Um 12.00 Uhr besetzte ein Stoßtrupp des IR. 545 die Kolchose Planquadrat 36 D 1

Absicht für 28.09.42:

Fortsetzen des Angriffs mit li. Flügel 100. Jg.Div., mit Pz.Gruppe zum Gewinn von Barrikady, mit 389. ID. zum Gewinnen des Gorodischtsche- Abschnittes auf ganzer Front.

Zwischenmeldung (19.00 Uhr)

Der Angriff der Armee gegen den Nordteil Stalingrad machte am 28.096.42 gegen wiederum hartnäckigen Feindwiderstand weitere Fortschritte. Der Stadtteil Barrikady wurde zur Hälfte genommen und nordwestl. davon der Gorodischtsche- Abschnitt von Süden erreicht.

Im Einzelnen:

Im Angriff nach Norden gewann die 389. ID. mit ihrem Ostflügel den Gorodischtschebach westl. der Einmündung der nach Südwesten führenden großen Schlucht und nahm die Gehöftegruppe 2 Km ostw. Gorodischtsche. Mit Einbruch der Dunkelheit setzt die Division den Angriff mit dem Ziele fort, das ganze Südufer des Gorodischtschebaches nordwestl. Stadtteil Barrikady in Besitz zu nehmen.

Tagesmeldung (23.20 Uhr)

LI.AK. gewann am 28.09.42 nach Brechen harten Feindwiderstandes den NW- Teil von Krassn. Oktjabr, Barrikady und den Gorodischtsche- Abschnitt und wurde hierbei durch VIII.Fl.K. wirksam unterstützt. Fdl. Fliegertätigkeit (Einschläge von Bombern) sind lebhafter als an den Vortagen.

Im Einzelnen:

24. Pz.Div. nahm mit Schützengruppe die Schlucht in 73 A und 74 C, mit Pz.Gruppe Barrikady. Verbindung zwischen beiden Gruppen und 389. ID. ist hergestellt. Seit 18.30 Uhr in Quadrat 63 C und 62 A angreifender Feind brach in die dortigen Sicherungen ein. Abriegelung ist eingeleitet, Kampf noch im Gange. Pi.Btl. 40 nahm 1200 Minen auf.

389. ID. erreichte im allgemeinen den Gorodischtsche- Abschnitt. An Brücke 46 A 4 hält sich noch eine stärkere Feindgruppe.

Tagesmeldung (00.10 Uhr)

Im Stadtgebiet von Stalingrad wurde die Säuberung der eroberten Häuserblocks in zähen Einzel- und Nahkämpfen fortgesetzt. Südl. Barrikady griff der Russe in den Abendstunden an und durchbrach an 2 Stellen die eigenen Linien. Der Einbruch konnte abgeriegelt werden, Gegenangriff ist eingeleitet. 24. Pz.Div. nahm am Abend Barrikady. 389. ID. schob sich an das Südufer des Gorodischtschebaches bis Ostrand Gorodischtsche heran.
Vordere Linie und erreichte Räume:

389.ID.: 55 b 2 - 45 b Nordrand - 36 c 1 - 26 c Nord - 16 b Mitte;

 

28.09.42 Morgenmeldung (05.35 Uhr)

Gegen die Front des LI.AK. am 29.09.42 vormittags starke fdl. Angriffe nördl. 102,0 in der Mitte von Krassn. Oktjabr und nördlich Barrikady. Stadtteil im Planquadrat 51 C D ging hierbei wieder verloren. Eigener Angriff ab 13.00 Uhr zur Säuberung des Westteils von Krassn. Oktjabr und des Nordteils von Barrikady noch im Gange.

389. ID. blieb südl. des Gorodischtsche- Abschnitts in starkem Feuer aus fdl. Stellungen auf den Höhen nördl. des Abschnittes liegen. Südl. des Abschnittes noch einzelne fdl. Brückenköpfe. Kolchos 36 D 1 in eigener Hand. 1 Km südl. 128,0 ist durch Spähtrupp Verbindung mit Kampfgruppe Stahel hergestellt worden.

Zwischenmeldung (19.00 Uhr)

Bei LI.AK. wies 100.Jg.Div. westl. der großen Eisenbahnschleife mehrerer Feindangriffe ab und musste die Häusergruppe nördl. "Fleischkombinat" gegen zahlenmäßig überlegenden Feind aufgeben. 24. Pz.Div. stieß westl. der Brotfabrik Nr. 2 bis in Gegend Eisenbahn vor und nahm in den Morgenstunden vorübergehend Stadtteil Barrikady nach schwerem Häuserkampf wieder in Besitz. 389. ID. wehrte mehrere russ. Angriffe erfolgreich ab.

Tagesmeldung (23.20 Uhr)

Pz.Gr. Winterfeld nahm und säuberte Nordost Hälfte vom Ortsteil Barrikady. Verbindung zu 389. ID. vorhanden, zu 100. Jg.Div. noch nicht hergestellt.

Bei 389. ID. ruhiger Verlauf des Nachmittags. In der Schlucht von 33 d bis 55 d wurden 700 Minen aufgenommen. Erreichte Räume: 200 m südl. 55 a 1 - Nordrand 98,9

 

30.09.42 Morgenmeldung (05.55 Uhr)

In der Nacht vom 29./30.09.42 auf gesamter Front starkes Störungsfeuer und laufende Angriffe der feindlichen Luftwaffe mit Bomben schweren Kalibers.

Zwischenmeldung

389.ID.: IR 544 Sicherungen in den Grund nördlich des Gorodischtschebaches (36b - 37 d und b) vorgeschoben. Absicht für 30.09.42: Halten der erreichten Linie. Bereinigung der Lage am Nordflügel der 100. Jg.Div., Gewinnen der Eisenbahn in 62c4, d1 und b3

Zwischenmeldung (19.00 Uhr)

In Stalingrad wurden am 30.09.42 die eigenen Ausgangsstellungen für den weiteren Angriff verbessert und die gewonnenen Ortsteile gesäubert. Durch Einnahme des Südteils von Orlowka wurden die nördlich davon befindlichen stärkeren russ. Kräfte abgeschnitten. Ihre Vernichtung ist für den 01.10.42 vorgesehen. Ein von 3 Pz.- Brigaden mit 120 - 150 Panzer und 2 - 3 aufgefüllten roten Schützen- Divisionen gegen die Nordfront zwischen Wolga und Tatarengraben geführter russ. Entlastungsangriff, in Richtung Orlowka und Nordteil Stalingrad angesetzt, führt nach einem tiefen Einbruch in die eigenen Stellungen zu einem großen Abwehrerfolg. Unter hohen, blutigen Verlusten für den Feind wurde die HKL im Gegenstoß überall wieder gewonnen und darüber hinaus in die feindlichen Ausgangsstellungen vorgestoßen. Nach bisherigen Meldungen wurden von den angreifenden, meist englischen und amerikanischen Panzerkampfwagen 91, davon allein im Hintergelände 65 Panzer, vernichtet, 6 weitere bewegungsunfähig geschossen. Von XIV.Pz.K. wurden über 800 Gefangene eingebracht.

Einzelheiten:

Bei LI.AK. stießen 100. Jg.Div. und Teile 24. Pz.Div. in den Stadtteilen Oktjabr und Barrikady mit mehreren Stoßkeilen bis zur Eisenbahn vor. Nordostwärts Barrikady wurde ein russ. Angriff in Btl.- Stärke abgeschlagen. Nördl. des Gorodischtschebaches verbesserte 389. ID. ihre Stellungen. Das heftige feindliche Art.- Feuer auf die Stadt hielt an.

 

 

Oktober 1942

 

01.10.42 Tagesmeldung (22.15 Uhr)

An der Front der 389. ID. keine Veränderungen.

 

02.10.42 Morgenmeldung (06.00 Uhr)

An der Front des LI.AK. in der Nacht vom 01./02.10.42 im allgemeinen nur geringe Gefechtstätigkeit. Fährverkehr des Feindes in Gegend Südteil Treibstofflager wurde bekämpft. 389. ID. besetzte zum Schutz der Bereitstellung eine Höhe südl. Kolchose Planquadrat 36 D 1 und die Schlucht nördl. dieser Kolchose. Eigene Artillerie bekämpfte planmäßig 6 durch B.Abt. aufgeklärte Feindbatterien auf dem West- und Ostufer der Wolga.

Zwischenmeldung (17.50 Uhr)

An der Front des LI.AK. wurde am 02.10.42 in der Mitte von Krassn. Oktjabr die Bahnlinie erreicht. 389. ID. durchbrach Feindstellungen ostw. Gorodischtsche und erreichte bis 15.00 Uhr die allgemeine Linie 35,8 - 97,7 (ausschl.)

389. ID durchbrach Feindstellungen ostw. Gorodischtsche und erreichte die Linie 55 b - 66 c - 66 a - 67 c - Höhe 97,7 (ausschl.)

Absicht für 03.10.42:

Fortsetzen des Angriffs mit 389. ID auf allgemeine Linie 75 - 76. An der übrigen Front Halten der erreichten Linie.

Zwischenmeldung (19.10 Uhr)

In Stalingrad wurden am 02.10.42 die Säuberungskämpfe fortgesetzt. Der beherrschende Höhenrücken nordostw. Gorodischtsche konnte gegen hartnäckig sich wehrenden Feind genommen werden.

Zwischen Wolga und Eisenbahn greift der Russe nach stärkster Artillerie- Vorbereitung an 6 Stellen mit Inf. und Panzer bisher erfolglos an. Die Kämpfe sind z.T. noch im Gange. Dabei wurden heute nach bisher vorliegenden Meldungen 41 Feindpanzer vernichtet oder bewegungsunfähig geschossen.

Hart nördlich des Gorodischtschebaches gewann 389. ID. im Angriff nach Osten den von Höhe 97,7 nach Süden führenden Weg nach Brechen starken Feindwiderstandes.

Tagesmeldung (22.40 Uhr)

LI.AK. setzte sich am 02.10.42 in den Besitz der Eisenbahnlinie in Krassn. Oktjabr und gewann im Angriff mit 389. ID. die Linie 38,5 - 97,7 (ausschl.)

Im einzelnen:

389. ID. trat um 09.00 Uhr an und erreichte, beiderseits und im Gorodischtschetal vorgehend, bis 17.00 Uhr die allgemeine Linie 38,5 - 57,7 (ausschl.) Feind leistete besonders im Tale zähen Widerstand, der sich bis zum Abend zunehmend verstärkte.

Tagesmeldung (01.00 Uhr)

Stadtplan: 56 - 57 Mitte

Bezugspunktkarte: 1,5 km nordwestlich 737 – Weg südlich 97,7 bis Schluchtengelände 1 km südsüdostw. 92,6 – 1 km südwestlich 92,6 – 92,6.

 

03.10.42 Zwischenmeldung (16.10 Uhr)

Das LI.AK. trat am 03.10.42, 08.00 Uhr an Nordfront zum Angriff an und erreichte mit 389. ID bis 11.30 Uhr die allgemeine Linie Schlucht im Planquadrat 65 d + c – Gorodischtschetal nördlich davon – Steilhang im Planquadrat 66 c + a. Um 14.00 Uhr schloss sich die 24. Pz.Div. dem Angriff an.

Im einzelnen:

389. ID. trat 03.10.42, 08.00 Uhr, an und stieß südl. der Gorodischtsche mit IR. 545 auf starken Feindwiderstand aus Bunkern und Häusern in der Streusiedlung nordwestlich Barrikady (Planquadrat 65 d , c, a). Um 12.00 Uhr war die Siedlung genommen und gesäubert. Seit 14.30 Uhr ist das Regiment im Angriff auf Schlucht im Planquadrat 75 c + a, die gegen 16.00 Uhr mit 2 Bataillonen nach Osten überschritten wurde. IR 546 und 544 im und nördlich des Gorodischtschetales stehen seit 09.00 Uhr im Angriff gegen Feind in gut ausgebauten Stellungen und haben 15.00 Uhr die Linie Planquadrat 65 a 2 – 66 d 2 – 66 b 3 -66 a 2 erreicht.

Zwischenmeldung (19.45 Uhr)

Im Nordteil von Stalingrad nahm die Armee am 03.10.42 in harten Kämpfen ostw. und nördl. Barrikady weitere befestigte Häuserblocks sowie ausgebaute Stellungen. An der Nordfront zwischen Wolga und Don außer stärkeren feindlichen Erkundungsvorstößen keine größeren Kampfhandlungen.

Einzelheiten:

Beim LI.AK.: 389. ID. trat am Vormittag beiderseits des Gorodischtschebaches gegen zähen Feind in befestigten und stark verminten Feldstellungen zum Angriff an und stand um 16.00 Uhr etwa 1 Km südostw. der Höhe 97,7. Am Nachmittag schloß sich 24. Pz.Div. dem Angriff der 389. ID. nach Ostnordosten an und gewann gegen hartnäckigen Feindwiderstand langsam Boden. Ergebnis dieser Kämpfe steht noch aus.

An OKH./Op.Abt. (19.30 Uhr)

Im Stadtgebiet von Stalingrad bei 295. ID. und 100. Jg.Div. am heutigen Tage keine wesentlichen Kampfhandlungen. Stärke des fdl. Artl.- Feuers hat dort, nach Gefangenenaussagen aus Mun.- Mangel, heute etwas nachgelassen. Gegen zähen Feindwiderstand drang 389. ID. beiderseits des Gorodischtschebaches etwa 1 Km in Richtung auf Spartakowka vor. Nördl. des Gorodischtschebaches stieß 94. ID. in hartem Kampf durch das mit terassenförmig angelegten Obstgärten bedeckte Gelände bis etwa 1 Km ostwärts Punkt 97,7 vor. Damit sind die Angriffsziele des heutigen Tages im wesentlichen

 

 

03.10.1942

Nach weiteren Zwischenmeldungen erfolgte Angriff gegen einen zäh verteidigenden Feind in befestigten und stark verminten Feldstellungen. Gegen 16.00 stand die Division etwa 1km südostw. Der Höhe 97,7. Die 24. PD schloss sich am Nachmittag dem Angriff an.

 

Nach einer Meldung des AOK an das OKH bewährte sich trotz größter personeller Schwäche die Überlegenheit der eigenen Truppe außerhalb des Stadtgebietes. Für die Kampfführung im Stadtgebiet sei diese jedoch infanteristisch zu schwach, da der in Kellern sitzende Gegner nicht durch Bomben und Artillerie zu vernichten sei. Mit den derzeitigen geringen infanteristischen Kräften könne nur unter stetem Umgruppieren nur schrittweise Erfolge erzielt werden. Um zu einem schnellen und damit Kräftesparenden Erfolg zu kommen beantragte die Armee die Zuführung der 14. PD und der 29. ID (mot.) bei Heeresgruppe B.

 

Meldung 22.20 Uhr:

Division hat Angriff gegen teilweise sehr hartnäckigen Feindwiderstand bis zum Dunkelwerden fortgesetzt und mit 3 Regimentern das Tagesziel fast erreicht. IR 545 stand am Westrand der Hochhäuser 75D – Ostrand 75A, IR 546 am Westrand der Siedlung 75B und Gorodischtsche-Schlucht nördlich davon, IR im Anschluss an IR 546 am Südostrand des Dreieckbuschwaldes südostw. 97,7 bis zur Südostecke.

Verluste ohne IR 546: Gefallen 2 Offz., 3 Offz., 40 Uffz. und Mann verwundet.

 

 

 

Die erbitterten Kämpfe erreichen das Stadtgebiet von Stalingrad

 

04.10.1942:

Meldung 16.20 Uhr:

Division steht gegen zäh sich wehrenden Feind in Westrand des Nordteils Stalingrad. 09.30 Uhr antretend hat Division mehrere hintereinander liegende Feindstellungen im Planquadrat 75D und C durchbrochen und mit rechtem Flügel IR 545 Südostrand der Häusergruppe 85C – D1 erreicht. Linker Flügel des Regiments noch in schwerem Kampf in 85A4. IR 546  liegt vor starkem frontalem Feindwiderstand in 86C4 fest.  Das IR 544  steht in bisheriger Linie in Verbindung zum rechten Flügel der 94. ID. Stärkere Ausfälle bei IR 544 und 546.

Die 24. PD griff mit der 389. ID in Richtung Traktorenwerk gegen hartnäckigen Feindwiderstand weiter an. Die 24. PD nahm das Stadiongelände und stieß mit eine Panzergruppe hinter fliehendem Feind, dem empfindliche Verluste zugefügt wurden, in Richtung Ziegelei bis zur Eisenbahn durch. Da wegen Mangels an Infanteriekräften eine Ausnutzung des Panzererfolges nicht möglich war, mussten die Panzer wieder nach Nordwesten zurückfahren. Der Nordflügel der [24. Panzer-] Division drang bis zum Ostteil des großen Häuserblocks westlich des Traktorenwerkes vor und nahm ihn am Spätnachmittag gemeinsam mit der 389. ID.

Meldung 23.45 Uhr:

Durch den selbstständigen Entschluss des Hauptmann Hörning, Kdr. I./IR 546, wurde bereits am Morgen durch Wegnahme des Häuserblocks im Planquadrat 75B und ostwärts anschließender Schlucht eine sehr günstige Ausgangsstellung für den Angriff der Division um 09.00 Uhr geschaffen. In Ausnutzung dieses Erfolges trat die Division zum Angriff an, durchbrach mehrere hintereinander liegende Feindstellungen und gewann mit IR 545 und 546 in schwerem Bunkerkampf, hervorragend unterstützt durch die Sturmgeschütz-Abt. 244, bis zum Einbruch der Dunkelheit die allgemeine Linie 85C4 – D2 – B4 – 85CDB. Mit Einbruch der Dunkelheit erstürmte Regiment 546 die beherrschende „Akropolis“ (85B). IR 544 gewann den Südost- und Nordostrand des Buschwaldgeländes westlich Bezugspunkt 728. 6 T 34 und 2 T 60 wurden vernichtet. 6 Geschütze und 2 PAK erbeutet.

Das Generalkommando LI. A.K. schlug die Nennung der 389. ID im OKW- Bericht vor wegen dieses entscheidenden Erfolges. Die aus allen deutschen Volksstämmen zusammengesetzte Division habe sich bei den harten Kämpfen um Stalingrad besonders ausgezeichnet.

Hauptmann Hörning, der an der Spitze seines Bataillons kämpfte und dieses aus eigenem Entschluss nach vorne gerissen hatte, wurde zum Ritterkreuz vorgeschlagen. Am gleichen Tag wurde er bei einem weiteren Angriff verwundet. Die Verleihung erlebte er nicht mehr, da er am 17.10.1942 in Stalingrad fiel.

Erreichte Linie der Division laut Tagesmeldung: 85D3 – 85D2 – 85D4 – B1 – 86D3 – C4 – C1/2 – A3 – A2 – 87C4 – C2 – C1 – 77D1.

Verluste: Gefallen 2 Offz., 10 Uffz. und Mann, verwundet 20 Mann.

 

In einer Meldung an die Op. Abt. beim OKH wurde durch den Ia beim AOK 6 nochmals auf die kritische Lage hingewiesen. Die infanteristische Kraft der im Stadtkampf eingesetzten Divisionen wurde als beinahe erschöpft angesehen. Man bat um die Zuführung neuer Kräfte für einen schnellen Erfolg. Ohne Zuführung könne der Kampf nur langsam von Haus zu Haus vorangetrieben werden. Erheblicher Zeitbedarf müsse in Kauf genommen werden.

 

 

Häuserkampf!

 

05.10.1942

Meldung 05.55 Uhr:

Nacht war weitgehend ruhig. Mäßiges feindliches Störfeuer. Einzelne feindliche Vorstöße wurden bereits im Keim erstickt. Nur örtlich feindliche Bombenangriffe. Das eigene planmäßige Störungsfeuer wurde durch zusätzliches Feuer auf die Räume 96C und D und 95 mit 1000 Schuss aller Kaliber einschließlich Flak verstärkt, um Feind vor 24. PD und 389. ID niederzuhalten.

Meldung 17.15 Uhr:

Die Division nahm den bei Tagesanbruch durch starken Feindangriff verloren gegangenen Höhenblock Barrykady 85B2 um 14.00 Uhr mit Unterstützung von Sturmgeschützen und 1 Schwadron Panzer wieder in Besitz. 17.15 Uhr war eigener Angriff gegen den nach Osten vorspringenden Stadtteil im Planquadrat 85D2 im Gange, der, vom Feinde in Brand gesteckt, vorübergehend aufgegeben werden musste.

Es war ein zähes Ringen. Nach einer späteren Meldung gelang es nicht, den wohl auch verloren gegangenen Häuserblock 85D2 zurückzuerobern. Die 389. ID wird mit 6 schwachen Btl., 40 % beweglich gemeldet. Ari zu 15 % beweglich. Das Pionier- Btl. war abgekämpft und zu 50 % beweglich. Insgesamt wurde die Division als zur Abwehr voll geeignet eingestuft. Die vordere Linien blieben unverändert.

Verluste: ???

 

 

06.10.1942

Zur Verstärkung  wurden eine Genesenen- Kompanie und das Marsch- Btl. 389/2 der 389. ID nach dem Eintreffen in Bf. Millerowo in Transportflugzeugen zum Flugplatz Peskowatka geflogen.

Meldung 16.40 Uhr:

Während sich Einheiten der benachbarten 295. ID und 100. JD sich teilweise in hartem Nahkampf befanden, verursachte stärkeres Artillerie-, Granatwerfer- und Salvenbatteriefeuer laufend Verluste. Die Artillerie der 389. ID bekämpfte Verteidigungsanlagen aller Batterien und vermutete Ansammlungen des Feindes in Schlucht 86C2.

Verluste: Nicht genannt

 

07.10.1942

Der Oberbefehlshaber bildet eine „Angriffsgruppe Jaenecke“ aus 389. und 305. ID. Die Munitionslage wird zur Führungs- Angelegenheit gemacht.

Gegen 11.15 Uhr befanden sich Teile der 389. ID im Gegenangriff auf einen Häuserblock, der in den Vormittagsstunden verloren gegangen war.

Meldung 17.10 Uhr:

An der gesamten Front des LI. A.K. reges feindliches Störungsfeuer. Der Angriff der Division mit Unterstützung einer Panzerschwadron führte zur Wiederbesetzung des Häuserviertels in 85D2. Hart südlich des Gorodischtsche- Baches standen Teile des IR 544 im Abwehrkampf gegen Feindangriff von NO und N.

Meldung 22.35 Uhr:

Stärkere Feindvorstöße gegen die HKL der Division wurden nach teilweise hartem Abwehrkampf abgeschlagen. Die Artillerie des Korps bekämpfte wirksam Anlegestellen, Übersetzverkehr und Feind- Batterien auf dem Ostufer der Wolga. Anstelle der wegen Munitionsmangels ausfallenden. 10cm- Kanonen wurden schwere Flakbatterien mit den Lichtmess- Batterien gekoppelt.

Verluste: Gefallen 1 Offz. und 19 Uffz./Mann, verwundet 45 Uffz./Mann.

 

08.10.1942

In der Nacht waren an der gesamten Front lebhaftes Feindfeuer sowie zahlreiche feindliche Bombenangriffe auf Stellungen im Stadtgebiet zu verzeichnen. Mehrere Aufklärungsvorstöße wurden abgewiesen. Eigenes Störungsfeuer wurde planmäßig durchgeführt. Vier aufgeklärte Feindbatterien konnten wegen Munitionsmangels nicht bekämpft werden. Im Tagesverlauf wurden vor der Division 7 weitere Feindbatterien aufgeklärt. Feind ging gegen den linken Flügel mit Spähtrupps vor. Feind wurde unter hohem Munitionseinsatz durch Artilleriefeuer und durch Luftangriffe zermürbt und niedergehalten. Das befohlene Schießen auf die Vernichtungsfeuerräume wurde von allen Divisionen durchgeführt. Die Korps- Artillerie bekämpfte 4 Feindbatterien, Salvengeschütze und Verkehr auf dem Wolgaostufer, sowie Brücken und Übersetzstellen an der Wolga. Vordere Linie und Gefechtsstände blieben unverändert.

Verluste: 6 Mann gefallen und 23 Uffz./Mann verwundet.

 

09.10.1942

Divisionsgefechtsstand der 389. ID 3 km westlich Gorodischtsche. Jaenecke legt dort dem O.B. den Entwurf des Angriffplanes der Gruppe Jaenecke vor.

Nach ruhigem Verlauf des Vormittages ab 16.00 Uhr nach starker Artillerievorbereitung Feindangriff gegen die ganze Front der Division. Bis auf einen örtlichen Einbruch in eigene Stellung im Planquadrat 86D3 wurde der Feind auf eine Entfernung von 50- 100m vor der HKL im zusammengefassten Feuer aller Waffen abgeschlagen.

Über die Wolga wurde reger Bootsverkehr bei 79A und C, 69B und 60D festgestellt, der ebenso wie die übrigen artilleristischen Ziele mit guter Wirkung bekämpft wurde.

Das Zermürbungsschießen sollte wegen Munitionsmangels ab dem nächsten Tag eingestellt werden. Die Bereinigung des örtlichen Einbruchs war gleichfalls für den nächsten Tag vorgesehen.

Verluste: Nach vorläufiger Meldung 30 Ausfälle.

 

10.10.1942

Außer Störungsfeuer keine Kampfhandlungen. Starke Bereitstellung vor der Division wurde durch zusammengefasstes Artilleriefeuer zerschlagen. Beginnende Vorbereitung für den Angriff am 14.10.1942.

Verluste: 3 Uffz./Mann gefallen, 3 Offz und 20 Uffz./Mann verwundet.

 

 

 

Nennungen im Wehrmachtsbericht

20.09.42 Lagebericht OKH
Angriffe mit Panzern auf die Höhe 102,0 (Stellung der 297. ID) ebenso wie ein Angriff nördlich davon bei der 389. ID. wurde unter hohen Feindverlusten zurückgewiesen.
 

28.09.42 Lagebericht OKH
Die 100. Jg. und 24. Pz.Div. zum Angriff angetreten und stehen mit Südflügel an der großen Bahnschleife, mit Nordflügel am Stadtrand hart südl. Krasn. Oktjabr. Nördlich hiervon hat die 389. ID. mit dem rechten Flügel die Schlucht westl. Krasn. Oktjabr gesäubert und ist im Angriff auf diesen Ort. Etwa in gleicher Höhe mit der angreifenden Pz.Div. Der Nordflügel der 389. ID. hat die Bahnschleife südostw. Gorodischtsche erreicht.
 

29.09.42 Lagebericht OKH
Die 389. ID. gewann mit Ostflügel Gorodischtsche- Bach und nahm eine Gehöftegruppe
 

12.10.42 Lagebericht OKH
In Stalingrad wurden starke feindliche Erkundungsvorstöße gegen die Stellungen der 295. ID und 100. Jg.Div. sowie 389. ID abgewiesen. Ein örtlicher Feindeinbruch konnte verhindert werden.
 

13.10.42 Lagebericht OKH
In Stalingrad wurden im Bereich der 100. Jg.Div. und der 389. ID. feindl. Aufklärungsvorstöße abgewiesen.
 

14.10.42 Lagebericht OKH
LI.AK. trat 07.30 Uhr zum Angriff an und erreichte im Vorstoß mit 14. Pz.Div. die Häusergruppe im Südwestteil des Traktorenwerkes, während sie mit 305. Div. nördlich davon durchstieß und die Häusergruppe nordostw. des Traktorenwerks erstürmte. Auch 389. Div. am Nordrand der Stadt konnte im Vorstoßen weiter nach Osten Gelände gewinnen.

 

 

Quelle:

Kriegstagebücher des Armee- Oberkommandos der 6. Armee inkl. Anlagenbänder der KTB (Freiburg)
Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht 1942 / Percy E. Schramm / Ausgabe 1982
 

 

 

 

 

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